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.»Was ich vorhin zu dir gesagt habe …«Meine Stimme brach.»Na immerhin«, sagte Roswitha, »Einsicht ist der beste Weg zur Besserung, wenn ich diesen uralten Spruch mal benutzen darf.Aber ich mag es überhaupt nicht, wenn man über meinen Sohn sagt, er habe einen eingeschränkten Horizont, nur weil er einen handwerklichen Beruf ergriffen hat.Das zu sagen, meine Liebe, ist eingeschränkt und dumm, aber das ist dir mittlerweile hoffentlich selbst klar geworden.«Ich nickte und wagte es endlich, ihr ins Gesicht zu sehen.»Wenn ich es ungeschehen machen könnte …«»Kannst du aber nicht.Manchmal ist es einfach viel cleverer, vorher darüber nachzudenken.«»Ich will mich nicht entschuldigen, aber ich bin im Moment …« Ich suchte vergeblich nach Worten.»Ich weiß.Du bist in einem emotionalen Ausnahmezustand, und das rettet dir meine Sympathie.Hauptsache, es geht nicht ewig so weiter, sonst würde es nämlich auf Dauer schwierig mit uns beiden.« Sie lachte leise.»Wäre doch schade, wenn ich dir bei mir Hausverbot erteilen müsste, weil du nicht aufhörst, meinen Sohn zu beleidigen.Und jetzt Kopf hoch und nach vorne sehen.«Ich seufzte erleichtert.»Das ist leichter gesagt als getan.Was, wenn wir Harald wirklich finden, und er schickt mich weg? Was soll ich dann machen?«»Du machst den zweiten Schritt vor dem ersten, Maren.Erst müssen wir ihn finden.Wenn dein Mann dich liebt, dann versteht er deine Ängste, da bin ich sicher.Wie ich gehört habe, soll er nett sein.«»Gehört? Von wem - von Amelie?«»Auch.Eigentlich spricht Jonny immer sehr nett über Harald.«»Jonny? Jonny Winter? Du kennst ihn?«Roswitha lachte.»Allerdings.Er war jahrelang mein Nachbar, er hat Steffen praktisch großgezogen.Ich musste ja den ganzen Tag arbeiten, um uns über die Runden zu bringen, nachdem mein Gatte sich verdrückt hatte.Und Jonny war für den Jungen so etwas wie ein Ersatzvater, dafür bin ich ihm bis heute dankbar.«»Du weißt, dass Jonny und meine Mutter …?«»Er sucht eine Gefährtin, die Lust hat, mit ihm in See zu stechen.Jonny ist ein wunderbarer Mann, ich mag ihn sehr.Ich würde ihm gönnen, wenn er eine nette Frau fände.Aber ob deine Mutter die Richtige für ihn ist?«»Die beiden hatten vorhin einen Riesenstreit deswegen.Mutter hat ihn rausgeworfen.«»Schön dumm von ihr«, sagte Roswitha und lächelte.»So jemanden wie Jonny findet man nicht alle Tage: weit gereist, lebenserfahren, humorvoll, klug, gelassen, attraktiv … ich meine, für sein Alter? Der Mann ist über sechzig und sieht aus wie jemand, der noch mindestens zehn Jahre vor seiner Pensionierung steht.« Sie kicherte wie ein junges Mädchen.»Ich glaube, Jonny ist unter uns die beste Partie.«»Wäre er nichts für dich? Du scheinst ihn ja wirklich zu mögen.Oder ist er dir doch zu alt?«Roswitha kicherte wieder.»Darüber habe ich noch nie nachgedacht.Ich glaube auch eher, ich bin ihm zu jung - er hat da letztens so eine Bemerkung gemacht …«Wir kamen nicht dazu, das Thema weiter zu vertiefen, weil in dem Moment mein Handy klingelte.Hastig griff ich danach, vielleicht war es Harald? Aber auf dem Display blinkte Jonnys Name.»Hallo, Jonny.«»Min Deern, ich könnte in einer Stunde bei Ihnen sein.Haben Sie schon was rausgefunden oder inzwischen mit Harald gesprochen?«»Weder noch, ich bin dabei.Kommen Sie doch später her, dann essen wir zusammen.« Ich zwinkerte Roswitha zu.Jonny versprach, so schnell wie möglich zu kommen, und verabschiedete sich.Ich legte das Telefon weg und grinste.»Na, der wird Augen machen, wenn er dich gleich hier sieht.«»Hoffentlich kriegt er keinen Infarkt«, sagte Roswitha lachend.Amelie kam wieder herein, ließ sich in einen Sessel fallen und schwenkte einen Zettel.»Ich habe alles erledigt.Die Fähre geht morgen früh um halb zehn von Neuharlingersiel aus.Steffen hat direkt seinen Chef gefragt, er bekommt frei und kann uns fahren.Das Hotel heißt Luxus-Resort Neptun und liegt nicht weit vom Strand.Hier, ich habe eine Inselkarte ausgedruckt.«»Das ist nett von Steffen«, sagte ich.»Ich freue mich darauf, ihn kennenzulernen.Er ist dein neuer Freund, nicht wahr?«Amelie errötete.»Er wird dir gefallen, Mum.Wirklich.Er kommt nach Feierabend hierher, damit wir alles besprechen können.Und wenn wir wollen, kocht er für uns.«»Von mir aus gern.Dann müssen wir vorher aber noch einkaufen.«»Das übernehme ich«, sagte Amelie.»Ich gehe sofort los, mein Fahrrad steht sowieso noch am Supermarkt.Was haltet ihr von Lasagne und Salat?«Roswitha und ich nickten.»Alles klar, bis später.«Und schon war Amelie wieder verschwunden.Ich sah ihr hinterher und sagte: »Danke, dass du sie aufgenommen hast und dass du ihr eine Freundin bist.«»Weißt du«, erwiderte Roswitha, »deine Amelie kam zu einem Zeitpunkt, als ich mich sehr einsam gefühlt habe.Steffen war gerade ausgezogen
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