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.– Nun, wird's bald? – fuhr der Verwalter fort – oder soll ich etwa wiederkommen, bis die Herrschaften abgespeist haben? Gezahlt muß heute werden, es ist der letzte Termin.–In diesem Augenblicke erschien die kräftige Gestalt Ralph's in der Thüre, ohne von dem Verwalter bemerkt zu werden, der in seinem höhnischen Tone gemächlich fortfuhr:– Wozu miethet Ihr Volk Euch solche Wohnung, ja warum wohnt Ihr überhaupt zur Miethe, wenn Ihr sie nicht bezahlen könnt?– Sollen wir etwa im Thiergarten schlafen, Herr Verwalter? – ertönte Ralph's tiefe Stimme hinter des Verwalters Rücken.– Nicht wahr – fuhr er fort, indem er ihm gegenüber trat – nicht wahr, Leute Ihres Gelichters möchten am liebsten die Armen hinauswerfen, wenn's auch draußen stürmt.Aber nehmt Euch in Acht, Ihr Herren; es kommt einst ein Tag, an dem wir Abrechnung mit Euch halten werden, an dem Ihr alle Zinsen doppelt und dreifach erhalten sollt für die Wohlthaten, die Ihr den armen Leuten erzeigt habt.– Ralph! – mahnte Naumann – bezähme Dich etwas.– Nein, ich will mich nicht bezähmen.Es ist mir eine Wollust, daß ich diesen Blutsaugern einmal den ganzen Haß und Abscheu in's Gesicht schleudern kann, der in dem Herzen des Volkes für seine Bedrücker wurzelt.– Was wollen Sie, Herr?Bei dieser plötzlichen Frage zuckte der kleine Mann sichtbar zusammen, obschon damit nicht behauptet werden soll, daß er bei der vorhergehenden Apostrophirung Ralph's sich gerade allzuwohl gefühlt habe.Der ihm von der Stirn herabträufelnde Schweiß schien eher Zeugniß vom Gegentheil abzulegen.Indessen wollen wir – um ihm nicht Unrecht zu thun, die Möglichkeit zugeben, daß die Ursache in seiner zu nahen Position bei dem glühenden Ofen liegen konnte.– Ich – stammelte er erschrocken – oh ich – ich wollte mich erkundigen, ob – wie – wenn.– Ein hartnäckiger Husten, der ihn überfiel, unterbrach seine Rede.– Sie haben gehört, daß mein Vater sich erbot, Morgen die Miethe zu zahlen.Sind Sie damit zufrieden?– Vollkommen, oh unbedingt.Sie müssen gar nicht glauben, bester Herr Ralph, daß ich zu Denjenigen gehöre, die, wie man zu sagen pflegt, den armen Leuten das Fell über die Ohren ziehn; davor soll mich der Himmel bewahren.Anna hatte während dieses Zwiegesprächs ein paar Worte mit ihrem Vater gewechselt, die diesen endlich überzeugt zu haben schienen.Wie viel bin ich Ihnen doch schuldig, Herr Klingemann? – fragte er den Verwalter.– Bitte, es ist ja nicht der Rede werth.Bis morgen, lassen wir die ganze Sache bis morgen.– Nein, nein, es ist besser heute.Also, wie viel bin ich Ihnen schuldig?– Nun, wenn Sie durchaus wollen.Aber ich bitte Sie zu erwägen, Herr Ralph, daß ich gewissermaßen nur gezwungen – nun denn also, es beträgt seit Michaeli präenumerando gerade 8 Thaler.– Hier, – sagte Naumann – ist ein Friedrichsd'or und zwei Thaler zehn Silbergroschen in Courant.Haben Sie die Quittung bei sich?– Wahrhaftig, ein wirklicher, ächter Friedrichsd'or – murmelte der Kleine, das Goldstück von allen Seiten besehend – hm, das ist wunderbar: das wollen wir uns doch merken – die letzten Worte wurden begreiflicherweise leise gesprochen.– Hier ist die Quittung, Herr Naumann.Danke verbindlichst.– Mit einem hündisch-höflichen und zugleich boshaft-listigen Blick empfahl sich der kleine Mann, um sich mit dem empfangenen Goldstück sofort zu seinem Freunde, dem Polizeicommissarius des Reviers zu begeben.Er war indeß nicht der Einzige, dem das Vorhandensein von Gold in der Naumannschen Familie aufgefallen war.Anna's Mutter, welche sich bei der Scene ganz passiv verhalten hatte, wollte eben ihre Verwunderung in gewohnter Weise aussprechen, als Ralph mit einem strengen Blicke auf Anna die Frage an sie richtete, ob sie etwa in der Fabrik heute mit Gold bezahlt worden sei.Anna war in Verlegenheit; sie hatte Gilbert versprochen, Ralph davon nichts mitzutheilen.Jetzt aber hatte sie durch ihre eigene Unvorsichtigkeit, indem sie ihren Vater zur Bezahlung überredete, sich in die Alternative versetzt, entweder eine Lüge zu erfinden, oder ihr Versprechen zu brechen.Wenn das Erstere auch durch die Mitwissenschaft ihrer Eltern nicht schon unmöglich geworden wäre, so würde sie Ralph gegenüber doch nicht fähig gewesen sein, zu lügen.Sie erzählte ihm also den ganzen Vorfall und verschwieg auch nicht, daß der Unbekannte sie gebeten, ihrem Bruder nichts mitzutheilen.Ralph dachte einige Minuten darüber nach, was er gehört hatte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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