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.„… sie war so gemein“, plapperte Carly.„Und sie hatte keine guten Seiten, um ihre Gemeinheit auszugleichen.Ihr einziges Lebensziel bestand darin, mich zu quälen.War Dan auch so, Em?“Carly hatte sie etwas gefragt.Emily öffnete die Augen.„Dan?“, fragte sie verwirrt.Welcher Dan?„Ich war nicht immer gemein“, rettete Jim die Situation, bevor sie seine Tarnung auffliegen lassen konnte.„Ich habe mich um sie gekümmert.Sie war so klein.So gehört sich das für große Brüder: Sie kümmern sich um ihre kleine Schwester, oder? Sie beschützen sie, passen auf, dass sie nicht in Schwierigkeiten gerät, dass sie nicht vom rechten Weg abkommt.Sie sind immer für sie da, verstehst du?“Irgendetwas in seiner Stimme erregte Emilys Aufmerksamkeit.Er improvisierte nicht drauflos, um Carly glauben zu machen, er sei Emilys älterer Bruder.Er sprach aus Erfahrung.Aber was er sagte, klang eher so, als hätte er selbst einen älteren Bruder gehabt, zu dem er aufblickte und den er bewunderte.Das war merkwürdig.Emily wusste, dass Jim mehrere ältere Schwestern hatte.Aber er hatte lediglich einen Bruder erwähnt, der sehr viel jünger war als er.Wenn er je über einen älteren Bruder gesprochen hätte, müsste sie das doch wissen, oder?„Sieh mal, Carly“, sagte Jim und erhob sich.„Emily sieht völlig erschossen aus, und …“„Wir sollten sie schlafen lassen“, vollendete Carly den Satz und stand ebenfalls auf.„Also … möchtest du mit zu mir kommen?“Jim wirkte zunächst überrascht, als hätte er eine solche Einladung nicht erwartet.Dann siegte die Verlegenheit.„Oh, ähm.Nein.Danke.Das halte ich für keine gute Idee.Weißt du, ich …“„Schon gut, du bist mir keine Erklärung schuldig“, meinte Carly freundlich, ohne die offensichtliche Zurückweisung krummzunehmen.„Das war nur so eine Idee.“„Ich habe eine Freundin“, fuhr Jim fort.„Die Sache ist ziemlich ernst.“„Tatsächlich?“ Die Frage war ausgesprochen, bevor Emily sich bremsen konnte.Carly lachte.„Oh, ich glaube, jetzt ist deine Schwester wieder hellwach.Hey, vielleicht könnt ihr eine Doppelhochzeit feiern und euren Eltern damit eine Menge Geld sparen.Bis morgen, ihr beiden!“Emily spürte Jims Blick im Rücken, als sie die Tür hinter Carly schloss.„Tut mir leid“, sagte sie und bückte sich, um ihre Schuhe aufzuheben.„Es geht mich absolut nichts an, ob du mit jemandem gehst oder nicht.“„Ich gehe genauso mit jemandem, wie du mit Delmore gehst“, gab Jim leise zurück.Emily schaute ihn verständnislos an.Er setzte sich neben sie auf die Couch.„Ich habe mir das nur ausgedacht, Em“, erläuterte er.„Weißt du, ich kann es nicht gebrauchen, dass Carly ständig hier herumlungert und die Ermittlungen behindert.Deshalb habe ich gesagt, ich hätte eine Freundin.Das macht alles einfacher.Alles klar?“Emily nickte, den Blick auf die Schuhe gesenkt, die sie in den Händen hielt.Sie wirkte so müde, so verflixt zerbrechlich.Jim wünschte sich nichts sehnlicher, als sie zu berühren, sie an sich zu ziehen und …„Erzähl mir mehr von dem unerwarteten geschäftlichen Termin, der Delmore dazwischengekommen ist“, wechselte er das Thema.„Er bekam einen Anruf, so gegen Viertel nach zehn.Hinterher entschuldigte er sich und sagte, er müsse gehen, ein wichtiges Geschäft stehe endlich vor dem Abschluss.“ Sie schaute kurz zu Jim hoch.„Ich habe Felipe informiert, und er ist Alex gefolgt.“„Das ist also der Grund, warum Phil mich nicht angerufen hat, als du den Country-Club verlassen hast!“„Oh nein!“ Emily setzte sich kerzengerade auf.„Was ist?“„Mir ist gerade eingefallen …“ Sie wandte sich Jim zu, Bestürzung in den Augen.„Alex ist so schnell verschwunden, dass er nicht … Wir haben uns nicht neu verabredet.So wie es jetzt aussieht, weiß ich nicht, wann wir uns wieder sehen werden.Was, wenn er mich nicht anruft?“Jim musste lachen.„Was ist daran so witzig?“Er grinste ehrlich amüsiert, und seine Augen funkelten vergnügt.„Vertrau mir, Em“, sagte er.„Er wird dich anrufen.“„Das kannst du nicht wissen!“Jim kratzte sich am Kopf und lächelte sie immer noch an.„Ich bin mir dessen so sicher, wie ich mir sicher bin, dass morgen die Sonne wieder aufgeht.Delmore wird anrufen.“„Bist du jetzt unter die Hellseher gegangen?“„Nein, ich bin einfach nur ein Mann.“Sie verstand immer noch nicht.„Komm“, sagte Jim und stand auf.Sie rührte sich nicht, also griff er nach ihrer Hand und zog sie von der Couch hoch.„Was soll das?“ Halbherzig versuchte sie sich aus seinem Griff zu befreien, aber er ließ nicht los.„Ich möchte dir etwas zeigen“, sagte er und führte sie den Flur hinunter.Das Licht der Straßenlaternen schien durch die offenen Jalousien in Emilys Schlafzimmer, sodass es schwach beleuchtet war.Jim zog sie ins Zimmer und schloss die Tür.Das Herz schlug Emily bis zum Hals.Was tat er? Was hatte er vor?Er blieb hinter ihr stehen, hielt sie sanft an den Schultern fest und drehte sie der verspiegelten Tür zu.„Schau hinein“, forderte er sie auf.Er stand so dicht hinter ihr, dass sie seine Wärme spüren konnte.Der Griff seiner Hände auf ihren Schultern wurde ein wenig fester, als ihre Blicke sich im Spiegel trafen.„Schau dich an.“Emily schaute.Sie sah … sich selbst [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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