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.Wir hatten zu tun, daß sie die Becher nicht von der Tafel hinunterstießen, sooft sie aber unserer Stellage zu nahe kamen, schmiß sie der Besitzer mit seinem spanischen Rohr wacker zwischen die Ohren, davon sie viel mehr als von ihren Ohrfeigen zu bluten angefangen.Indem dieser Bauernscharmützel continuierte, mußte der Sackpfeifer und noch ein anderer Narr, der auf der Zither kratzte, Lärmen darzu aufspielen, und diese Lust pflegte dieser Edelmann nach Aussag seiner Leute so oft, als er ein dergleichen Pack ins Gefängnis kriegte.Es ist nicht zu beschreiben, wie unterschiedliche Gaukelpossen dieser vom Adel angefangen, uns dadurch einzige Ergötzung zu verursachen.Nebenst diesem Bauernscharmützel, darinnen ihrer etliche ziemliche Pumpusbirn davongetragen, ließ er auch etliche Kettenhund und Katzen aneinander in dem Zimmer herumbeißen, und es hat wenig gefehlet, daß ihm die Katzen nicht alle Fenster in der Stube ausgestoßen haben.Dieselbige Nacht regnete es, wie man mit Schäffern gosse, und weil er uns in eine Kammer logiert, nächst welcher ein großes Waldgebüsche stund, ruheten wir unter dem sanften Gemurmel der Regentropfen und unter dem darzu spielenden Wind recht sanfte und stackten unter der Decke nichts als ein halbes Ohr hervor, dadurch dem lieblichen Resonanz desto besser zuzuhören.Des andern Morgens stunden wir etwas spät auf, denn weilen es wegen trüb überzogenen Himmels wie auch wegen der umstehenden dichten Bäume in der Kammer etwas finster und dunkel war, konnten wir uns nicht leichtlich in den Tag finden, zumalen die Schloßuhr zweimal aneinander bald zwölf, bald wieder eine andere Ziffer geschlagen.Weil wir aber aus dem starken Hin- und Widergehen des Schloßgesindes wohl abnehmen können, daß es nunmehr hohe Zeit wäre, sich aus dem Fedrigen herauszuheben, stunden wir endlich auf und waren gleich angekleidet, als der Schloßherr, mit Namen Wilhelmen von Abstorff, zu uns kam, aus Meinung, wir wären heimlich durch- und ohne Abschied davongegangen.»Ich habe mir«, sprach er, »weit ein anders eingebildet, als ich vor Augen sehe.Es ist mir öfters widerfahren, daß meine Herren Gäste in occulta qualitate davongewischet sind, aus Furcht, sie möchten allzusehr von mir besoffen werden, aber ich habe demselbigen Gebrauch lange resigniert.Heute«, sagte er weiter, »stehet eine Fischerei in meinem Teiche vor, und so lange werde ich der Herren ihre Pferde verarrestieren, bis Sie mir solche mit Ihrer angenehmen Gesellschaft haben verrichten helfen.«Wir bedankten uns seiner Höflichkeit, vorgebend, daß wir allgemach schon eine überflüssige Ehre und Gutwilligkeit genossen, deswegen wären wir fertig, unseren Weg, der sich noch auf ein ziemliches erstreckte, weiter zu suchen und die angenehme Gelegenheit zu erwarten, all seine ungemeine Affection mit gleichmäßigen oder andern Diensten zu erwidern.Er aber ließ uns nicht vom Hals, sondern verschwur sich hoch und teuer, vor vollzogener Fischerei keinen außer sein Gehege zu lassen.Deswegen resolvierten wir uns endlich, bis dahin zu verziehen und seiner angenehmen Freundschaft ferner zu genießen, weil wir ohnedem nichts Hauptsächliches durch eine solche Zeit zu versaumen hatten.Hiermit ward er wohl zufrieden und führete uns gegen seinem Teich über eine große Wiese, allwo wir ein Schifflein bestiegen und den Fischern zusahen, wie sie ihre Netze hineinsenkten und wieder an sich zogen.»Hier«, sprach Herr Wilhelm von Abstorff, »genieße ich die größte Gemütsruhe unter der Sonnen.Wenn ich, so wie ich anjetzo tue, auf dem Wasser herumfahre, bin ich quitt und frei von allen Anläufen und andern Ungelegenheiten.Es kommt kein Bauer zu mir, der mich mit einer langen Klage gegen seinem Nachbar verdrießlich macht, so fraget mich nicht leichtlich einer um den Weg.Die Bettler klopfen an einem solchen Ort um kein Almosen an, und hat kein Mensch das Herz, mich allhier auf den Kampfplatz zu fordern.Die Herrschaft lässet mir hier zu keiner Kopfsteuer ansagen, so bitten mich auch meine Nachbarn auf dem Teiche nicht zu Gevatter noch einer Hochzeit.Darum sitze ich oftmals einen halben Tag in den allerangenehmsten Gedanken allhier auf dem Schifflein und fahre bald zu demselbigen Gesträuße hinunter und also dann wieder zu diesem Baumlein herauf, unterweilen fange ich mit meinem Grundangel die fettesten Karpfen, und wenn es anfängt Abend zu werden, eile ich heim und lasse mir das Gefangene mit Essig hübsch blau absieden oder auch eine gute Brühe mit Pfefferkuchen darüber zubereiten, und also genieße ich dieses Teiches viel mehr als sonst ein großer Herr seines herrlichen Palasts, in welchem es wenig Freude, aber stets viel zu flicken abgibt.«Anderes BuchI.Capitul.Wolffgang und Friderich treffen zu Abstorff bei Herrn Wilhelm einen schönen Altar an.Was Barthel auf der Heide vor ein sauberer Vogel gewesen.Diese Wasserlust genossen wir auf dem Fischteiche, unter währender Arbeit der fleißigen Fischer, mit guter Vergnügung und mußten uns zugleich über die wunderliche Lebensart Herrn Wilhelmens von Abstorff verwundern, welcher zu seiner Gemütsruhe vor allen andern diesen einsamen Teiche erkieset und auf demselben seinen Gedanken Audienz zu geben gewohnet war.Nachdem er in dieser Verrichtung etliche Stunden mit großem Nutzen hingebracht, führte er uns auf seinem Kobelwagen wieder in das Schlößlein, in welchem wir uns miteinander bei einem guten Stuck Karpfen recht lustig machten.Er schätzte unsere Freundschaft so hoch, daß er durchaus unsere Brüderschaft verlangte, dannenhero schätzten wir uns in diesem Fall recht glückselig, mit diesem wackern Cavalier in so gute Bekanntschaft zu geraten, derer wir hernach, nach Ausweisung dieses Tractats, mit sonderlichem Content, mehr denn tausendfältig genossen haben.Denn dazumal waren die Brüderschaften noch etwas Sonderliches und dahero nicht so gemein wie heutzutage.Man hat solche dazumal vor ein unauflösliches Band einer herzlichen Vereinigung geheißen, da sich die Duzbrüder nicht sowohl mit Worten als mit dem Werk zusammen verbunden und vereiniget haben.Und man hatte auch damals, meistens aber in unserer Landschaft, drei hauptsächliche Punkten, welche wahre brüderliche Freunde mit- und untereinander eingehen mußten.Als erstlich, daß sich jeder seines Orts auf einen recht christlichen, ehrlich- und lobwürdigen Tugendwandel beflissen und sich in seinem Leben also erzeigen soll, damit er das Zeugnis eines frommen Christens von allen Menschen davontragen möchte.Vors andere soll und mußte er sich verbinden, seinem brüderlichen Freund, dafern er ihm in Nöten und andern Unglücksfällen rechtmäßig beistehen könnte, behülfliche Hand zu leisten.Vors dritte war jeder seines Orts verbunden, seinen Bruder von allen solchen Fehlern abzuhalten und abzumahnen, die ihm zum Übel und Nachteil ausschlagen möchten [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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