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.Die Ohrläppchen, die unter dem schulterlangen braunen Haar hervorlugten, waren rot.Ein sicheres Zeichen, dass sie wütend war.„Siehst du wirklich nicht, was das mit uns zu tun hat?“Rafe fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und seufzte.Dann griff er in den Schmuckkasten und holte ein paar blaugrüne Ohrringe heraus.„Die hat sie mal getragen“, sagte er.Esme zog die Augenbrauen zusammen.„Ich verstehe nicht.“„Bitte lass mich nicht … es ist nicht wichtig …“„Um Himmels willen, Rafe.Hast du sie geliebt?“„Nein! Nein.Ich habe sie niemals geliebt.Das ist … Okay, gut.Du willst die ganze Geschichte hören? Du willst wissen, warum mir das so nahegeht?“„Alles, was ich will, ist Ehrlichkeit.“Er lachte kurz auf, ehe er fortfuhr: „Ehrlichkeit.Alle Leute sagen immer, dass sie Ehrlichkeit wollen.Aber wenn sie sie bekommen, dann sind sie vor den Kopf gestoßen.Du gehst sehr methodisch vor.Das hast du schon immer getan.Du vertraust deinen Instinkten.Ich vertraue meinem Verstand, aber bei Lynette Robinson … Nein, ich war nicht in sie verliebt.Aber sie hat mich geliebt.Keine Ahnung, warum.Sie hat es mir natürlich nie gestanden, andererseits hat sie auch kein Geheimnis daraus gemacht.Die Art, wie sie mich in der Klasse immer angeschaut hat.Wie sie mich angelächelt hat, wann immer ich nach vorne gegangen bin und etwas vorgetragen habe.Ihr Gesicht hellte sich auf, und ihre Augen – sie hatte diese großen Augen.Blau wie – ich weiß nicht –, wie eine Welle des Ozeans.Mir gefiel, dass sie in mich verliebt war.Ich war nicht besonders beliebt, und es gab ganz schön schlimme Tage, aber was immer auch passierte, sie war da mit diesem Blick voller Liebe in ihren blauen Augen.Und das … hat mir geholfen.Ich wünschte, ich hätte sie auch lieben können, aber ich habe es nicht getan.“„Wir können uns nicht aussuchen, wen wir lieben“, konterte Esme.„Aber warum nicht?“ Er schaute sie an.„Die menschliche Gesellschaft basiert auf der Fähigkeit, unsere Interaktionen mit anderen Menschen selbst zu bestimmen.Ich bin Soziologieprofessor, verdammt noch mal, und ich weiß bis heute nicht, was an der Liebe so besonders ist.Ich weiß, dass es etwas Außergewöhnliches ist, und ich weiß, dass ich dich sehr, sehr liebe.Aber ich weiß auch, dass es sehr wenig mit meinem Verstand zu tun hat, und das ist ein bisschen beängstigend.Damals in der Highschool habe ich mich gefragt: Warum kann ich ihre Liebe nicht erwidern? Warum kann ich mir nicht aussuchen, dass ich genauso über sie denke wie sie über mich? Ich habe den Gedanken bis zu seinem logischen Ende weitergedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es an ihrem Gewicht lag.“„Du warst eben ein typischer oberflächlicher, sturer – entschuldige den Ausdruck – Teenager.“„War ich nicht! Typische Teenager kriegen keine tausendsechshundert Punkte beim Aufnahmetest fürs College.Typische Teenager werden nicht von ihren Vätern geschlagen, wenn sie statt mit einer Eins mit einer Eins minus nach Hause kommen.Aber wir kommen vom Thema ab, denn ich war zu einem, wie ich glaubte, logischen Schluss gekommen.Und das hat mich irgendwie … befriedigt.Also habe ich mir vorgenommen, am nächsten Tag mit Lynette über meine Erkenntnisse zu reden.“„Oh Rafe, sag, dass das nicht wahr ist.“„Ich hab’s wirklich getan, weil ich davon überzeugt war, es ihr schuldig zu sein.Sie sollte verstehen, dass es nicht an ihr persönlich lag.Sie sollte einsehen, dass ich tatsächlich oberflächlich war und dass sie nichts daran ändern konnte.Esme, ich dachte, es sei ein Gnadenakt von mir.Ich wollte ihr keine falschen Hoffnungen machen.“„Das arme Mädchen.“Rafe ließ ein glucksendes Lachen hören.„Du hast sie nicht gut gekannt.Denn ich habe es ihr vor der ersten Stunde gesagt.Sie hat mir keine Ohrfeige gegeben oder ist in Tränen ausgebrochen oder hat mich angeschrien – nichts von dem, wozu sie im Rückblick jedes Recht gehabt hätte.Sie hat mich nur mit diesen blauen Augen angelächelt, sich bei mir bedankt – und das war’s.Und es hat sich nichts geändert.“„Ich wette, an dem Abend hat sie sich in den Schlaf geweint.“ Esme sah sich im Zimmer um.Das war ihr Zuhause.Das war ihr Bett.Hier hatte Lynette sich an jenem Abend verkrochen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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