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.»Wir sorgen uns um dich, Theo.Mehr als du glaubst.Kommst du mit rein und sagst deinem Vater Hallo?«»Weiß nicht.Hängt davon ab, wie sehr es ihm gegen den Strich geht, dass ich mir seinen Wagen leihe.«»Dann solltest du dich besser auf den Weg machen«, sagt sie und lächelt mich an.Dann beugt sie sich vor, umarmt mich, und für einen ganz kurzen Moment habe ich das Gefühl, dass vielleicht doch alles gut wird.Als ich die Bücherei erreiche, öffne ich das Handschuhfach; darin befindet sich ein Umschlag mit tausend Dollar.Sie muss unterwegs bei einer Bank gehalten haben.Sie hat gewusst, dass ich nicht einfach vergessen habe, die Telefonrechnung zu begleichen, sondern dass ich sie nicht bezahlen konnte, weil ich seit Wochen nicht gearbeitet habe.Plötzlich würde ich am liebsten wieder umdrehen und ihr alles zurückgeben – das Geld und den Wagen -, denn ich habe es nicht verdient, dass sich jemand so um mich kümmert.Doch ich lasse es.Es gibt zu viele tote Mädchen, zu viele tote Friedhofswärter und einen toten Priester, sie alle treiben mich an.Außerdem hat irgendjemand da draußen versucht, mir einen Mord anzuhängen.In der Bücherei ist es warm und ruhig.Hier sitzen jede Menge Leute, die in einer ganz anderen Welt leben als ich und die freiwillig in Welten abtauchen, die der ähneln, in die ich gerade hinabstürze.Als ich im Computer das Zeitungsarchiv gefunden habe, drucke ich sämtliche Artikel aus, in denen die verschwundenen Mädchen erwähnt werden.Es sind zum Teil dieselben Ausschnitte, die ich unter Bruce Aldermans Bett gefunden habe, und zum Teil Artikel, die seit dem Auftauchen der Mädchen erschienen sind.Den Rest des Nachmittags verbringe ich damit, die Artikel erneut zu lesen.Außerdem drucke ich die Berichte über Bruce Aldermans Selbstmord aus sowie über das Verschwinden seines Vaters.Am Ende habe ich einen fast ein Zentimeter dicken Stapel Blätter, in dem es um die Toten geht.Kapitel 39Auf dem Weg zur Leichenhalle schaue ich bei dem Laden rein, wo ich mein letztes Handy gekauft habe.Es kommt mir vor, als wäre es eine Ewigkeit her.Sehr viel länger als vier Wochen.Ich gebe hundertfünfzig Dollar für ein neues Handy aus, das mehr Funktionen hat, als Gene Roddenberry sich je hätte träumen lassen.Ich möchte meine alte Nummer behalten, und man sagt mir, dass das ein, zwei Stunden dauern wird.Am Eingang der Leichenhalle, hinter einem Tisch, hockt ein Sicherheitsbeamter.Ich gebe ihm meine Personalien, und er durchforstet die Liste nach meinem Namen.Dann händigt er mir einen Besucherausweis aus, und ich hefte ihn mir an die Vorderseite meines Hemds.Er macht einen recht freundlichen Eindruck, was vermutlich daran liegt, dass er in letzter Zeit weder die Zeitung gelesen noch Nachrichten gesehen hat.Wahrscheinlich ist sein Bedarf an Realität durch seinen Job hier mehr als gedeckt.Mit jedem Schritt den Flur hinunter wird es ein wenig kälter.Ich trete durch die großen Plastiktüren, die den Flur und die Büros vom Kühlhaus trennen, wo die eigentliche Arbeit stattfindet.Es ist einen Monat her, dass ich das letzte Mal hier war.Und das Mal davor zwei Jahre.Die Abstände zwischen meinen Besuchen werden definitiv kürzer.»Hi, Tate«, sagt Tracey und wendet sich von den großen Schubladen ab, in denen die Menschen lagern, die ebenfalls das Pech haben, sich an einem Freitag um sechs Uhr abends hier aufzuhalten.»Du hast mich gerade noch erwischt.«Sie ist irgendwie verändert.Ihr Haar ist ein wenig zerzaust.Sie wirkt blasser, müder und abgekämpfter als sonst, als würden das Leben und der Tod sie allmählich fertigmachen.»Es war eine harte Woche«, erklärt sie wie zur Bestätigung meiner Gedanken.»Ja.Wem sagst du das.«Auf den leeren Metalltischen liegen Laken und Arbeitsgeräte, aber keine Leichen.»Ich könnte einen Drink vertragen«, sagt sie und stockt, als sie ihren Fehler bemerkt.»’tschuldigung, Tate, das war nicht besonders feinfühlig von mir.«»Keinesfalls schlimmer, als betrunken Auto zu fahren.Wie geht es ihr?«»Gut.Sie hat ganz schön was abgekriegt, aber sie ist über den Berg.Infolge eines Schädel-Hirn-Traumas ist es zu inneren Schwellungen gekommen, doch inzwischen ist es den Ärzten gelungen, den Druck zu verringern.Sie hat zwar ein paar harte Monate vor sich, aber es hätte schlimmer kommen können.Du weißt das besser als jeder andere.«Du weißt das besser als jeder andere.Wie viele Leute haben mir das innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden gesagt? »Das heißt … sie wird wieder hundertprozentig gesund?«»Das sagen zumindest die Ärzte.«Um meine Füße aufzuwärmen, trete ich von einem Fuß auf den anderen.Der Finger mit dem abgerissenen Nagel fängt wieder an zu pochen.Der Verband ist inzwischen dunkelgrau und sieht furchtbar aus, er wurde immer noch nicht gewechselt.»Tut’s weh?«, fragt sie.»Geht schon.«»Ich kann ihn wechseln, während wir reden.«Ich folge ihr ins Büro und setze mich.Sie rollt ihren Stuhl herüber, streift ein Paar Latexhandschuhe über und entfernt den alten Verband von meinem Finger.Die Gaze klebt leicht fest, und an der Außenseite haben sich Blut und Eiter abgesetzt
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