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.Sie lungerten untätig in einem ausgeräumten Tanzsaal herum.Und jetzt würde gleich der blutige Tanz beginnen …Der Anführer hörte ein Raunen hinter sich.Er drehte sich unwillig um.Ein Mann kroch auf ihn zu.Viel zu hoch.Unvorschriftsmäßig.Die Kerle auf der Wiese mußten ihn sehen.Jetzt machte der Bursche einen Satz, warf sich neben ihn auf die Erde, sprach deutsch.Deutsch!»Befehl von Gruppenführer Müller«, keuchte er.Er konnte nicht weitersprechen, die Luft war ihm ausgegangen.Er faßte den Kompaniechef fest am Arm.»Nicht«, röchelte er, »fällt aus … ich … ich komme aus Oppeln und such' Sie schon seit einer Stunde.«»Mann«, entgegnete der SD-Chef, »wer sind Sie?«»Tut nichts zur Sache.«»Zeigen Sie mir den Befehl.«»Ich soll ihn mündlich überbringen.«»Bei Ihnen piept's wohl?« versetzte der SS-Offizier.Sein eigenes Verbot, die deutsche Sprache zu benutzen, vergaß er.Wieder winkte er seinen Leuten in polnischen Uniformen zu.Sie robbten auf seine Höhe.»Es kostet Ihren Kopf«, rief der Melder aufgebracht.»Idiot«, entgegnete der Mann vom SD gleichgültig.Sein Verstand war nicht größer als sein Gewissen.Von den nächsten Sekunden hing es ab, ob das Leben von hundert Menschen aus taktischen Gründen kurzfristig verlängert wurde.68Noch eine volle Woche lang lag der Frieden in den letzten Zügen.Soweit die Politiker guten Willens waren, umstanden sie sein Krankenlager wie hilflose Ärzte, die wußten, daß alle Transfusionen nutzlos bleiben mußten.Sieben Tage brauchte Hitler noch, um der Welt scheinheilig zu demonstrieren, daß er keinen Krieg wollte.Goebbels lieferte Schlagzeilen.Die Druckerschwärze war uniform.Nie ist vom Frieden häufiger die Rede als am Vorabend eines Krieges.Die deutschen Soldaten in den Bereitstellungen warteten auf den Befehl zum Angriff.Nachrichten jagten sich wie Kuriere.Unter feuchtem Schnurrbart geiferte Hitlers grenzenloser Haß verlogene Friedensliebe in den Äther.Der Spuk einer Nacht, in der beinahe vorzeitig der Zweite Weltkrieg ausgelöst worden wäre, hatte sich mit den Frühnebeln aufgelöst.Die Schatten, die aus dem Waldrand lautlos auf die Wiese gerobbt waren, verschwanden in Erdmulden.In letzter Sekunde war es dem Kurier des Gestapo-Chefs Heinrich Müller gelungen, den Kompaniechef der ›polnischen‹ SS-Einheit von dem Überfall zurückzupfeifen.Die SD-Schüler aus Bernau in polnischen Uniformen zogen wieder in ihren Tanzsaal ab, um eine weitere Woche lang bei Schnaps und Sonderverpflegung auf den Einsatz zu warten.Gegen zwei Uhr nachts konnte Müller die Prinz-Albrecht-Straße verständigen.Jetzt, da Heydrich hätte erleichtert sein müssen, tobte er sich aus:»Wenn beim nächsten Mal die kleinste Panne passiert«, schrie er in die Leitung, »dann sind Sie geliefert, Müller! … Sorgen Sie dafür, daß diese unfähigen Trottel schnellstens abgelöst werden! … Aber sofort!«Werner Stahmer, der Agent des Satans, fuhr noch in der gleichen Nacht nach Gleiwitz zurück.Die hundert ›Konserven‹, KZ-Häftlinge in Wehrmachtsuniformen, zogen in eine Feldscheune ab.Am Morgen kam der Sturmbannführer mit seiner SS-Wache wieder, die sich in der Nacht zu schnell in Sicherheit gebracht hatte, wodurch die Verbindung nach Oppeln abgerissen worden war.Der Offizier sah schlecht aus.Sein Gesicht war aufgequollen.Sein Atem roch übel.Die gelben Pupillen waren von roten Fäden wie von ekligem Gewürm durchzogen.Der Mann bot das übliche Bild des Herrenmenschen vor zwölf Uhr mittags.Dabei wußte er noch gar nicht, wie schlecht ihm die Nacht tatsächlich bekommen sollte …Um dreizehn Uhr kam Gestapo-Chef Müller.Er nahm auch vor hundert KZ-Häftlingen kein Blatt vor den Mund.»Sie Trottel!« brüllte er den Sturmbannführer an.»Ich löse Sie ab … wegen Unfähigkeit!« Eine Handbewegung Müllers umriß das weitere Schicksal des Einsatzleiters.Er hatte in der Versenkung zu verschwinden.Für immer.Müller brachte den neuen Mann gleich mit.Es war ein schweigsamer Hauptsturmführer.Wachablösung in einem Verbrechen ohnegleichen.In seinem Hauptquartier in Oppeln grübelte Gestapo-Müller die Aktion Himmler noch einmal durch
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