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.Von der Kammer dahinter schien ein silbriges Leuchten auszugehen.Joe spürte, wie ihre Hand leicht seinen Arm berührte, als sie ihn aufforderte hindurchzugehen.»So sieht es hier aus«, sagte sie.Der angebliche Informant rief um zwanzig nach zwei wieder an.Fenton hatte vorgeschlagen, den Anruf aufzuzeichnen – das einzurichten war für Venning ein Kinderspiel.Es war Fenton, der abhob.Leon war im Wohnzimmer und spielte Halo: Reach auf der Xbox.Auf Vennings Rufen hin warf er den Controller hin und eilte ins Büro.Fenton behielt das Telefon am Ohr, während Leon den anderen Apparat nahm und sich aufs Sofa fläzte.»Hier ist Leon Race.Wer sind Sie?«»Ich bin der Mann, der Ihnen einen sehr großen Gefallen tun kann.« Der Akzent klang vage nach London.Ungebildet und der Stimme nach nicht mehr jung.»Ich habe Sie gefragt, wer Sie sind.«»Nennen Sie mich Billy.«»Wie lautet Ihr richtiger Name?«Der Mann kicherte in sich hinein.Es klang heiser und belegt.Ein Raucher.»Alles zu seiner Zeit, Mr Race.Ich hab dieses Bildchen von Ihnen gesehen, das die Runde macht.«»Und was können Sie mir dazu sagen?«»Das werde ich Ihnen ja wohl nicht einfach so verraten, oder? Das muss Ihnen schon ein paar Pfündchen wert sein.Ich weiß, dass es Ihnen das wert ist.« Er lachte wieder, diesmal klang es schrill.Ein Mann um die sechzig, wenn nicht älter, dachte Leon.Ein Mann, der einiges durchgemacht hat.»Ich bin bereit, für die Information zu bezahlen«, sagte Leon.»Wie viel genau, das hängt davon ab, was Sie haben.Es gibt so viele hohle Schwätzer, und im Moment glaube ich, dass Sie auch einer von denen sind.«»O nein, Mr Race.Was ich habe, ist hundert Prozent pures Gold.«Er versuchte besonderen Nachdruck auf die letzten Worte zu legen, doch es kam nur ein dünnes Pfeifen heraus.Leon sah eine dürre Gestalt vor sich, ungesunde Hautfarbe, verschlagener Blick.Aber die Begeisterung war nicht gespielt – der Mann glaubte wirklich, etwas Wertvolles in der Hand zu haben.»Dann geben Sie mir doch einen Vorgeschmack, und dann können wir die Bedingungen aushandeln.«»Jetzt verraten Sie mir erst mal Folgendes: Der Typ auf dem Foto – den haben Sie doch? In Ihrem Gewahrsam sozusagen?«Leon wollte schon antworten, als er Fenton hektisch den Kopf schütteln sah.Er legte die Hand über die Sprechmuschel und fragte lautlos: »Was?«Fenton drückte seinen eigenen Hörer in seine Bauchwülste und zischte: »Wenn du ihm sagst, wo Joe ist, könnte er uns bei dem Deal ausbooten.«Guter Einwand.Ein unbändiger Hass auf den Mann am anderen Ende der Leitung stieg in Leon auf.»Sie verarschen mich doch«, knurrte er.Er knallte den Hörer hin und bedeutete Fenton, ebenfalls aufzulegen.»War das klug?«Leon hob nur die Schultern, doch sein linkes Bein zitterte heftig vor Erregung.Sie waren da an etwas dran.»Er wird wieder anrufen.«»Und wenn er es nicht tut?«»Er wird es tun.« Leon rieb sich die Hände.»Das Positive akzentuieren, schon vergessen?«Die Kammer bot einen außergewöhnlichen Anblick, beinahe verstörend in ihrer Andersartigkeit.Seine Reaktion erinnerte Joe daran, wie er vor Jahren einmal auf seinem Dachboden ein Wespennest entdeckt hatte, das die Tiere in akribischer Kleinarbeit aus Fetzen von Zeitungspapier zusammengefügt hatten.Das ehrfürchtige Staunen, das er damals angesichts dieses Werks einer durch und durch fremdartigen Intelligenz empfunden hatte, überkam ihn auch hier.Die Hauptkammer der Höhle hatte einen rechteckigen Grundriss, ungefähr sechs auf drei Meter, mit drei weiteren bogenförmigen Durchgängen, die offenbar zu kleineren Nebenkammern führten.Die Decke der Höhle bildete eine Kuppel und verengte sich nach oben zu einem zentralen Schlot, durch den ein schwaches, ätherisches Licht in die Kammer drang.Kuppel und Boden bestanden aus blankem Fels, doch die Wände – jeder Quadratzentimeter davon – waren mit Muscheln geschmückt.Millionen von Muscheln in den verschiedensten Größen, Formen und Farben mit äußerster Sorgfalt und Präzision angebracht.Die Wirkung war gigantisch.Die Muscheln waren zu großen rechteckigen Feldern angeordnet.Als Joes Augen sich allmählich an das Dämmerlicht gewöhnten, begann er Konturen und Symbole innerhalb der Felder zu erkennen.Verschiedene Tiere waren abgebildet in einem Stil, der an ägyptische, griechische und phönizische Kunst erinnerte; daneben sah man Phallussymbole, Lebensbäume und antike Götter und Göttinnen.Aber der Ort und die Form der Darstellung schienen von einer Kultur zu künden, die nicht von dieser Welt war.»Wer hat das alles geschaffen?«»Das weiß niemand.«»Das ist doch nicht Ihr Ernst?«Ellies leises Lachen hallte von den Wänden wider.Als Joe sah, dass sie hier unten allein waren, kam er sich noch privilegierter vor.»Das Ganze ist ein einziges Rätsel.Niemand hat auch nur die leiseste Ahnung, wer es geschaffen hat oder wann oder warum.«»Ich kann gar nicht glauben, dass ich noch nie davon gehört habe.«»In gewisser Weise bin ich froh darum.Ich will nicht, dass unsere Höhle überlaufen oder in ein Disney-Spektakel verwandelt wird.Dazu ist sie zu kostbar.« Sie folgte ihm, als er von Feld zu Feld ging.»Ursprünglich muss es ein noch spektakulärerer Anblick gewesen sein.Die Farben sind im Lauf der Jahrhunderte stark verblasst.«»Was weiß man denn über die Geschichte? Von wie vielen Jahrhunderten reden wir?«»Da kann man nur Vermutungen anstellen.Die Höhle wurde erst 1835 entdeckt.Hier in der Gegend gibt es überall Höhlen und Tunnels.Es waren Schmuggler, die das hier entdeckt haben.Sie sind durch eine der Vorkammern gebrochen und haben sich dann durch die Kuppel nach oben gegraben
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