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.« Sie sieht mich an, zwei Finger erhoben.»Zwei Möglichkeiten, Detective: Entweder es handelt sich um Terrorismus oder nicht.Uns bleiben nur ein paar Stunden, um festzustellen, welche der beiden Alternativen zutrifft.Sylvester Warren ist ein mit Präsidenten und Staatsoberhäuptern befreundeter Amerikaner, der dieses Land jeden Monat besucht und in Südostasien vermutlich genauso bekannt ist wie in den Staaten, vielleicht sogar noch bekannter.Thailand hat einen hohen Moslemanteil an der Bevölkerung.Im Süden grenzen Malaysia und Indonesien an, die stärksten Moslemnationen der Welt mit einer beträchtlichen Anzahl extremistischer Gruppierungen.Die Grenzen sind durchlässig; jeder kann zu Lande oder zu Wasser hierherkommen.Ich muß Ihnen wohl nicht sagen, welche gedanklichen Verbindungen die Leute herstellen werden.Sehen Sie das Problem, Detective? Es geht nicht nur um kriminalistische Ermittlungen, sondern auch um Diplomatie.Wir haben Rechtsberater, weil diese beiden Gebiete sich nicht immer sauber trennen lassen und wir gern vorgewarnt würden, wenn das der Fall ist.« Sie bedenkt Rosen und Nape mit einem vorwurfsvollen Blick.Es scheint sich um eine Übung in amerikanischer Grimmigkeit zu handeln, ein Genre, das mir fremd ist.Offenbar besteht der Sinn darin zu beweisen, daß das Problem sich um so wahrscheinlicher lösen läßt, je strenger man dreinschaut.Aber welches Problem? Ich brauche eine ganze Weile, bis ich merke, daß sich hinter der Grimmigkeitsfassade etwas abspielt, mit dem ich doch vertraut bin.Die Gesetze der Bürokratie sind denen der Physik sehr ähnlich und in allen Winkeln der Welt gleich.Jetzt begreife ich: Ich halte mich der Form halber hier in dem prächtigen Büro der Botschafterin auf.Es wird genaueste Aufzeichnungen darüber geben, daß sie und ihre Stellvertreterin sich angesichts der erschütternden Nachricht von Warrens Verschwinden persönlich mit Detective Jitpleecheep unterhalten haben.Nachdem sie sich vergewissert hatten, daß es sich nicht um einen terroristischen Akt handelte, blieb ihnen keine andere Wahl, als die Ermittlungen der örtlichen Polizei sowie den Rechtsberatern des FBI zu überlassen, die wegen ihrer Nachlässigkeit beim Schutz eines bekannten amerikanischen Bürgers eine Rüge erhielten.Parallel zu diesen Aufzeichnungen wird eine interne Mitteilung darüber verfaßt werden, daß es sich bei Warren um einen Psychopathen handelt, der vermutlich gefesselt irgendwo in einem Holzverschlag genau das bekommt, was er verdient, ohne daß die Sicherheit Amerikas oder anderer amerikanischer Bürger in Südostasien gefährdet wäre.»Wir nehmen die Sache sehr ernst«, sage ich, ganz langsam, für den Fall, daß irgend jemand mich später zitieren will.Die Stellvertreterin bedenkt mich mit einem überraschend hübschen Lächeln.»Ich bin erleichtert, das zu hören«, sagt sie, ebenfalls langsam.»Mit großer Befriedigung stellen wir fest, daß der Fall keinen terroristischen Hintergrund hat.«Nape verzieht fast das Gesicht spöttisch, und Rosen ist offen schockiert darüber, daß ein Nichtamerikaner das Spiel beherrscht.»Das kann ich bestätigen«, sagt er und sieht die Stellvertreterin mit einem aufrichtigen Blick an.Theoretisch könnten wir das Treffen nun beenden, doch es ist ein bißchen kurz geraten und schreit förmlich nach einer Verlängerung.Außerdem habe ich plötzlich Lust, mein Können zu demonstrieren.Mein letzter derartiger Auftritt ist schon eine Weile her, aber so etwas verlernt man nicht.»Thailand ist ein buddhistisches Land, das die Menschenrechte und die Würde all seiner Bürger achtet, aber die wohlhabenderen Nationen der Welt sollten begreifen, daß uns nicht immer die nötigen Mittel zur Verfügung stehen, um in der Polizeiarbeit den hohen Maßstäben zu genügen, die sich nur jene Länder leisten können, welche den Prozeß der Industrialisierung als erste durchlaufen haben.«Die Stellvertreterin blinzelt heftig, es dauert eine Weile, bis sie begreift, was ich tue.»Darf ich das zitieren?«»Aber natürlich.«Ein Nicken in Richtung Rosen, der wiederum Nape zunickt, der seinerseits einen Kugelschreiber aus der Tasche holt.Jetzt ist das Gespräch zu Ende; alle wirken höchst erfreut darüber, daß der Vertreter der örtlichen Polizei die hohe Kunst der Absicherung so gut beherrscht.Nape besteht darauf, mich nach Thailand zurückzubegleiten.Am Tor sagt er: »Diese katoy hat ihn, stimmt’s? Glauben Sie, es ist noch was von ihm übrig, wenn sie mit ihm fertig ist? Ein Daumen vielleicht oder zwei Kniescheiben?«Ich sehe ihn lange an, bevor ich ein Motorradtaxi herbeiwinke.Zu Hause in meinem Wohnloch rolle ich mir einen Joint.Die Digitalanzeige meines Handys sagt mir, daß es zwölf Uhr sechsundfünfzig ist.51Warten ist nur für den schwierig, der der Illusion der Zeit erliegt.Drogen helfen natürlich.Wochen sind vergangen; Kimberley hat mich dreimal aus den Staaten angerufen, immer an einem Sonntag [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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