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.Meehan?«»Ach, das hoffe ich, mein Kind.Aber wir werden uns um dich kümmern, während sie weg ist.Weißt du, welche Angst wir hatten, daß wir die Tagesstätte schließen müssen? Doch jetzt ist ein Wunder geschehen, und wir können weitermachen.Und das heißt, daß wir uns jeden Tag nach der Schule sehen.«Stellina lächelte wehmütig.»Das ist aber schön.Ich bin so gerne hier.«»Und jetzt lauf und stell dich neben den heiligen Joseph.Soll ich deine Tüte halten?« Alvirah griff nach der Einkaufstüte aus Plastik, die Stellina umklammert hielt.»Nein, danke.Ich muß meinen Kelch Rajid geben.Schwester Cordelia hat mir erlaubt, ihn mitzubringen.Danke, Mrs.Meehan.«Als sie zu den anderen Kindern hinüberrannte, blickte Alvirah ihr nach.Was ist nur mit diesem Kind? fragte sie sich.Sie erinnert mich an jemanden, aber an wen? Sie ging an ihren Platz.Die Lichter wurden gelöscht, das Krippenspiel begann.»Einfach großartig!« lautete das allgemeine Urteil, nachdem die letzten Töne von »Stille Nacht« verklungen waren und der Applaus einsetzte.Die Blitzlichter von Kameras leuchteten auf, denn die Eltern wollten diesen Moment unbedingt festhalten.Alvirah zupfte Schwester Maeve Marie am Ärmel.»Maeve, ich brauche eine Nahaufnahme von Stellina«, flüsterte sie.»Oder besser gleich mehrere.«»Selbstverständlich, Alvirah«, sagte Maeve.»Sie ist eine wundervolle Maria.Als sie sang, sind mir richtig die Tränen gekommen.Sie hat soviel Gefühl in die Worte gelegt.«»Stimmt.Das Kind ist wirklich musikalisch.«Ein plötzlicher Verdacht wurde für Alvirah immer mehr zur Gewißheit, doch sie wagte noch nicht, es zu glauben.Wir könnten versuchen, die Geburtsurkunde des Mädchens einzusehen, überlegte sie.Mein Gott, kann das wahr sein?»Hier habe ich ein paar gute Aufnahmen von ihr«, meinte Maeve kurz darauf und hielt Alvirah mit spitzen Fingern eines der Polaroids hin.»Wenn sie fertig entwickelt sind, werden sie noch klarer.Und hier ist noch ein hübsches von ihr und Rajid.Er gibt ihr gerade ihren silbernen Becher zurück.«Ihren silbernen Becher? Nein, ihren Kelch! schoß es Alvirah durch den Kopf.Kann sein, daß du dich irrst, hielt sie sich vor Augen.Möglicherweise hast du dich in etwas hineingesteigert.Doch wenigstens eines konnte sie sofort nachprüfen.»Maeve, wenn Sie noch einen Film in der Kamera haben, machen Sie bitte ein paar Fotos von dem Kelch«, sagte sie.»Bitten Sie Stellina, ihn hochzuhalten.«»Komm schon, Alvirah« rief Willy.»Du mußt mir helfen, die Geschenke an die Kinder zu verteilen.«»Maeve, machen Sie die Fotos und heben Sie sie für mich auf«, meinte Alvirah.»Niemand sonst soll sie sehen.«Sie eilte zu Willy hinüber.Die Geschenke lagen auf einem Tisch hinter ihr.»Gut, lieber Nikolaus, das hier ist für José«, verkündete sie fröhlich, während der kleine Junge aufgeregt die Hände ausstreckte.Willy legte den Arm um ihn.»Warte, José.Schwester Maeve macht noch ein Foto von uns.«Alvirah brannte darauf, loszustürmen und ihrem Verdacht nachzugehen, aber es spielte zeitlich keine Rolle, ob sie die Geschenke selbst verteilte oder sich auf die Suche nach einer Vertretung machte.In der Zwischenzeit waren Schwester Cordelia und ihre Helferinnen damit beschäftigt, Süßigkeiten und Limonade auszugeben.Einige Gäste waren schon im Gehen, und Alvirah stellte bedauernd fest, daß Mrs.Nuñez sich anschickte, sich mit Jerry und Stellina auf den Weg zu machen.Sie rief Gracie zu sich.»Wohin bringen Sie Stellina?« fragte sie.»Zuerst nach Hause«, erklärte Gracie.»Ihr Daddy liefert sie dann später bei mir ab, damit sie bei uns übernachtet.Er sagt, er will nach der Arbeit zuerst mit ihr essen gehen.Ich muß noch zu meiner Schwester, aber er hat mir versprochen, pünktlich zu sein.Die Kleine soll sich solange in der Wohnung einschließen, das kannst du doch, nicht wahr, Stellina?«»Natürlich.Hoffentlich weiß er, wie es Nonna geht«, erwiderte Stellina ernst.Zehn Minuten später waren alle Geschenke verteilt und alle Fotos gemacht.Alvirah eilte zu Schwester Maeve Marie, um die Fotos zu holen.Dann griff sie nach ihrem Mantel.»Was ist los?« fragte Willy.Seine Stimme wurde durch den wolligen Nikolausbart gedämpft.»Ich werde Monsignore Tom ein paar Fotos zeigen«, rief sie, während sie schon zur Tür rannte.»Wir treffen uns dort.«Der Monsignore war ausgegangen, wurde aber bald zurückerwartet.Ungeduldig lief Alvirah im Wohnzimmer des Pfarrhauses auf und ab.Nach einer halben Stunde trafen Willy und der Monsignore gemeinsam ein.Der Monsignore lächelte.»Was für eine nette Überraschung, Alvirah«, sagte er.Alvirah kam sofort auf den Punkt und reichte ihm die Fotos.»Monsignore Tom, sehen Sie sich das an.«Er betrachtete das Foto, auf dem Stellina beim Krippenspiel den Kelch von Rajid entgegennahm.Dann musterte er die Nahaufnahmen von dem Kelch, die Schwester Maeve Marie gemacht hatte.»Alvirah«, meinte er dann leise.»Ist Ihnen klar, was das darstellt?«»Ich glaube, es handelt sich um Bischof Santoris Kelch.Und wissen Sie, wer das kleine Mädchen ist?«Er schwieg abwartend.»Meiner Ansicht nach war sie das Baby, das vor der Tür des Pfarrhauses ausgesetzt wurde, und zwar in derselben Nacht, in der jemand den Kelch gestohlen hat.«29Gracie Nuñez begleitete Stellina zur Tür der Wohnung, die sie mit Nonna und ihrem Daddy teilte.Fürsorglich wartete sie, bis das kleine Mädchen hineingegangen war und von innen abgeschlossen hatte.»Bis später, mein Kind!« verabschiedete sie sich.Sie war sicher, daß Stellina keinem Fremden aufmachen würde.In der Wohnung war es still und dunkel.Stellina bemerkte den Unterschied sofort.Ohne Nonna fühlte sie sich hier fremd und einsam.Sie schaltete alle Lichter ein, damit die Wohnung ein wenig freundlicher wirkte.Dann ging sie in Nonnas Zimmer, um das Marienkostüm auszuziehen, beschloß aber, es doch anzubehalten.Nonna hatte sie in dem Kostüm sehen wollen, und sie hoffte, ihr Daddy würde mit ihr ins Krankenhaus gehen.Stellina nahm den Kelch aus der Einkaufstüte und setzte sich auf die Bettkante.Sie fühlte sich weniger allein, wenn sie den Kelch in der Hand hielt.Noch nie war Nonna nicht dagewesen, wenn sie nach Hause kam.Um sieben hörte Stellina Schritte die Treppe hinaufpoltern.Bestimmt ist es nicht Daddy, dachte sie.Der rennt nie.Aber dann klopfte es laut an der Tür.»Star, mach auf! Mach auf!« rief ihr Daddy verzweifelt.Sobald Lenny das Schloß klicken hörte, drehte er den Knauf und stürmte in die Wohnung.Es war eine Falle gewesen, ein mieser Trick! Er hätte es wissen müssen, sagte er sich zornig.Dieser Neue in der Mannschaft war ein verdeckter Ermittler! Lenny hatte rasch Lunte gerochen und war nur mit knapper Not entkommen.Doch zweifellos wurde gerade die Stadt nach ihm durchkämmt, und ganz sicher würde man auch seine Wohnung überprüfen.Aber er hatte das Risiko eingehen müssen, noch einmal hierherzukommen – seine falschen Papiere und sein Geld befanden sich in der Tasche, die er am Nachmittag gepackt und hier deponiert hatte.Er stürzte in sein Zimmer und zerrte die Tasche unter dem Bett hervor [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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