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.Ich glaube, die Tätowierungen waren schuld.Wer zum Teufel ist er?Pichais Stimme wird von kosmischem Rauschen überlagert: Abtrünniger … naga in menschlicher Form … Nalanda … weit zurück … Tätowierungen … mächtiger Zauber … versuch’s mit einem Lockvogel …Von meinem Bett aus wähle ich, den Kopf dröhnend vom schlimmsten Kater meines Lebens, die Nummer des japanischen Restaurants, wo nur das Putzpersonal anwesend ist.Ich schüchtere die Frau, die sich meldet, so sehr ein, daß sie mir die Privatnummer des Chefs verrät.Als ich ihn anrufe, leugnet er, jemanden des Namens »Ishy« zu kennen.Nein, er habe in seinem Leben niemanden getroffen, auf den diese bizarre Beschreibung passe – könnte ich mich im Lokal täuschen?36Jetzt sitze ich, wieder ganz der alte, vor einem Computer in meinem Lieblingsinternetcafé und gehe Einträge in der Onlineversion der Encyclopaedia Britannica durch.Keine Sorge, farang, ich weiß auch nicht, was ukiyo-e ist.Hier der Text, den ich dazu finde: Diese Kunstrichtung präsentiert Ansichten des Vergnügungsviertels von Edo (dem heutigen Tokio) und anderen städtischen Ballungsgebieten.Hauptthemen sind berühmte Kurtisanen und Prostituierte, Kabuki-Akteure, bekannte Szenen aus Kabuki-Stücken und Erotica.Ukiyo-e-Künstler entdeckten als erste das Medium des Holzschnitts für sich.Nun klingelt mein Handy; es ist Vikorn, der mich ins Polizeirevier ruft.Dort werde ich sofort zu seinem Büro gebracht, in dem Hudson mit hektischem Blick hin und her marschiert.Mir drängt sich der Eindruck auf, daß sich sein Geist aufzulösen beginnt.Oder genauer: Der Extraterrestrische in ihm scheint die Oberhand zu gewinnen.Ich vermute, daß es sich um einen Andromedaner handelt, aber was weiß ich schon?»Neuigkeiten?« erkundigt sich Hudson.Ich erzähle von Tätowierungen und Nutten, von einer durchsoffenen Nacht mit Hokusais posthumem Schüler und der Wirkung, die der Name »Mitch Turner« auf ihn gehabt hat.»Ich will die Verbindung zu den Islamisten«, faucht Hudson mit einem wütenden Blick auf Vikorn.»Das Miststück frißt uns zum Frühstück, wenn es von Ihrem Kurztrip nach Indonesien erfährt.« Schluckend fügt er hinzu: »Außerdem brauche ich den verdammten Laptop.«Vikorns Gesichtsausdruck läßt sich schwer deuten.Ist er tatsächlich eingeschüchtert durch Hudson, oder möchte er nur, daß dieser das glaubt? Ich verwerfe beide Alternativen.Hier läuft etwas anderes, ein Drama, das in die Zeit vor meiner Geburt zurückreicht.Vietnam/Laos: Wie sieht mein Karma im Hinblick darauf aus? Hat das Ganze mit meinem Vater zu tun? Es wäre verführerisch, Hudson mit dem Keim in Verbindung zu bringen, aus dem ich wurde, obwohl er nicht Mike Smith heißt.Als Hudson den Blick mir zuwendet, betrachtet Vikorn ihn auf eine mir völlig neue Weise.»Vergeßt die Scheißtattoos«, sagt Hudson gerade.»Vergeßt die Scheißjapsen.Das ist die falsche Fährte.Folgt dem islamischen Weg.Nur Allahs Sieg ist echt.« Er schweigt einen Moment, bevor er eine Passage aus dem Koran auf arabisch zitiert, soweit ich das beurteilen kann, akzentfrei.Er scheint sich an dem gutturalen Klang zu ergötzen.Als er meinen erstaunten Blick bemerkt, erklärt er wie zur Rechtfertigung: »Ich bin ein guter Amerikaner; ich habe ein Recht auf meine Schizophrenie.«Wieder beginnt er, hin und her zu marschieren, bleibt nach einer Weile am Fenster stehen, schaut hinaus und hebt mit fremder Stimme an: »Die meisten bleiben nicht lange bei der Agency.Das ist wie bei jedem anderen Job in den Staaten – uns Amerikanern wird schnell langweilig; wir ärgern uns, daß man unser Talent nicht richtig würdigt, und sehen uns nach etwas anderem um.Wenn man das oft genug macht, kann man sich eine Weile einreden, dem Hamsterrad entkommen zu sein.Doch irgendwann blickt man zurück und erkennt plötzlich ein häßliches, quälendes, sich wiederholendes Muster, das die Identität bestimmt.Trotz dieser Erkenntnis darf man nicht das Handtuch werfen, so werden wie Mitch Turner oder die Seiten wechseln.Man muß bis zur letzten Konsequenz weitermachen, egal, ob das richtig oder falsch ist.Wie soll man denn merken, daß man sich täuscht, wenn man ständig die Richtung wechselt?«Er setzt sich, als wäre nichts gewesen.»Fahren Sie noch mal runter in den Süden.Hören Sie auf, verrückten Japsen und Bangkoker Nutten hinterherzulaufen.Bleiben Sie da unten, einen Monat, meinetwegen auch ein Jahr, wenn’s nötig ist.« Er streicht sich mit der Hand über die kurzen Haare, wie um sich zu beruhigen.»Und ich will diesen Scheißlaptop.« Nach kurzem Schweigen fügt er hinzu: »Bevor sie ihn in die Finger kriegt.«Ich sehe Vikorn fragend an, der nickt.Eigentlich möchte ich keine weitere sinnlose Reise in den Süden unternehmen.Ein kurzes Gebet zu Buddha verfehlt seine Wirkung nicht.Kaum habe ich das Räucherstäbchen in das Sandkästchen gesteckt, als auch schon mein Handy klingelt.37»Genau so habe ich ihn heute morgen beim Reinkommen gefunden«, flüstert Nat mir mit vor Schreck heiserer Stimme zu.Ihre Augen sind groß wie die von Lek (den ich nur mit Mühe aus dem Bett bekommen habe; im Taxi hat er sich für seine Trägheit entschuldigt: Das Östrogen bringe sein System aus dem Gleichgewicht; er leide unter Depressionen, obwohl noch kaum etwas von Brüsten zu sehen sei.) »Ich war jedes Wochenende bei ihm.Er hat mir den Schlüssel gegeben.«Wir befinden uns in einer Zwei-Zimmer-Miet-Wohnung in der Soi 22 an der Sukhumvit Road.Stephen Bright hatte einen schönen Körper, dessen Jugend und Fitneß sich noch erahnen lassen, auch wenn das Herz nicht mehr schlägt.Zellwände lösen sich auf, Bakterien wagen sich in bislang verbotene Territorien, und das Ganze verliert den Zusammenhalt.Die Einheit, die Bright siebenundzwanzig Jahre lang bildete, scheint froh, von ihrem chemischen Gefängnis befreit zu sein, und freut sich auf eine lange Zeit der Ruhe und Erholung.Der Extraterrestrische in ihm ist unserem Sonnensystem nicht gänzlich abhold, wird aber für seinen nächsten Aufenthalt wohl eher die Venus wählen.Wenn man Brights Körper mit Erdlingsaugen betrachtet – in der Leibesmitte tut sich eine große klaffende Wunde auf, aus der purpurfarbene Schläuche hängen, und der Penis liegt in einem billigen Papierkorb –, muß man allerdings sagen: Oje.Diesmal bin ich derjenige, der die Leiche umdreht [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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