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.Mein Fuß tat höllisch weh.Ich verabschiedete mich und behauptete tapfer, dass ich es die paar Meter nach Hause auch alleine schaffen würde.Ich humpelte durch den Park; auf halber Strecke überholte mich eine Entenfamilie.Zuhause kühlte ich meinen Fuß und legte ihn schön hoch, damit er sich die Lindenstraße besser ansehen konnte.Beim Tatort muckte er noch herum, aber als Der Kommissar lief, war er zum Glück schon selig eingeschlafen.Als ich ihn am nächsten Morgen weckte, tat er nicht mehr ganz so weh, aber er hatte einen Mordsschädel.Ein hühnereigroßes, strahlendblaues Furunkel hatte sich dank meiner Sofortbehandlung auf meinem Spann entwickelt.Meine Mutter befahl mir, den Fuß zum Röntgen ins Krankenhaus zu bringen.Hatte ich eh vorgehabt; das Problem war nur, dass meinem Fuß wegen seiner Deformation kein Schuh mehr passte.Strümpfe auch nicht.Schließlich fand ich doch eine Fußbekleidung, die mein Fuß gequält akzeptierte: die roten Stinker.Die roten Stinker bestehen aus Vollplastik, abgesehen von ihrer äußerst saugfähigen Einlegesohle, die aus einer Art Kaugummi/Esspapier-Legierung besteht.Sie entfalten ihr volles Aroma schon nach fünf Minuten Tragezeit.Ich wollte sie schon vor Jahren entsorgen, aber ich fand sie immer sehr dekorativ, solange sie meinen Füßen fernblieben.Also reaktivierte ich die roten Stinker und ging mit ihnen Richtung Klinik.In all den Jahren hatten die Stinker ihre Wirkung auf die Umwelt nicht eingebüßt.Das Wartezimmer leerte sich schneller, als ich mich setzte; wenigstens kam ich so eher an die Reihe.Der Arzt war nett, bis er sich zu meinem Fuß herunterbeugen musste.Er bemerkte noch, dass Sport zur Förderung der Gesundheit seiner Meinung nach maßlos überschätzt werde.Wahrscheinlich log er deshalb so dreist, weil er davon ausging, dass meine roten Stinker Leistungssport betreiben müssten, um derart intensiv zu müffeln.Vor den Röntgenkabinen wartete ein elegant gekleideter Herr neben mir.Als der Professor erschien, sprachen die beiden seinen Leberkrebs im Endstadium durch; der elegante Herr gab sich kämpferisch.Er schnüffelte in der Luft, warf einen Blick auf mich und meine Füße und sagte schließlich tapfer: »Andere Leute haben noch viel schlimmere Schicksale zu verkraften.«Ich bin immer froh, wenn ich anderen Leuten Mut machen kann.Beim Röntgen enttarnte ich mich als Profi und ließ mir die Bleischürze zuwerfen.Der Radiologe war irgendwie niedlich, und ich hätte ihn gern mal mit anderen Schuhen wiedergesehen.Ich beeindruckte ihn damit, dass ich meinen Fuß auf Anweisung geschickt in die gewünschten Positionen brachte, ohne dass er Hand anlegen musste.Endlich zahlte sich das jahrelange Räkeltraining auf Liegemöbeln aus.Zurück in der Notaufnahme, öffnete der Arzt schon das Fenster, als er mich sah, und ich beschloss, Klartext mit ihm zu reden: »Tut mir leid wegen der Schuhe.«Er nickte stumm und mit angehaltenem Atem.Der Fuß war natürlich nicht gebrochen und bekam deshalb auch keinen geruchshemmenden Gips.Der Arzt verstand, dass ich trotzdem nicht am nächsten Tag zur Arbeit gehen wollte – angetan mit den roten Stinkern.Leider konnte er mich nicht krankschreiben, empfahl mir aber dringend, den gelben Schein bei meiner Hausärztin einzufordern.Er winkte mir mit zugehaltener Nase zu, und ich schaffte es relativ zügig nach Hause zurück, da alle mir entgegenkommenden Menschen die Straßenseite wechselten.Ich rief meine Hausärztin an.Ich mag sie wirklich.Sie ist nicht nur praktische Ärztin, sondern auch Psychotherapeutin.Als mir die Arbeit bei der Werbeagentur zum Hals raushing, hat sie mir ein Attest geschrieben, das belegt, dass ich dort praktisch seelisch gefoltert wurde.Ich habe ein paar gute Gespräche mit ihr geführt, die meine Krankenkasse sogar bezahlt hat.Das einzige Problem mit ihr ist, dass sie ein bisschen übermotiviert ist, was ihre Patienten angeht.Ich erzählte ihr von meiner Sportverletzung und fragte sie, ob sie mich für den nächsten Tag von meiner Arbeit fernhalten könne [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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