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.«»Wie bitte?« Fulke schüttelte sich und wandte sich um.»Maude le Vava.Ich meine Maude Walter.Ich habe dir doch gesagt, dass sie bestimmt eine Schönheit geworden ist.« Er grinste.»Allerdings ist es nicht unbedingt klug, sich Hals über Kopf zu verlieben – in die Frau seines ehemaligen Herrn.Oder gar, sie zu begehren.« Er duckte sich unter dem Schlag, den Fulke ihm zugedacht hatte, und wich zur Seite aus.»Gib zu, sie ist eine Augenweide.«Fulke starrte ihn nur wortlos an.Dann wandte er sich um und legte sein Schwert und seinen Helm in eine Ecke.»Sie ist zauberhaft.« Er zuckte die Achseln.»Aber du übertreibst.Auch wenn sie alt genug ist, um zu heiraten, so ist sie doch dem Kindesalter noch kaum entwachsen.« Der Gedanke behagte ihm ganz und gar nicht und vergrößerte nur das Durcheinander in seinem Kopf.Seit Oonagh FitzGerald war es die erste Frau, die ihn so sehr in Bann schlug.Dabei war sie kaum erwachsen und außerdem so unerreichbar wie die Sterne.Sie zu begehren war sowohl gefährlich als auch verwerflich, sagte ihm sein Verstand.Doch sein Körper war nicht bereit, sich diesem Urteil zu fügen.Und vermutlich ging es allen Männern in den Gemäuern dieser Burg nicht anders.Jean zupfte ein paar Saiten auf seiner Laute.»Du hast Recht, aber gib ihr noch ein paar Jahre.Dann wird sie ihre Macht erkennen und eine neue Melusine werden.«»Willst du etwa behaupten, dass sie dann wie eine Fledermaus aus dem Kirchenfenster davonfliegt?« Fulke sagte das absichtlich etwas sarkastisch.Jean rollte die Augen.»Natürlich nicht.Ich will damit nur sagen, dass sie dir das Herz rauben wird und du es ihr liebend gern überlassen wirst.«Zum Glück wurde Fulke einer Antwort enthoben, als zwei Knappen mit einem Badezuber erschienen, gefolgt von einigen Mägden mit frischen Strohsäcken und Bettzeug und seiner Mutter, die den Zug beschloss.Damit war der Austausch von Scherzen für den Moment beendet, wie frivol oder ernst er auch gemeint war.Am Abend wurden die Hochzeitsfeierlichkeiten fortgesetzt, wenn auch in sehr viel bescheidenerem Rahmen.Wohl oder übel musste auch Fulke die Braut zum Tanz führen, alles andere wäre ungehobelt gewesen.»Sicher fühlt Ihr Euch ohne die Rüstung sehr viel wohler«, sagte Maude, als sie auf der von den Tischen umgebenen Tanzfläche ihre Plätze einnahmen.»Und beträchtlich erleichtert, Mylady«, gab er lächelnd zurück.Sie umfassten ihre Handgelenke und bewegten sich in einer langsamen Acht umeinander herum.Dieser altmodische Tanz wurde besonders gern bei Hochzeiten getanzt, weil er das ewige Band zwischen Mann und Frau symbolisierte.Im schummrigen Licht des nur von Kerzen erhellten Raums waren Maudes Pupillen so geweitet, dass von der hellgrünen Iris fast nichts mehr zu sehen war.Sie ist Theobalds Frau, sagte sich Fulke.Und außerdem noch ein Kind.Aber es war nicht der Körper eines Kindes, der sich graziös unter seinen Händen bewegte.Er spürte die schmale Taille und fühlte, wie ihre Zöpfe und die Rundung ihrer Brüste ihn streiften, als sie ihn umtanzte.Er musste etwas unternehmen.»Ich erinnere mich noch gut, als Ihr den Ball meines Bruders einfach festgehalten habt, weil er Euch nicht mitspielen lassen wollte«, sagte er, um die Erinnerung an das Kind hervorzurufen, das sie einmal gewesen war.Maude zog die Nase kraus.Eine entzückende Angewohnheit für ein junges Mädchen, doch heute durchfuhr Fulke ein lustvoller Schauer.»Meine Großmutter war damals sehr wütend«, sagte sie, »aber mir war das egal.«»Und seid Ihr auch heute noch so?«»Nur insgeheim«, gab sie zu und senkte geziert den Blick.»Äußerlich lerne ich, mich wie eine Lady zu benehmen.«Da endete der Tanz.Fulke verbeugte sich und überließ einem anderen Ritter seinen Platz.Aber besser ging es ihm deshalb nicht.Auch dann nicht, als Jean in einer Tanzpause zur Laute griff und die Ballade von der schönen Melusine zum Besten gab.Seit er sich das Lied in einer Dezembernacht in der Küche von Westminster ausgedacht hatte, hatte er es ständig verfeinert, sodass seine Zuhörer mittlerweile die Hexe mit dem schimmernden Haar und den wunderschönen Augen förmlich vor sich sehen konnten.»Hast du Kummer, mein Sohn?«, fragte Hawise besorgt und legte ihrem Sohn voller Anteilnahme die Hand auf den Arm.Er zwang sich zu einem Lächeln.»Ganz und gar nicht, Mutter.Ich habe das Lied nur schon so oft gehört, dass es mir zum Hals heraushängt.« Unvermittelt sprang er auf und verließ den Saal, sodass Hawise ihm nur überrascht nachstarren konnte.Draußen im Freien atmete Fulke mehrmals tief ein und wieder aus, um seinen Kopf von allen quälenden Einflüssen, die Stimmungen, Gesang und Wein auf ihn hatten, zu reinigen.Theobalds junge Frau konnte nur diese Wirkung auf ihn haben, weil er zu lange allein gewesen war, sagte er sich.Den Dirnen auf dem Turnierplatz aus dem Weg zu gehen war einfach.Sozusagen ein Akt der Selbsterhaltung.Die meisten waren ohnehin so verlockend wie eine Schale kalter Haferbrei.Aber Enthaltsamkeit hieß ja nicht, dass er für den Liebreiz junger Mädchen nicht empfänglich gewesen wäre.Für den Liebreiz einer Maude le Vava.Maude Walter zum Beispiel.Für die Männer, die Wache hatten, brannten im Hof mehrere kleine Feuer.Eine Frau, die sich mit ihnen unterhalten hatte, löste sich von ihnen und kam auf Fulke zu.Sie trug ein mit Einsätzen verziertes Gewand einer vermögenden Frau mit so langen Ärmelenden, dass sie beinahe den Boden streiften.Aber im großen Ausschnitt fehlte das Unterkleid, das den Ansatz ihrer Brüste geziemend verhüllt hätte.Ebenso trug sie keinen Schleier über den glänzenden schwarzen Zöpfen.Fulke erkannte die Frau auf den ersten Blick
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