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.Als sie näher gekommen war, erkannte er, daß es eine Narbe und das Narbengewebe noch weißer als die Haut ringsum war.Ihre Augen waren schwarz, weitaufgerissen wie in anhaltendem Staunen, die Haut von ihren äußeren Winkeln bis zu den Ohren straff.Ihre Lippen waren blaß und eigentlich zu voll für ihren kleinen Mund, wie ausgeblutet, aber geschwollen.Noch nie in seinem Leben hatte er etwas so Schönes gesehen; sofort, in weniger Zeit, als sie brauchte, um von der einen Seite des Raums zur anderen zu gehen, wußte er, daß er sie liebte.»Dies hier ist das kleine Unschuldslamm, das ich seit einiger Zeit zu verführen versuche, Sara«, sagte Slater, wobei er Graham mit einer graziösen Handdrehung vorstellte.»Mr.Graham Park, dies ist Mrs.Sara ffitch.So ziemlich das Phantastischste und Eleganteste, das Shorpshire hervorgebracht hat seit… nun, seit mir.«Sie blieb vor ihm stehen, den Kopf leicht gesenkt.Sein Herz klopfte wie verrückt.Bestimmt zitterte er.Sie sah Slater durch das schwarze Gespinst ihrer Haare an; jetzt neigte sich ihr Kopf, sie wandte ihm das Gesicht zu, streckte die zarte Hand aus.Eine Mrs.! Sie war also verheiratet.Er konnte es nicht glauben.Einen winzigen Augenblick lang, in einer irreduziblen Endgröße der Sehnsucht, hatte er das Aufwallen eines Gefühls, eines Verlangens in sich gespürt, dessen er sich niemals für fähig gehalten hätte, doch gleich darauf hatte dieser winzige Informationsschnipsel, hatten diese wenigen Buchstaben seine Hoffnung verzischen lassen wie eine billige Glühbirne.(Im Sommer vor zwei Jahren, als er mit einem Schulkameraden, zu dem er seither keinen Kontakt mehr hatte, in Griechenland Urlaub gemacht hatte, war er bei sengender Hitze in einem überfüllten, kleinen heruntergekommenen Eisenbahnzug aus Athen kommend durch eine ausgedorrte flache Landschaft gefahren.Flecken mit Obstbäumen und dorniges Gestrüpp zogen eintönig vor dem Fenster vorbei.Die holpernden und rumpelnden Eisenbahnwagen waren vollgestopft mit Rucksacktouristen und schwarzgekleideten griechischen Frauen mit Hühnern.Plötzlich rief sein Freund Dave: »Sieh mal!«, und als er sich umwandte, erhaschte er einen ganz kurzen Blick auf die Meerenge von Korinth: ein unvermittelter tiefer Einschnitt in der Landschaft, blau glitzernd in der Tiefe, ein Schiff weit unten, unergründlich viel Licht und Luft.Dann beherrschte die öde Ebene wieder das Bild.)»Hallo«, sagte sie, und ihre Augen, die in die seinen geblickt hatten, wanderten hinunter zu ihrer Hand, die sie ihm ausgestreckt hinhielt.Ihm entging nicht, daß Slater tief Luft holte und den Kopf zurückwarf, wie er es immer zu tun pflegte, wenn er die Augen verdrehte, doch bevor Slater etwas sagen konnte, nickte Graham schnell, nahm den Weinbecher in die andere Hand und ergriff die zarte Hand der Frau, um sie formell zu schütteln.»Ähm… Hallo.« Ihre Hand war kalt.Wie alt mochte sie sein? Mitte Zwanzig? Er ließ ihre Hand los.Sie sah ihn unverwandt an.Selbst ihre Figur war gut; am liebsten hätte er geweint oder sie sich über die Schulter geworfen, um mit ihr davonzulaufen.Was war sie? Wie konnte sie so etwas mit ihm machen? Und immer noch sah sie ihn an.Solche ruhigen, unbeirrbaren Augen, in denen Iris und Pupillen beinah eins waren! Die tiefdunklen Augenbrauen bildeten Bögen wie vollkommene mathematische Kurven.Er konnte sie riechen; eine kalte, scharfe, entfernte Art von Moschus, wie ein Fenster auf einen Fichtenwald.»Mach dir keine Sorgen«, sagte sie und lächelte ihn an, »Richard hat nicht viel über dich erzählt.« Sie warf dem anderen jungen Mann einen Blick zu, der seinen Becher wieder in die Hand genommen hatte und Sara und Graham mit einem Schmunzeln, ja sogar fast mit einem dreckigen Feixen beobachtete.Er zuckte die Achseln.»Dich hat er nicht einmal« – Graham schluckte und versuchte, sich nicht allzu verstört anzuhören – »erwähnt.« Darüber lächelte sie, erst an ihn gerichtet, dann an Slater.Sie stopfte die schwarzen Handschuhe in eine Tasche ihrer wattierten Jacke.»Nun«, sagte sie und blickte die beiden abwechselnd an, um dann den Kopf zu heben und Graham direkt anzusehen, »wenn ich vielleicht so kühn sein dürfte, Jungs – wie wär’s mit was zu trinken? Ich wollte eigentlich selbst etwas mitbringen, aber ich habe die Flasche in die falsche Manteltasche gesteckt, und dann ist sie durch ein Loch im Futter gefallen und kaputtgegangen.« Ihre Augenbrauen hoben sich plötzlich.Slater lachte.»Was für eine geniale Geschichte, Sara.Ich bin sicher, keinem von uns würde es etwas ausmachen, wenn du einfach gar nichts mitgebracht hättest.« Er wandte sich an Graham.»Bedenke, Sara kleidet sich im frühen Oxfam-Stil, also spricht sie womöglich die Wahrheit.« Er sah die Frau an, klopfte ihr auf die Schulter und stellte seinen Becher wieder auf dem Kaminsims ab.»Gestatten Sie, Madam.« Er entfernte sich durch die inzwischen dicht gedrängt stehenden Gruppen, die den Weg zur Tür fast vollkommen blockierten.Plötzlich wurde Graham bewußt, wie voll der Raum war und wie heiß es wurde.Jetzt, nachdem Slater gegangen war, war er jedoch mit ihr allein.Sie bückte sich, hob einen Fuß hoch und nestelte an einem ihrer Schuhbänder herum, bis sie das Gleichgewicht verlor und gegen ihn kippte.Er streckte eine Hand aus; sie streckte ihrerseits ebenfalls eine aus und ergriff seinen Unterarm; dann sah sie kurz auf und gab einen Laut von sich, der »Danke« hätte bedeuten können, bevor sie sich wieder ihrem Schuhband widmete.Er konnte nicht glauben, daß ihm dies widerfuhr.Er spürte tatsächlich ein Kribbeln, wo sie ihn berührte.Sein Herz schien in irgendeinem riesigen, trockenen Raum zu schlagen, einer widerhallenden Höhle.Sein Mund war ausgetrocknet.Sie ließ seinen Arm los, hob den Schuh hoch, den sie mittlerweile ausgezogen hatte, zeigte ihn ihm und lächelte.Und wie sie lächelte! »Schau mal«, sagte sie.»Siehst du das? Wein.«Er stieß ein kurzes sprödes Lachen aus – mehr brachte er nicht zustande –, und betrachtete den kleinen schwarzen Schuh.Die Stundenglasform des weißen Lederfutters, von der Zehenspitze zum flachen Absatz hin geneigt, wies rote Flecken auf und sah immer noch feucht aus.Sie hielt ihn ihm noch näher hin und senkte den Kopf, als ob sie schüchtern wäre.»Hier, riech mal, wenn du es ertragen kannst.« Ihre Stimme war tief, etwas heiser [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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