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.Sie konnte sich nicht vorstellen, dass mehr dahintersteckte als ein Zufall.Aber was ihr einfach keine Ruhe ließ, war die Tatsache, dass die zwei anderen Menschen, die etwas mit Erikas Brosche zu tun gehabt hatten, jetzt beide tot waren.In Pyjama und Bademantel ging Gemma nach unten und klimperte ruhelos auf dem Klavier herum.Sie versuchte eine Melodie zu spielen, die in ihrem Kopf herumspukte, doch ihre Finger schienen keine Verbindung mit ihrem Gehirn zu haben.Nach ein paar misstönenden Noten gab sie es auf und schlenderte in die Küche.Kurz liebäugelte sie mit dem Rest Wein im Kühlschrank, doch er hatte seinen Reiz verloren.Stattdessen goss sie Milch in einen Becher und stellte ihn kurz in die Mikrowelle, um sich dann mit dem dampfenden Getränk an den Tisch zu setzen.Sie wollte klarer denken, und der Wein hätte das genaue Gegenteil bewirkt.Geordie und Tess waren oben bei Kit geblieben, aber Sid, der heute anscheinend besonders anhänglich war, hatte sich an ihre Fersen geheftet.Jetzt sprang er auf den Tisch, drapierte elegant den Schwanz um die Pfoten und starrte sie mit seinen grünen Augen unverwandt an.Und Gemma scheuchte ihn ausnahmsweise nicht weg, sondern kraulte ihn unterm Kinn, bis seine Augen sich zu schmalen Schlitzen verengten und er zu schnurren begann.»Du weißt alles, nicht wahr, alter Knabe?«, sagte sie leise.Beim Klang ihrer Stimme blinzelte der Kater und rollte seinen Schwanz ein wenig enger zusammen, als ob er sein Wohlbehagen ganz auskosten wollte.Während Gemma sich allmählich entspannte, gingen ihr nacheinander all die Menschen durch den Kopf, die ihr Sorgen bereiteten.Ihre Mutter.ihr Vater.Kristin Cahill … dieser arme Mann, dem sie nie begegnet war – Harry Pevensey …Erika … und Gavin Hoxley.Immer wieder kam sie auf Gavin Hoxley zurück.Es war merkwürdig, aber nachdem sie einen Tag damit zugebracht hatte, Hoxleys Aufzeichnungen zu lesen, hatte sie schon das Gefühl, ihn zu kennen, und sie mochte ihn.Sie hatte den Eindruck, dass er persönlich an David Rosenthals Schicksal Anteil genommen hatte, wie es ihr mit ihren eigenen Fällen oft erging.Und er war ein zu guter Ermittler gewesen, als dass er einen ungelösten Fall so einfach zu den Akten gelegt hätte – was also war passiert?Sie könnte natürlich Erika fragen.Erika müsste Hoxley gekannt haben – aus seinen Notizen ging eindeutig hervor, dass er sie vernommen hatte.Aber andererseits hatte Erika ihr nie erzählt, dass David Rosenthal ermordet worden war – warum nicht?Gemmas Gedanken kreisten wieder um Gavin Hoxley, und sie stellte fest, dass sie zu einer Entscheidung gelangt war.Sie würde Erika zum Tod ihres Mannes befragen, aber zuvor würde sie dem Revier am Lucan Place noch einen Besuch abstatten und herausfinden, warum Hoxley die Ermittlungen im Fall David Rosenthal eingestellt hatte.Während derTag allmählich in den Abend überging, ertappte Erika sich immer öfter dabei, wie sie das Telefon anstarrte, als könne sie es dadurch zum Läuten zwingen, oder wie sie auf das Geräusch von Schritten auf den Steinfliesen vor ihrer Haustür lauschte.Dabei hatte Gavin gar nicht versprochen, dass er anrufen würde oder dass er sie wieder besuchen würde, sobald er konnte, aber dass er es tun würde, war für sie so selbstverständlich gewesen wie das Atmen.Sie erledigte Hausarbeiten, die sie schon einmal erledigt hatte.Sie zwang sich, eine Kleinigkeit zu essen – eine Angewohnheit aus den Tagen des Krieges, als man nie gewusst hatte, wann man die nächste Mahlzeit bekommen würde, doch ihr Appetit vom Morgen war verflogen.Sie schaltete die Lichter ein, bürstete ihr halblanges dunkles Haar, bis es knisterte, und strich mit den Händen den Rock ihres besten Kleides glatt.Bei Einbruch der Dunkelheit beschlichen sie erste Zweifel.War das Ganze eine große Dummheit gewesen? Hatte sie sich nur eingebildet, dass das, was mit ihnen passiert war, etwas Besonderes sei? Sie war schließlich ganz unerfahren in diesen Dingen und wahrscheinlich naiver, als ihr bewusst gewesen war.War sie auf die älteste Geschichte der Welt hereingefallen, die von dem verheirateten Mann, der behauptete, mit seiner Frau nicht glücklich zu sein? Sie hatte sich in David getäuscht, und zwar gründlich.Hatte sie sich vielleicht auch in Gavin getäuscht?Doch während die Stunden verstrichen und sie sich ein ums andere Mal all das in Erinnerung rief, was sie gesagt und getan und miteinander erlebt hatten, wusste sie im Grunde ihres Herzens, dass es echt gewesen war, und diese Gewissheit erschütterte sie bis ins Mark.18Die antisemitische Einstellung trug gewiss ihr Teil zu der Trägheit bei, mit der die Beamten des Außenministeriums in der Regel auf Pläne reagierten, humanitäre Hilfe für die Juden zu organisieren … Nach dem Krieg, und auch nach- dem das ganze Ausmaß der Nazi-Gräuel gegen die Juden offenbar geworden war, wurden diese noch immer als unerwünschte Einwanderer betrachtet.Louise London, Whitehall and the Jews, 1933-1948Gemma war gerade weggedämmert, als Kincaid zu ihr ins Bett kroch.Als er sich an sie kuschelte, konnte sie die Kälte seiner Haut durch den Stoff ihres Pyjamas hindurch spüren.»Wo bist du gewesen?«, murmelte sie benommen.»Und warum bist du so kalt?«»Das Wetter ist umgeschlagen.Und ich habe Cullen gesagt, er soll mich einfach am Holland Park rauslassen, weil es schon so spät war.«»Du hast ihm fünf Minuten Fahrt erspart, damit du zu Fuß den Berg runtergehen und dir dabei den Hintern abfrieren kannst? Bist du wahnsinnig?« Aber dann schlug sie die Decke zurück, zog ihren Pyjama aus, warf ihn auf den Boden und schmiegte ihren Körper an seinen, Haut auf Haut.»Oh, das ist schon besser.« Er schlang die Arme um sie und fügte hinzu: »Macht mal Platz, ihr zwei!« Das galt Geordie und Sid, die sich am Fußende des Betts allzu breit gemacht hatten.»So, und jetzt erzähl mal«, forderte sie ihn auf, während sie sich noch ein bisschen enger an ihn kuschelte.Während ihre Körpertemperaturen sich anglichen, berichtete er ihr von seinem Gespräch mit Amir Khan und dem anschließenden Besuch bei Giles Oliver.»Wir mussten mit ihm aufs Revier fahren, um ihm Fingerabdrücke abzunehmen und seine Aussage zu protokollieren, aber ich hatte ihm versprochen, dass ich ihn heute Abend wieder nach Hause bringen würde, damit er sich um seinen Hund kümmern konnte.Sonst hätte ich Mo hierher mitnehmen müssen.«»Gott bewahre.Da wäre sicher die Hölle los gewesen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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