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.«»In zwanzig Minuten wird es vor dem Lieferanteneingang auf Sie warten.«»Sie haben mir sehr geholfen«, dankte Romanow, um noch hinzuzufügen: »Der Vorsitzende der sowjetischen Nationalbank hat mit seinem Lob für Sie wirklich nicht übertrieben.«»Zu freundlich, Herr Romanow«, sagte Jacques Pontin.»Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«»Wenn Sie mir die Rechnung vorbereiten ließen – damit ich dann keine Zeit verliere.«»Selbstverständlich.«Solchen Service hätte er am liebsten nach Moskau exportiert.Er legte auf, wartete kurz, wählte eine Zürcher Nummer, nach dem Gespräch die nächste – seinen Wünschen wurde beide Male prompt Rechnung getragen.Er legte nach einem dritten Gespräch auf, als leise an die Tür geklopft wurde.Im Korridor stand ein junger Hoteldiener mit einem großen Wäschekorb, dessen freundliches Lächeln Romanow mit einem Nicken erwiderte.Er zog den Korb ins Zimmer.»Bitte kommen Sie wieder, wenn das Taxi da ist«, sagte er.Der junge Mann verneigte sich wortlos.Romanow versperrte die Tür und legte die Kette vor, bevor er den Wäschekorb ins große Schlafzimmer rollte und neben dem Bett stehen ließ.Er löste die starken Lederriemen und klappte den Deckel hoch.Er hob im Badezimmer Anna Petrowas steifen Körper an, legte die Arme herum und versuchte, ihn in den Korb zu stopfen.Die Totenstarre war bereits eingetreten.Die Beine ließen sich nicht mehr biegen.Die Leiche paßte nicht in den Korb.Romanow legte sie auf den Boden.Er streckte die Finger durch und ließ seine Handkante mit solcher Wucht auf ihr rechtes Bein herabsausen, daß es brach, wie ein Ast im Sturm, und mit dem linken Bein machte er es ebenso; wie bei der Guillotine gelang es gleich beim erstenmal.Romanow klemmte Annas Beine unter ihren Rumpf.Ihn amüsierte der Gedanke, daß Anna ihn nie in den Korb hineingebracht hätte, wäre er das Opfer gewesen – ganz gleich, welche Knochen sie ihm zu brechen versucht hätte.Romanow rollte den Korb in Annas Schlafzimmer, leerte sämtliche Schubladen und warf alles – die Kleider, die saubere wie die schmutzige Wäsche, ihre Schuhe, das Toilettentäschchen, die Zahnbürste und sogar eine alte Fotografie von ihm selbst, die er gar nicht in ihrem Besitz gewußt hatte – in den Korb.Er zog die goldene Kette vom Hals der Leiche, vergewisserte sich ein letztes Mal, daß von Annas Habseligkeiten aber auch nicht das Mindeste zurückgeblieben war, legte ein Handtuch des Hotels über die Leiche und besprühte sie großzügig mit Chanel No.5, das als Aufmerksamkeit des Hauses im Badezimmer gestanden hatte, schnürte schließlich fest den Deckel zu und rollte den ächzenden Korb neben die Tür zum Korridor.Romanow atmete auf.Er begann, seinen Koffer zu packen, und war noch nicht fertig, als es klopfte.»Warten Sie«, rief er mit fester Stimme.»Ja, mein Herr«, klang es gedämpft durch die Tür.Wenige Augenblicke später ließ Romanow den nickenden Hoteldiener herein, der gleich den Wäschekorb fortzerren wollte, doch der riesige Behälter ließ sich erst mit einem kräftigen Fußtritt Romanows in Bewegung setzen.Schwitzend mühte sich der Hoteldiener ab, den Korb im Korridor weiterzuschieben, Romanow, seinen Koffer in der Hand, ging nebenher.Im hinteren Hoteltrakt überwachte Romanow, wie der Korb vorsichtig in den Lastenaufzug gerollt wurde, bevor er selbst hineintrat.Als sich die Türen im Erdgeschoß öffneten, stellte er mit Erleichterung fest, daß Jacques Pontin neben einem großen Mercedes mit geöffnetem Kofferraum bereits auf ihn wartete.Taxifahrer und Hoteldiener hoben den Wäschekorb und zwängten ihn in den Kofferraum, in dem für Romanows Koffer kein Platz blieb; er mußte vorne, neben dem Fahrersitz untergebracht werden.»Dürfen wir Ihre Rechnung ans Konsulat schicken, Herr Romanow?« fragte Jacques.»Ja, das wäre mir recht …«»Ich hoffe, daß alles zu Ihrer vollen Zufriedenheit ausgefallen ist«, sagte Jacques, der die hintere Tür des Mercedes aufhielt.»In jeder Hinsicht«, betonte Romanow.»Sehr gut.Und Ihre junge Kollegin reist gemeinsam mit Ihnen ab?« fragte der Manager und warf einen Blick über die Schulter zurück zum Hotel.Romanow verneinte.»Sie ist bereits zum Flughafen gefahren.«»Aber natürlich«, sagte Jacques.»Ich bedaure nur, daß ich mich nicht persönlich von ihr verabschieden konnte.Bitte richten Sie ihr meine besten Grüße aus.«»Ganz bestimmt«, versprach Romanow.»Und ich freue mich darauf, demnächst wieder in Ihrem Hotel abzusteigen.«Der Hotelmanager dankte.Romanow glitt auf den Rücksitz und überließ es ihm, die Wagentür zu schließen.Im Büro der Swissair wurde Romanows Koffer sofort zum Einchecken übernommen.Nach wenigen Augenblicken konnte er seinen Weg zur Bank fortsetzen, wo Bischoff junior ihn in Begleitung eines zweiten graugekleideten Herrn im Vestibül empfing.»Wie nett, Sie so bald wiederzusehen«, grüßte der junge Herr Bischoff zuvorkommend mit einer Stimme, deren sonorer Ton Romanow überraschte.Der Taxifahrer wartete neben dem offenen Kofferraum, aus dem Bischoffs kräftig gebauter, mindestens eins neunzig großer Begleiter den Wäschekorb mit einem Schwung liftete, als handelte es sich um eine Biskuittorte.Romanow zahlte das Taxi und folgte Herrn Bischoff zum Lift am anderen Ende des Vestibüls.»Nach Ihrem Anruf haben wir gleich alles für Ihr Depot vorbereitet«, erklärte Herr Bischoff.»Zu seinem größten Bedauern kann mein Vater leider selbst nicht anwesend sein.Er hat eine vor langem getroffene Verabredung mit einem anderen Kunden und bittet Sie um Verständnis.« Romanow winkte beschwichtigend ab.Der Aufzug fuhr direkt ins Kellergeschoß, wo der Wächter den großen Stahlkäfig aufschloß, sobald er den jungen Herrn Bischoff erblickte
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