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.Stunde um Stunde.Monoton.Gleichmäßig.Stumpfsinnig.Zuletzt waren es Keulenschläge gegen den Hinterkopf.Er fürchtete sich vor dem nächsten Tropfen, und er ängstigte sich noch mehr, daß er ausbleiben könnte.Er hörte Schritte, wollte sich aufrichten und kauerte sich zusammen.»Nein!« heulte er, bevor sie noch das Kellerloch aufgestoßen hatten.Der vierte, den Brillmann erstmals sah, trug eine Lederjacke und mußte der Anführer sein.Das Planquadrat, in dem sich alles abspielte, war von der Kampfgruppe Reinefarth eingeschlossen und wurde Haus um Haus zurückerobert.Die Rebellen hatten sich entschlossen, es zu räumen.Die Lederjacke erklärte es schnell, leidenschaftslos.Die anderen beiden nickten, fragten zurück.Es waren viele Zischlaute.Brillmann verstand kein Wort, aber die Angst dolmetschte.Entsetzt stellte er fest, daß er auf einmal polnisch sprach.Er warf sich auf die Knie und stöhnte: »Bitte … Bitte!«Der Mann mit der Lederjacke befahl ihm aufzustehen.Brillmann erhob sich rasch, beflissen, dankbar, noch ein Musterschüler des Todes.Es geschah schnell.Aber der Bindestrich erlebte es wie in Zeitlupe.»Ihr Säue«, heulte er, »ihr … wollt mich …«Sie schwiegen.Einer brachte eine Kiste, suchte mit den Augen an der Decke einen Haken.»Ich … ich hab' doch nichts gegen die Polen …«, schrie Brillmann, »ich … mag' euch doch … ich …«»Los!« sagte die Lederjacke auf polnisch.Die anderen traten an Brillmann heran, rissen ihn hoch.Sie wußten nicht, daß dieser Mann das Gras wachsen hörte.Aber sie waren entschlossen, dafür zu sorgen, daß er es künftig von unten her tat …Dirlewanger schaffte nicht nur den Durchbruch vor der Ecke Ciepla- und Grzybowska-Straße, an der der verzweifelte junge Pole Grzes den Tod nicht finden konnte.Von den Vororten Wola und Ochota aus stieß die Kampfgruppe Reinefarth in östlicher Richtung durch die Wolska- und Chlodna-Straße über die Markthallen und den Sächsischen Garten zum Plac Zwyciestwa vor, erreichte das Weichsel-Ufer und kämpfte in der Altstadt, dem Herd des Aufstandes.Die Sonderbrigade markierte den Weg mit Hekatomben von Toten.Wo die B-Soldaten hintraten, starb alles.Es war mehr als die Taktik der verbrannten Erde; es war die Strategie des verbrannten Lebens.Den Rebellen gingen Waffen, Munition, Wasser und Verpflegung aus.Der Aufstand trug längst den Todeskeim in sich.Aber noch immer hetzte Reinefarth Dirlewangers Verbrecher in den ungleichen Kampf, mit jenem abgründigen Haß, der seinen Nährboden vielleicht in dem heimlichen Minderwertigkeitskomplex des in Polen geborenen SS-Offiziers hatte.Er selbst schrieb in seinem Erfolgsbericht an Himmler: »Ob Soldat, ob SS-Mann, ob Polizist, ob SD-Mann, ob Angehöriger des TN oder des NSKK, sie alle haben dafür gesorgt, daß Polens Metropole, von der uns in den Jahrhunderten so viel Unheil gekommen ist, als Gefahrenherd endgültig beseitigt wird.«Paul Vonwegh bleibt der größte Teil dieser blutigen Tage erspart.Bald nach dem Durchbruch des alten Panzers gerät er mit seiner Spitze in einen Hinterhalt und verteidigt sich, da er keine andere Wahl hat, buchstäblich bis zur letzten Patrone.Schon sind seine Leute im Nahkampf mit den Rebellen, da sieht er Kortetzkys Handgranate und schleudert sie unter die Angreifer.Er stellt noch fest, daß sie nicht explodiert, springt auf.Da kommt der Schlag.Schulterdurchschuß.Erst Stunden später, als er aus der ersten Ohnmacht erwacht, erfährt er, daß die Handgranate nicht detonieren konnte, da sie mit Brillanten und Schmuckstücken gefüllt war, die der Gorilla in Warschau zusammengeplündert hatte.Daß die Polen in diesem Moment zufällig von hinten angegriffen wurden, rettete den Rest seiner Männer, die ihn zu einem Verbandsplatz zurückbringen.So landet Paul Vonwegh beim Troß, versorgt und betreut.Noch immer keine Nachricht von Karen, noch immer die Ungewissheit, ob sie dem Frauenlager entkommen ist.Es gibt Stunden, da der Kompaniechef verbittert ist über sein Luxusschicksal, das ihn die Agonie Warschaus im Bett erleben läßt, weil es ihm auch Zeit gibt, an Karen zu denken, von ihr zu träumen, sich nach ihr zu sehnen …Dann steht der Spieß vor ihm.»Na«, sagt Müller-Würzbach, »du bist gar nicht so dumm …«»Wieso?« geht Vonwegh auf seinen Ton ein.»Du hast ihn ganz schön fertiggemacht …«»Wen?«»Brillmann.« Der Spieß lächelt wissend.»Er wurde von Rebellen geschnappt, aufgehängt … gestern gefunden und identifiziert.: Hast du doch gefingert?«»Brillmann ist tot?« fragt Vonwegh erregt und spürt einen frischen Stich in der alten Wunde.»Tu doch nicht so«, versetzt Müller-Würzbach blinzelnd.»Die Sache bleibt schon unter uns …«Paul Vonwegh atmet schwer, denn er kämpft gegen eine primitive Genugtuung.Er spürt, wie ihn sein alter Widersacher Wulf-Dieter Brillmann noch aus dem Grab ein letztesmal in Versuchung bringen will …Warschau stirbt.Unendlich langsam, tapfer und in ihr Schicksal ergeben verblutet die polnische Hauptstadt.Bis zur letzten Stunde, zur letzten Patrone, zum letzten Seufzer setzen Männer, Frauen und Kinder auf die Befreiung durch die Rote Armee.Aber die Spitze der Sowjettruppen blieb auf Stalins Befehl während des ganzen Aufstandes im nördlichen Vorort Praha stehen, Gewehr bei Fuß und dazu verurteilt, sich den Untergang unmittelbar mitansehen zu müssen.Im Feuer betrunkener, randalierender SS-Sträflinge und mordender russischer Hiwis erstickt der letzte Widerstand.Bald werden Schutt und Asche das kollektive Schicksal dieser Stadt besiegeln: Blut, Leid, Tränen …Gerade als die Leichenfledderer Kaminski und Dirlewanger zum Endspurt ansetzen, um mit ihren SS-Stiefeln die letzten Funken des Aufstands auszutreten, werden sie zurückgepfiffen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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