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.»Verloren … Nein, Aulus Hirtius, wir haben sie nicht wirklich verloren.Sie sind in die Schattenwelt übergetreten, verstehst du? Sie können bereits morgen wiedergeboren werden, als Hase, Pferd, Wildschwein oder Adler.Oder als Mensch.«Aulus Hirtius schaute mich skeptisch an und beobachtete dann wieder das Treiben am anderen Ufer.»Worauf wartet ihr eigentlich? Auf Cäsars Legionen?«»Man könnte es meinen«, sagte ich.»Also ich würde mich entlang des rechten Ufers zurückziehen und den Umweg durch die Schluchten zwischen Rhodanus und Jura wählen.So kommen wir auch nach Westen an die Küste.«»Aber der Weg ist beschwerlich und führt durch das Gebiet der Sequaner und Häduer«, entgegnete Aulus Hirtius.Ich hatte keine Bedenken, mit ihm die möglichen Strategien zu erörtern, denn sie lagen ohnehin alle offen zutage, und egal welche Möglichkeit ich vorzog, ich konnte weder voraussehen noch erraten, wie sich Divico und seine keltischen Fürsten entscheiden würden.Die nächsten Tage verbrachten wir meist am Ufer, Aulus Hirtius, Wanda, Lucia und ich.Ab und zu dachte ich an Kretos.Wann würde er zurückkommen? Und wie würde er reagieren? Das Zusammensein mit Hirtius war mir eine willkommene Abwechslung.Ich erzählte ihm eine Menge über unser Volk.Er hörte mir gerne zu und stellte mir viele Fragen, die ihn seit Jahren beschäftigten.»Ist es wahr, daß sich oben im Norden schreckliche Berge erheben und daß die Winter so kalt sind, daß die Menschen nachts erfrieren und die Überlebenden über die Seen marschieren können, weil sie monatelang gefroren sind? Und daß die Winde so stark sind, daß sie selbst Pferde durch die Luft blasen? Stimmt es, daß die Schneefälle manchmal über Tage andauern und ganze Dörfer unter ihren weißen Massen begraben?«In der römischen Welt herrschten in der Tat recht seltsame Vorstellungen über das Land der Kelten.Das meiste Wissen stammte von redseligen Händlern, die ihre Erzählungen gerne ausschmückten.Ich beantwortete alle Fragen so gut und sachlich wie nur möglich, doch eine Antwort blieb ich ihm schuldig.Wo hörte die Welt auf? Das Land der Kelten und Germanen wird auf der einen Seite von einem Ozean, auf der anderen Seite von Wäldern begrenzt, aus denen noch niemals ein Mensch zurückgekommen war.Man erzählte sich, daß in diesen Wäldern unheimliche Tiere wohnten, aber ich bin überzeugt, daß es der Wald der Götter ist, und daß nach diesem Wald gar nichts mehr kommt.Dort hört die Zivilisation auf.Und ich nehme an, daß es anderswo ähnlich ist.Ich vermute, daß es im Westen das Wasser ist, im Süden die Wüste und im Osten die Berge, die bis in den Himmel ragen.Dort hört die Welt auf.Aulus Hirtius vertrat hingegen die Meinung eines Gelehrten aus Massilia, wonach die bewohnte Welt in allen vier Richtungen von riesigen Meeren umgeben sei, unheimlichen Gewässern, in denen auf geheimnisvolle Weise die Länder wie Schiffe auf dem Grund verankert seien.Aulus Hirtius hatte mir auch von einigen Griechen erzählt, die tatsächlich behaupteten, die Erde sei rund wie eine Kugel.Denn wenn ein Schiff in See stach und man ihm lange genug nachschaute, verschwand zunächst der Rumpf und erst später die Segel.Damit glauben diese Griechen offenbar beweisen zu können, daß sich die Ozeane nach allen Seiten nach unten krümmen.Ein faszinierender Gedanke! Aber wenn die Erde eine Kugel war, so war mir nicht ganz klar, wieso die Schiffe wieder zurückkamen und nicht einfach hinunterfielen.Die Gespräche mit Aulus Hirtius waren sehr anregend.Sie gaben mir das Gefühl, nicht ganz verloren zu sein in dieser römischen Provinz.Wir fachsimpelten und plauderten tagelang, und wir ahnten nicht, daß zur gleichen Zeit bereits keltische Reiter unterwegs waren, um den Häduerfürsten Dumnorix um Vermittlung zu bitten.Er sollte die Sequaner dazu überreden, den Helvetiern den Marsch durch ihr Gebiet zu gestatten.Dumnorix war ein erklärter Gegner Roms und im Gegensatz zu seinem prorömisch gesinnten Bruder, dem Druiden Diviciatus, sowohl bei seinem eigenen Volk als auch bei den Sequanern und Helvetiern äußerst beliebt.Die Bande zu den Helvetiern waren besonders eng, seit Dumnorix die Tochter des getöteten Helvetierfürsten Orgetorix zur Frau genommen hatte.Also die Tochter jenes Orgetorix, der den Auszug der Helvetier initiiert und geplant hatte, aber wegen seines Strebens nach der Königswürde zum Selbstmord gezwungen worden war.Diese miteinander verfeindeten, ewig kämpfenden und streitenden keltischen Sippen, das war Galliens Achillesferse [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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