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.Er selber wollte dann den ersten Schreck und die Verwirrung benutzen, sich in den Besitz des ganzen Hauses versetzen, um der Papiere sich zu bemächtigen und sie zu vernichten.Dies wäre auch geschehen, hätte die Gräfin nicht ihres Mannes Zwiegespräch mit Ernst belauscht und hätte das verständige Kind mich nicht zur rechten Zeit herbeigerufen.Dieses alles habe ich Ihnen in der Zeitfolge, wie es geschah, erzählt.Ich erfuhr den Zusammenhang erst nach und nach im Laufe des Prozesses.Jetzt bleibt mir nicht viel mehr zu sagen übrig.Der Prozeß wurde eingeleitet.Mein Zeugnis, die Aussage der Gräfin und des Dieners wurden auf eine Weise abgelegt, daß der ärgste Schein sogleich gegen Trockenschling sprach; sein erster Sachwalter trat zurück und wollte mit einer so unsaubern Angelegenheit nichts zu schaffen haben.Direkte Beweise ließen sich indessen nicht aufbringen.Die Papiere, wie sie waren, konnten nicht gebraucht werden, und ich hatte der Gräfin eingeschärft, nichts von dem Verbrennen derselben laut werden zu lassen.Trockenschling war auf die Grafschaft wie versessen.Er bezog allein das große Hotel des Grafen und verkaufte kein einziges der vielen und reichen Möbel.Ich wußte den Umstand, der ganz von seiner sonstigen Lebensweise abwich, mir wohl zu erklären.Er suchte Tag und Nacht nach den entscheidenden Papieren, deren Vernichtung ihm erst den Besitz der Grafschaft zusicherte.Natürlich konnte er sie nicht finden, und darauf bezog ich die Veränderung, die sich in seinem ganzen Wesen zeigte: er ward bleicher, älter, sein Benehmen ward unsicher, zerstreut.Die ernsten Folgen seines Frevels wirkten sichtbar zerstörend auf ihn ein, und es ließ sich absehen, wieviel Schlimmeres im Hintergrunde noch auf ihn wartete.Doch um Sie nicht mit der Erzählung des Prozesses zu ermüden, will ich nur kurz berichten, auf welche Weise ich ihn gestern zur Entscheidung brachte.– Nach jahrelanger Mühe hatte ich Trockenschling dahin gebracht, daß er einen Eid ablegen mußte, dem Grafen wirklich die Summe von 80000O Franken bar geliehen zu haben.– In dem Augenblick, da er hintreten wollte und den Eid ablegen, rief ich: ›Halt! Ich muß Herrn Trockenschling, bevor er schwört, noch ein Wort sagen.‹Es wurde mir gestattet.›Gewisse Papiere, Herr Trockenschling, sind noch nicht vernichtet,‹ begann ich mit lauter Stimme.›Ich warne Sie daher, einen Eid abzulegen, solange die Existenz derselben möglich ist.‹›Was wollen Sie damit sagen?‹ fragte Trockenschling.›Ich weiß, daß Sie die Papiere nicht gefunden.Gut, schwören Sie, oder besser, Sie schwören nicht und geben das Eigentum dem rechtmäßigen Besitzer zurück.‹Sie können leicht denken, welch ein Aufsehen diese Reden bei Richtern und Zuhörern erregten.Trockenschling war anfangs erschüttert, bald sammelte er sich jedoch, warf einen Blick auf mich, als wolle er sagen: ›Hältst du mich für einen Neuling, um mich einzuschüchtern?‹ – Entschlossen nahte er sich dem Kruzifix und legte den Eid ab.›Meine Herren,‹ wandte ich mich hierauf zu den Richtern, ›vor Ihrem Urteile habe ich noch folgenden Umstand zu erzählen.In der Bettstelle, in welcher der Graf vor zehn Jahren starb, und welche die Gräfin als ihr eingebrachtes Eigentum aus dem Nachlasse erhielt, befand sich ein geheimes Schiebfach, von welchem niemand wußte.Erst gestern ward dasselbe bei einer Ausbesserung des nunmehr morsch gewordenen Möbels entdeckt, und in diesem Schiebfache befand sich ein Paket, an mich adressiert, welches ich in Ihrer Gegenwart zu erbrechen wünsche.‹ – Ich zog ein altes, gelb gewordenes Paket aus der Busentasche.›Sehen Sie!‹ sprach ich zu Trockenschling, ›ist es nicht die Hand des seligen Grafen?‹ Dieser zitterte an allen Gliedern.Ich erbrach jetzt das Paket und musterte die Papiere.– ›Meine Herren!‹ wandte ich mich zu den Richtern, ›hätte ich dies Paket früher erbrochen, so hätte ich einen Meineid verhütet und einen Menschen vor lebenslänglicher Galeerenstrafe retten können
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