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.„Lieber Marcus“, sagte sie wehmütig, „mein Leben mit Ernest war so erbärmlich und elend, dass ich für wenig Frieden fast alles getan hätte.Madame de Coulanges machte Ernest glücklich.“ Sie sah ihn leicht belustigt an.„Sie hat ihn mir vom Hals gehalten, und das war viel wert.Aus dem Grunde war ich der Meinung, dass sie es verdiente, in Würde Abschied von ihm zu nehmen.“Damit rutschte sie an die Bettkante.„Ich werde dich jetzt verlassen.Es tut mir leid, dass die Dinge sich heute so entwickelt haben.“„Bleib.“ Er hielt sie fest, als sie unter der Bettdecke hervorkommen wollte, und zog sie neben sich.„Leg dich hin.“ Er sprach jetzt ruhig, fast zart.„Du siehst erschöpft aus.Du hast mir viel gesagt, über das ich nachdenken muss, Bella.Aber ich möchte nicht, dass du mich jetzt verlässt.“Wenigstens nannte er sie noch „Bella“.Das war ein Trost, denn es zeugte von einer Vertrautheit, die sie beide erreicht und offenbar nicht verloren hatten.Plötzlich verspürte sie große Erleichterung.Der Schatten Indias war zwar immer noch gegenwärtig, aber Isabella war voller Hoffnung.Eines Tages würde sie über seine erste Frau reden und die Wahrheit von Marcus erfahren.Isabella legte sich gehorsam hin und ließ es zu, dass er sie eng an sich heranzog.Sie versuchte, sich vorzustellen, was er jetzt dachte und fühlte, aber schon die Wärme seines Körpers war für sie tröstlich und beruhigend, sodass sie bald einschlafen würde.Sie drehte ihr Gesicht näher an seinen Nacken und atmete den Duft seiner Haut ein.Wie immer war dieser Duft vertraut und genau richtig.Es war ein merkwürdiges, aber beruhigendes Gefühl.Nach und nach wuchs das Vertrauen zwischen ihnen.Marcus wusste genau, wann Isabella einschlief.Ihr Atem wurde ruhiger, und ihr Körper lag weich und entspannt in seinen Armen.Er rückte zu ihr, um sie noch näher an sich zu ziehen, hüllte sie sorgsam in die Bettdecke und strich ihr das Haar aus dem Gesicht.Sie sah so reizend, jung und schön aus.Dennoch fühlte er etwas wie Verzweiflung.So hatte er sich das Ende des Abends nicht vorgestellt.Dieses Resultat war genau das Gegenteil von dem, was er sich erhofft hatte, als sie in sein Schlafgemach getreten war und mit einem solchen Verlangen und einer so willkommenen Herausforderung in sein Bett kam.Hier zu liegen, sie so zart mit seinen Armen schützend zu umfassen, und dennoch so unwürdige Gefühle wie Zorn, Eifersucht und Groll zu empfinden, all das war außerordentlich.Verzweifelt fragte er sich, ob es ihm jemals gelingen könnte, diese Eifersucht zu überwinden.Es war Marcus sehr bewusst, wie ungerecht er war.Er hatte so manche Frau gehabt, die ohne Liebe und nur zum beiderseitigen Vergnügen sein Bett geteilt hatte – und doch ärgerte er sich darüber, dass Isabella sich einem einzigen Mann in der Ehe und einem anderen in Liebe hingegeben hatte.Aber das war eben sein Gefühl.Sie hätte allein ihm gehören sollen.Was sie betraf, so war er ihr gegenüber immer sehr besitzergreifend gewesen.Nie hatte er dies bei irgendjemand anders empfunden, am allerwenigsten bei seiner ersten Frau.Seine Gefühle für India waren vielschichtig und schuldbeladen, aber er hatte bei ihr nie auch nur einen Bruchteil des heißen Verlangens gespürt wie bei Isabella.Er versuchte, die ganze Angelegenheit aus seinen Gedanken zu verbannen.Er konnte ja am folgenden Tag weiter darüber grübeln.Wenn er Isabella wollte – und er wollte sie immer noch –, dann würde er für immer mit diesem Gefühlswirrwarr leben müssen.Er musste einen Weg finden, damit er das konnte.Marcus stand auf, als die Morgendämmerung den Himmel und sein Schlafgemach zu erhellen begann.Er hatte nur wenig geschlafen und fühlte sich erschöpft.Er wusste, dass Isabella sich beim Erwachen an alles erinnern würde.Sie würde reden wollen, aber gerade jetzt war er nicht dazu in der Lage.Auf eine ihm selbst unerklärliche Weise empfand er immer noch Groll darüber, dass sie einmal einen Liebhaber gehabt hatte.Als er aus dem warmen Bett stieg, hatte er das elende Gefühl, ein Verräter zu sein.Hastig kleidete er sich an, ging die Treppe hinunter und verließ das Haus, um einen klaren Kopf zu bekommen.Am Strand angelangt, schlug er die Richtung zu den Kinvara-Klippen ein.Das Geräusch der Wellen beruhigte ihn, tief atmete er die Luft ein, die würzig nach Salz und Ginster roch.Er verdrängte alle Zweifel und Ängste, hob das Gesicht der Sonne entgegen und genoss das Gefühl des weichen Sandes unter seinen Füßen.Erst als er wohlig erschöpft war und sein Herz voll neuer Hoffnung, kehrte er nach Salterton Hall zurück.Hungrig machte er sich auf den Weg in den Speisesaal.In der Türöffnung hielt er jedoch plötzlich inne.Isabella saß in einem dunkelblauen Reitanzug am Tisch.Ihr Gesicht war sehr blass, das Haar war straff geflochten, und ihr Gesichtsausdruck verriet keine Gemütsbewegung [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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