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.In Ihren Gebeten sollen Sie seiner gedenken, aber Sie müssen ihn freigeben.«Bonnie hielt inne und starrte ins Leere.»Er verlässt uns«, flüsterte sie.»Halten Sie ihn auf!«, rief Nell.»Jemand hat seine Jacht in die Luft gesprengt.Fragen Sie ihn, ob er den Täter kennt.«Bonnie lauschte.»Ich glaube nicht, dass er uns das beantworten wird, Nel.Das heißt, dass er es entweder selbst nicht weiß oder dass er seinem Mörder verziehen hat und möchte, dass Sie das auch tun.«Nach einer Weile schüttelte Bonnie den Kopf und blickte Nel an.»Er ist fort«, meinte sie lächelnd.Dann griff sie sich an die Brust.»Nein, warten Sie, ich empfange seine Gedanken.Sagt Ihnen der Name Peter etwas?«Peter Lang, dachte Nell.»Ja«, erwiderte sie leise.»Nell, ich sehe Blut.Ich bin nicht sicher, ob dieser Peter der Täter ist, doch Adam will Sie eindeutig vor ihm warnen.Er fleht Sie an, vor diesem Peter auf der Hut zu sein und ihm nicht zu trauen…«47Als Dan Minor am Montagnachmittag nach Hause kam, fand er auf seinem Anrufbeantworter eine Nachricht von Lilly Brown vor.Doch als er sie abhörte, wurde er bitter enttäuscht.Lilly klang nervös und sprach schnell: »Dr.Dan«, sagte sie.»Ich habe mich überall nach Quinny erkundigt.Aber keiner ihrer vielen Freunde hat sie in den letzten Monaten gesehen.Irgendetwas stimmt da nicht.Hin und wieder wohnt sie mit einer Gruppe von Leuten in einem verfallenen Mietshaus in der 4.Straße auf der Ostseite von Manhattan.Sie fragen sich, ob sie vielleicht krank geworden ist und in einem Krankenhaus liegt.Wenn Quinny wieder mal ihre Depressionen hat, isst sie nämlich tagelang nichts.«Werde ich sie in einem Krankenhaus finden?, überlegte Dan bedrückt.In einer Nervenheilanstalt oder sogar an einem schlimmeren Ort? Der letzte Winter in New York war bitter kalt gewesen.Was war, wenn sie die Stadt im Herbst nicht verlassen hatte? Fal s Quinny an chronischen Depressionen litt und nicht in einer Obdachlosenunterkunft betreut worden war, war ihr womöglich etwas zugestoßen.Warum war ich so überzeugt davon, dass ich sie finden würde?, fragte er sich.Und zum ersten Mal spürte er, wie seine Entschlossenheit schwand.Aber ich darf noch nicht aufgeben, dachte er.Ich kann einfach nicht mehr untätig herumsitzen und darauf warten, dass sie von selbst auftaucht.Morgen fange ich an, die Krankenhäuser abzuklappern.Widerstrebend nahm er sich vor herauszufinden, bei welcher städtischen Behörde unidentifizierte Leichen registriert wurden.Lilly hat mit den Obdachlosen gesprochen, die sich in den verlassenen Mietshäusern in der Nähe der 4.Straße an der Ostseite von Manhattan einquartiert haben.Am nächsten Wochenende gehe ich hin und rede selbst mit ihnen, beschloss er.Und er konnte noch etwas tun: Lilly hatte ihm beschrieben, wie Quinny heute aussah.Ihr Haar war inzwischen ergraut und reichte ihr bis zu den Schultern.»Und sie ist sogar noch dünner als auf dem alten Foto, das Sie da haben«, hatte sie gesagt.»Ihre Wangenknochen stechen hervor.Aber man sieht ihr noch an, dass sie in ihrer Jugend sehr hübsch gewesen sein muss.«Bestimmt kann man die Frau auf dem Foto mithilfe der Computertechnik künstlich altern lassen, überlegte Dan.Ich weiß, dass die Polizei die nötigen Programme hat.Er beschloss, dass es nun an der Zeit war, die Suche nach Quinny aktiver zu betreiben.Auch wenn ihr etwas zugestoßen war, wollte er es unbedingt erfahren.Als Dan Shorts und ein langärmeliges Sweatshirt anzog, um im Park joggen zu gehen, stellte er fest, dass er auf eine weitere Zufallsbegegnung mit Nell MacDermott hoffte.Diese Vorstellung lenkte ihn ein wenig von seiner wachsenden Sorge um Quinny ab.Ihr habe ich zu verdanken, dass ich der wurde, der ich heute bin, dachte er.Bitte gib mir die Chance, ihr das zu sagen, schickte er ein Stoßgebet zum Himmel.48Am Montagnachmittag bekam Cornelius MacDermott Besuch von Tom Shea, dem Parteivorsitzenden von New York.Er wollte wissen, ob Nel sich inzwischen entschieden habe, für den von Bob Gorman aufgegebenen Sitz im Kongress zu kandidieren.»Ich muss ja nicht eigens betonen, dass wir in diesem Jahr auch Präsidentschaftswahlen haben, Mac«, sagte Shea.»Durch eine aussichtsreiche Kandidatin für diesen Sitz wird sich die Wahlbeteiligung erhöhen, und dann bringen wir unseren Mann ins Weiße Haus.Sie sind in diesem Wahlbezirk eine Legende.Wenn Sie Nell im Wahlkampf unterstützen, werden sich die Wähler daran erinnern, was Sie für sie getan haben.«»Kennen Sie den guten Rat, den man der Mutter des Bräutigams vor der Hochzeit gibt?«, entgegnete Mac unwirsch.»Trage Beige und halte den Mund.Und genau das habe ich vor, falls Nell kandidiert.Sie ist intelligent, attraktiv und nicht auf den Kopf gefallen.Außerdem kennt sie das Geschäft und ist eine fähigere Politikerin als die meisten, die ich kenne.Und sie hat noch Ideale.Darum sollte sie kandidieren.Aus diesem Grund sollen die Leute sie wählen.Nicht, weil sie mich für eine Legende halten.«Liz Hanley saß ebenfalls im Büro und machte sich Notizen.Mein Gott, ist er heute wieder gereizt, dachte sie.Aber sie kannte den Grund.Mac hatte ihr anvertraut, wie es zurzeit um Nel s Gefühle stand.Und er machte sich große Sorgen, dass sich ihr Besuch bei einer Hellseherin herumsprechen und bei der Presse durchsickern könnte.»Ach, kommen Sie, Mac, Sie wissen genau, was ich meine«, erwiderte Tom Shea beschwichtigend.»Die Leute haben sich in Nel verliebt, als sie sie mit zehn Jahren auf einem Foto sahen, wie sie bei dem Trauergottesdienst für ihre Eltern Ihre Tränen trocknete.Sie ist im Licht der Öffentlichkeit aufgewachsen.Mit der Ankündigung ihrer Kandidatur können wir bis zum Bankett am Dreißigsten warten.Doch wir müssen sichergehen, dass sie den Tod ihres Mannes schon verwunden hat und den Wahlkampf durchstehen wird.«»Nell steht alles durch«, knurrte Mac.»Sie ist ein Profi.«Aber nachdem Shea sich verabschiedet hatte, war Macs polternde Art auf einmal wie weggeblasen.»Liz, als Nel mir gestern erzählte, sie wolle zu einer Hellseherin gehen, ist mir die Hutschnur geplatzt
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