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.»Verlaßt uns jetzt«, erklärte der Großmeister, indem er Ambrosius ein Zeichen machte.– »Und Ihr, mein Freund,« sagte er zu Christoph, »erledigt schnell Eure Angelegenheiten und kehret nach Paris zurück.Mein Sekretär wird Euch einen Paß geben, denn, potzblitz, auf den Straßen wird's nicht geheuer sein.«Keiner der beiden Brüder argwöhnte auch nur im entferntesten die schweren Interessen, die auf Christoph lasteten, nachdem sie sich einmal vergewissert hatten, daß er bestimmt der Sohn des guten Katholiken Lecamus, des Hofkürschners, und nur hergekommen war, um Schulden einzutreiben.»Führ ihn in die Nähe des Gemaches der Königin, die zweifelsohne nach ihm verlangen wird«, sagte der Kardinal zum Chirurgen, auf Christoph hinweisend.Während der Kürschnersohn sich mit seinem Verhör im Conseilsaal abzufinden hatte, ließ der König die Königin in ihrer Schwiegermutter Gesellschaft.Er selber zog sich in sein Ankleidezimmer zurück, welches man durch ein an das Gemach stoßendes Kabinett betrat.Aufrecht in der tiefen Nische des riesigen Fensters stehend, blickte Königin Katharina in die Gärten hinunter.Traurigste Gedanken waren sie überkommen.Sie sah einen der größten Heerführer dieses Jahrhunderts unter dem schrecklichen Namen eines Reichsverwesers an diesem Morgen, jetzt im Augenblicke, neben ihren Sohn, den König, gestellt werden.Vor dieser Gefahr stand sie allein, ohne Tatkraft, verteidigungslos.Auch konnte man sie in ihrem Trauergewande, das sie seit Heinrichs des Zweiten Tode ständig trug, einem Gespenste vergleichen, so unbeweglich war ihr bleiches Antlitz vom vielen Nachsinnen.Ihr schwarzes Auge schweifte mit jener Unbestimmtheit umher, die man großen Politikern so sehr zum Vorwurf macht und die bei ihnen von der Spannweite des Blickes selber herrührt, mit welcher sie alle Schwierigkeiten umfassen, die einen durch die anderen kompensieren und alle Chancen sozusagen summieren, ehe sie zu einem Entschlusse kommen.Es brauste vor ihren Ohren, ihr Blut war in Wallung und nichtsdestoweniger blieb sie ruhig, würdig, indem sie die Tiefe des politischen Abgrundes mit dem wirklichen zu ihren Füßen verglich.Seit dem Tage der Verhaftung des Vicedoms von Chartres war dies der zweite jener schrecklichen Tage, von denen der ganze Rest ihres königlichen Lebens so reich durchsetzt ist.Aber es war dies auch ihr letzter Fehler in der Schule der Macht.Wiewohl das Zepter ihre Hände zu fliehen schien, wollte sie es fassen.Und sie faßte es zufolge jener Willensmacht, die weder durch die Verächtlichkeiten ihres Schwiegervaters, Franz des Ersten und seines Hofes, an welchem sie, obwohl sie Dauphine war, nichts gegolten hatte, noch durch die ständigen Zurückweisungen Heinrichs des Zweiten, noch durch Dianas von Poitiers, ihrer Nebenbuhlerin, gräßlichen Widerstand müde geworden war.Ein Mann würde das innere Leben dieser Königin in nichts verstanden haben, die blonde Maria aber, die so listig, so geistreich, so jung und schon so unterrichtet war, beobachtete sie aus dem Augenwinkel, indem sie anscheinend eine italienische Arie trällerte und eine sorglose Miene zeigte.Ohne die Stürme des zurückgedämmten Ehrgeizes, welche der Florentinerin einen leichten kalten Schweiß verursachten, zu begreifen, wußte die junge Schottin mit dem eigenwilligen Gesichte, daß ihres Onkels, des Herzogs von Guise, Erhebung Katharinen innerlich empörte.Nun, nichts machte ihr mehr Spaß, als ihre Schwiegermutter zu bespähen.In ihr sah sie eine Intrigantin, eine gedemütigte Emporkömmlingin, die stets rachebereit war.Der einen Antlitz war ernst und finster, auch wohl ein wenig schrecklich anzuschauen dank jener fahlen Italienerinnenfarbe, die den Teint tagsüber einem gelblichen Elfenbein gleichen läßt, wenn schon er bei Kerzenschimmer wieder strahlend erscheint.Der anderen Gesicht aber war frisch und froh.Mit sechzehn Jahren hatte Maria Stuarts Kopf jenen weißen Blondinenteint, der sie so berühmt machte.Ihr edel geschnittenes, frisches, pikantes Gesicht strahlte von jener Kinderbosheit, welche durch die Regelmäßigkeit ihrer Brauen, ihre lebhaften Augen und die Schalkheit ihres hübschen Mundes so freimütig ausgedrückt ward.Sie entfaltete damals jene Grazie einer jungen Katze, die nichts, weder die Gefangenschaft, noch der Anblick ihres fürchterlichen Schafotts zu vernichten vermochte.Diese beiden Königinnen, die eine in der Morgenröte, die andere im Sommer des Lebens stehend, bildeten also den vollkommensten Kontrast.Katharina war eine imposante Königin, eine undurchdringliche Witwe, die nur eine Leidenschaft: die Macht kannte.Maria war eine Schäkerin, eine sorglose junge Frau, die ihre Kronen als Spielbälle benutzte.Die eine sah ungeheure Unglücksfälle voraus, sie mutmaßte den Mord der Guisen, indem sie erriet, daß er das einzige Mittel sein würde, Männer niederzuwerfen, die sich über Thron und Parlament zu erheben vermochten; kurz, sie ahnte die Blutströme eines langen Kampfes.Die andere dachte nicht daran, daß sie gerichtet und gemordet werden würde.Eine seltsame Erwägung verschaffte der Italienerin wieder einige Ruhe.›Der Zauberin und Ruggieris Worten gemäß geht diese Herrschaft ihrem Ende zu, all das Lästige wird nicht von Dauer sein‹, dachte sie.So diente, was doch seltsam ist, eine heute vergessene okkulte Wissenschaft, die Astrologie, Katharinen damals wie in ihrem ganzen Leben als Stützpunkt, denn ihr Glaube wuchs, als sie sah, daß die Vorhersagen derer, die sich dieser Wissenschaft weihten, sich mit minutiöser Genauigkeit erfüllten.»Ihr seid recht düster, Madame ?« sagte Maria Stuart, aus Dayelles Händen jene kleine auf den Scheitel ihrer Haare gesteckte Haube nehmend, deren Flügel aus kostbarer Spitze sich um die blonden Büschel schmiegten, die ihre Schläfen einrahmten.Der Pinsel der Maler hat diesen Kopfputz so trefflich charakterisiert, daß er ausschließlich der Königin von Schottland gehört, obwohl Katharina ihn für sich erfunden hatte, als sie für Heinrich den Zweiten Trauer anlegte.Doch verstand sie ihn nicht ebensogut wie ihre Schwiegertochter zu tragen, die er sehr viel besser kleidete.Der Groll darüber war nicht der geringste von all denen, welche die Königin-Mutter wider die junge Königin hegte.»Soll das ein Vorwurf sein, den mir die Königin macht?« sagte Katharina, sich ihrer Schwiegertochter zuwendend.»Ich schulde Euch Ehrfurcht und würde mir einen solchen nie herausnehmen«, erwiderte boshaft die Schottin, die Dayelle anblickte.Zwischen beiden Königinnen verharrte die Lieblingskammerfrau, ohne eine Miene zu verziehen; ein billigendes Lächeln konnte sie das Leben kosten.»Wie kann ich froh sein gleich Euch, nachdem ich den seligen König verloren habe und nun sehe, wie meines Sohnes Königreich in Flammen auflodern will?«»Politik geht Frauen wenig an«, erwiderte Maria Stuart, »übrigens sind meine Oheime ja da.«Unter den augenblicklichen Umständen waren diese beiden Worte zwei vergiftete Pfeile.»Sehen wir doch unser Pelzwerk an, Madame,« antwortete die Italienerin voller Hohn, »damit wir uns mit unseren eigentlichen Angelegenheiten beschäftigen, während Eure Ohme die des Königreichs entscheiden.«»Oh, wir sollen aber am Conseil teilnehmen, Madame, und wir sind dort viel nützlicher, als Ihr glaubt.«»Wir?« sagte Katharina mit erstaunter Miene.»Aber ich verstehe doch kein Lateinisch.«»Ihr haltet mich für gelehrt!« sagte lachend Maria Stuart
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