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.Der Rest ist ganz sicher.Schau.« Er zeigte auf Deefer, der im Schlamm herumlief, einen Batzen Seetang in seinem Maul hielt und ihn hin und her schüttelte.»Ab hier ist alles nur noch fester Grund.«Ich schaute zum Wald.Wir waren näher dran, als ich erwartet hatte.Zwanzig Meter entfernt ging das Watt in einen schmalen Strand aus dunklem bewachsenem Sand über und dahinter stand eine Reihe verkümmerter Bäume, die uns mit ihren missgebildeten Fingern heranwinkten.»Keine Angst«, grinste Lucas.»Es ist schöner, als es aussieht.«Das will ich hoffen, dachte ich, als wir durch den Schlick wateten.Langsam wurde ich die Kälte, die Nässe und die Verworrenheit des Ganzen ein wenig leid.Ich konnte ein bisschen Schönheit gebrauchen.Ich begreife, dass es verrückt war, was ich tat.Jemandem, den ich kaum kannte, völlig allein mitten in einen abgelegenen Wald zu folgen, ohne Chance zu fliehen und ohne dass jemand wusste, wo ich war.Gott, ich war so unglaublich dumm.Es bedeutete einfach, das Schicksal herauszufordern.Heute weiß ich das.Aber damals schien es mir völlig in Ordnung.Und es war auch in Ordnung.Nein, es war mehr als in Ordnung, es war wunderschön.Abgesehen von dem kleinen Zwischenfall bei dem Boot, als Lucas eine Weile in Trance versunken zu sein schien, hatte ich mich noch nie in meinem Leben entspannter gefühlt.Und das nach einem Tag, an dem mir ins Gesicht gespuckt worden war, an dem ich gedemütigt und in Angst versetzt wurde, an dem mich die Wut gepackt hatte, an dem ich nass geworden war bis auf die Knochen und nun halb erfror, an einem Tag, an dem meine Gefühle Achterbahn fuhren.Ja, es war verrückt, was ich tat.Aber wir müssen doch alle oft genug verrückt sein, oder etwa nicht?Regen tropfte sanft von den Bäumen, als ich Lucas auf einem sonnengesprenkelten Pfad durch den Wald folgte.Obwohl die Luft und die Pflanzen um uns herum von Feuchtigkeit getränkt schienen, war der Boden erstaunlich trocken.Er hatte etwas Weiches, Federndes, war von einem Teppich aus wächsernen Blättern bedeckt und roch nach fruchtbarer schwarzer Erde.Die Luft war schwer und still.Von nahem waren die Bäume gar nicht so unheimlich, wie sie zuerst gewirkt hatten – auch wenn sie immer noch etwas sehr Merkwürdiges an sich hatten.Ich weiß ziemlich gut über Bäume Bescheid, ich kenne die meisten bekannten Arten, aber die hier waren mir neu.Einige waren klein und gedrungen, mit unterentwickelten Ästen, die direkt aus dem Stamm wuchsen, während andere peitschenartig und verwachsen wirkten oder bleich und kahl, so als ob die Rinde von einem ausgehungerten wilden Tier abgefressen worden wäre.Wir liefen den schmalen Weg im Gänsemarsch.Lucas ging voran, er bewegte sich mit dem stillen Vertrauen eines Menschen, der genau weiß, wohin.Deefer rannte umher und beschnupperte alles in Sichtweite und ich trottete einfach in ehrfürchtigem Schweigen hinterher.Noch nie war ich an einem so seltsam schönen Ort gewesen.Es war so ruhig, so still.Ich hatte das Gefühl, es war der einsamste Ort der Welt.Durch das verschlungene Unterholz erhaschte ich gelegentlich einen Blick auf das Wasser am anderen Ende des Waldes.Gegen das Dunkel der dichten Vegetation leuchtete das Blau der Mündung wie Saphir.Ich erinnerte mich, wie Bill erzählt hatte, sie habe Lucas von da draußen aus einem Boot erspäht.Wir hatten den Motor abgeschaltet und trieben nur so dahin, als Lee plötzlich diesen nackten Jungen auf der Insel hinter dem Watt entdeckt.Es war der Zigeuner.Er hat da gebadet, in einem Tümpel am Waldrand.Ich verbannte die Erinnerung aus meinem Kopf.Jetzt war ich hier.Hier.Ich wollte nicht über Bill und die anderen nachdenken.Das war da draußen.Irgendwo dort.Ich wollte nicht über dort draußen nachdenken.Ein Stück vor mir blieb Lucas neben einem schlanken Baum mit herunterhängenden Zweigen stehen.Der Baum ähnelte ein bisschen einer Weide, war aber dunkler und schwerer und besaß breite Blätter sowie merkwürdige holzartige Knötchen, die über die ganze Länge der Äste verteilt waren.Lucas zog den Vorhang aus Zweigen zur Seite und es kam eine kleine halbkreisförmige Lichtung zum Vorschein, die im gedämpften Schein der Sonne lag.»Nach dir«, sagte er.Ich sah ihn einen Augenblick an, dann trat ich hindurch.Die Lichtung war ein gut geschützter Ort von der Größe eines kleinen Vorgartens, eingeschlossen von Rhododendronbüschen und unscheinbaren Baumgruppen.Am Boden wuchs ein Teppich aus leuchtend grünem moosigem Gras.Das Gras wirkte so, als wäre noch nie ein Mensch drübergegangen.Am Rand der Lichtung floss ein Bach mit Süßwasser sanft über ein Bett aus fahlen Kieselsteinen.Ich trat weiter ein, bewegte mich behutsam vorwärts und freute mich an der Weichheit des moosigen Grases unter meinen nackten Füßen.Das feuchte Moos war mit winzigen Juwelen aus blauen Blüten und Regenperlen besetzt.Gleich zu meiner Rechten war eine khakifarbene Wolldecke zwischen den Ästen zweier Bäume aufgehängt.Die Bäume standen etwa drei Meter auseinander.Aufgewickelte Schnüre und lange Schilfrohre hingen an einer Leine, die zwischen zwei anderen Ästen gespannt war, und eine Auswahl an Angelstöcken und scharf zugespitzten Zweigen lehnten an einem der Bäume.Als ich da stand und alles in mich aufnahm, ging Lucas an mir vorbei, zog die Decke zurück und präsentierte eine gemütliche kleine Hütte, die aus den dicht stehenden Bäumen herausgeschnitten war.Sie wurde von einem Stück Plastikfolie überdacht, das von Zweigen gehalten wurde.An den Seiten begrenzten Wände aus Schilf und getrocknetem Schlamm das Ganze.Ich trat weiter vor und schaute hinein.Gleich am Eingang sah ich auf einer verrußten Steinplatte die Überreste eines Feuers.Es gab auch einen Baumstumpf zum Sitzen und hinten entdeckte ich ein Bett aus Farnen.»Es ist wunderschön«, sagte ich
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