[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Er war über eine Stunde unterwegs gewesen – erst durch den Wald und jetzt hielt er sich von den Hauptstraßen fern.An der Ecke Livingston Avenue nahm er einen Bus zum Bergen Community College in Paramus.Die Fahrt dauerte ungefähr eine Stunde.Matt schlief die ganze Zeit.Bergen Community hatte einen großen Einzugsbereich.Sorglose Studenten parkten ihre Wagen da.Es gab praktisch keinen Wachdienst.Matt machte sich auf die Suche.Er brauchte fast eine Stunde, dann hatte er endlich, wie Saul es versprochen hatte, Erfolg in Form eines weißen Isuzu mit viertelvollem Tank.Gar nicht übel.Die Schlüssel waren in einem Magnetbehälter über dem Vorderreifen angebracht.Matt stieg in den Wagen und fuhr zur Route 17.In Bergen County kannte er sich nicht so gut aus.Vielleicht wäre es geschickter gewesen, nach Norden über die Tappan Zee Bridge zu fahren, aber er entschied sich für die Strecke über die George Washington Bridge, weil er sie besser kannte.Er wollte nach Westport, Connecticut.An der Mautstation der Brücke fürchtete er, die Kassierer könnten ihn erkennen – er riss sich sogar den Verband vom Kopf und setzte die New-York-Rangers-Kappe auf, die er auf dem Rücksitz gefunden hatte.Es passierte nichts.Er schaltete das Radio ein und hörte die Nachrichten – erst zwanzig Minuten auf 1010 WINS, dann CBS 880.In Filmen unterbrachen sie immer für eine Bekanntmachung, wenn ein Straftäter auf der Flucht war.Aber er wurde in beiden Sendern nicht erwähnt.Der ganze Vorfall wurde nicht erwähnt – kein Wort über Max Darrow, Charles Talley oder einen geflohenen Verdächtigen.Er brauchte Geld.Er brauchte einen Platz zum Schlafen.Er brauchte Medikamente.Das Adrenalin hatte die Schmerzen in Schach gehalten.Es wurde jetzt langsam abgebaut.In den letzten vierundzwanzig Stunden hatte er nur eine einzige Stunde geschlafen, und in der vorangegangenen Nacht, als er die Dateien auf sein Fotohandy bekommen hatte, war er auch nicht zur Ruhe gekommen.Matt zählte sein Geld.Er hatte achtunddreißig Dollar.Das reichte nicht.Einen Geldautomaten oder seine Kreditkarten konnte er nicht benutzen.Dann wusste die Polizei sofort, wo er war.Das Gleiche galt für Hilfe von engen Freunden oder Verwandten – und er hatte sowieso nur wenige, auf die er sich wirklich verlassen konnte.Eine Person gab es jedoch, bei der ihn die Polizei niemals suchen würde.An der Ausfahrt nach Westport verließ er die Schnellstraße.Er war nie hierher eingeladen gewesen, kannte aber die Adresse.Kurz nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis war er ein paar Mal an der Straße vorbeigefahren, hatte jedoch nie den Mut aufgebracht, direkt am Haus vorbeizufahren.Jetzt bog er zwei Mal kurz hintereinander rechts ab und fuhr langsam die ruhige Allee entlang.Sein Puls begann zu rasen.Er sah in die Einfahrt.Da stand nur ihr Wagen.Er überlegte, ob er sich per Handy anmelden sollte, aber auch das konnte die Polizei überwachen.Vielleicht sollte er einfach anklopfen.Er dachte darüber nach, entschloss sich aber dann, auf Nummer sicher zu gehen.Er fuhr in den Ort zurück und entdeckte ein Münztelefon.Er wählte ihre Nummer.Sonya McGrath war nach dem ersten Klingeln am Apparat.»Hallo?«»Ich bin’s«, sagte er.»Sind Sie allein?«»Ja.«»Ich brauche Ihre Hilfe.«»Wo sind Sie?«»Ungefähr fünf Minuten von Ihrem Haus entfernt.«Matt bog in die Einfahrt der McGraths ein.Vor der Garage hing ein rostiger Basketballkorb.Das zerfetzte Netz war schon sehr lange nicht mehr erneuert worden.Der Korb passte nicht in die Umgebung.Er war alt und ungepflegt, während der Rest des Hauses feudal und modern wirkte.Matt blieb einen Moment lang stehen und betrachtete den Korb.Stephen McGrath war da.Er warf ein paar gute Bälle.Er konzentrierte sich ganz auf den Ring.Der Ball hatte einen schönen Backspin.Stephen lächelte.»Matt?«Er drehte sich um.Sonya McGrath stand auf der Treppe.Sie folgte seinem Blick, und ihre Miene erstarrte.»Was ist passiert?«, fragte Sonya.Er erzählte es ihr, merkte aber schnell, dass die Verzweiflung nicht aus ihrem Gesicht wich.Er hatte schon mehrfach erlebt, dass sie solche Schläge einstecken musste.Sie hatte sich immer schnell wieder erholt – nicht immer vollständig, aber ausreichend.Aber heute nicht.Ihr Gesicht blieb leichenblass.Es veränderte sich nicht.Matt merkte das, konnte sich aber nicht bremsen.Er redete einfach weiter und erklärte ihr, warum er hier war.Irgendwann hatte er ein fast außerkörperliches Erlebnis, bei dem er sich über sich und Sonya erhob und hörte, was er sagte und wie das in ihren Ohren klingen musste.Aber er konnte nicht aufhören.Er sprach einfach weiter, während eine leise Stimme in seinem Gehirn ihn immer wieder aufforderte, jetzt doch endlich den Mund zu halten.Aber er hörte nicht auf sie.Er erzählte einfach weiter, in der Hoffnung, die Sache schon irgendwie wieder hinzubiegen.Abgesehen von ein paar Nebensächlichkeiten, ergab sich folgendes Bild: noch eine Schlägerei, noch ein Toter.Als er schließlich zum Ende kam, schaute Sonya McGrath ihn nur ein paar Sekunden lang an.Matt spürte, wie er unter ihrem Blick verwelkte und einging.»Sie wollen, dass ich Ihnen helfe?«, sagte sie.Und das war’s.Diese schlichte Feststellung.Er hörte es selbst.Es klang nicht nur lächerlich, sondern unverschämt.Fast obszön.Er wusste nicht, was er tun sollte.»Clark hat von unseren Treffen erfahren«, sagte sie.Er wollte »Tut mir Leid« oder etwas Ähnliches sagen, aber es kam ihm unangemessen vor.Er wartete einfach ab.»Er meint, ich suche Trost.Ganz Unrecht hat er wohl nicht, aber ich glaube, es steckt noch mehr dahinter.Ich glaube, ich hätte irgendeinen Abschluss gebraucht.Wahrscheinlich hätte ich Ihnen vergeben müssen.Aber das kann ich nicht.«»Ich muss gehen«, sagte er.»Sie sollten sich stellen, Matt.Wenn Sie unschuldig sind, werden sie …«»Was werden sie?«, unterbrach er sie schärfer, als er wollte.»Das habe ich schon mal versucht, erinnern Sie sich?«»Ja, ich erinnere mich.« Sonya McGrath legte den Kopf schräg.»Aber waren Sie wirklich unschuldig, Matt?«Er blickte wieder zum Basketballkorb.Stephen hatte den Ball in der Hand.Er brach mitten im Wurf ab, drehte sich zu ihm um und wartete auf Matts Antwort.»Tut mir Leid«, sagte Matt und wandte sich von beiden ab.»Ich muss los.«45Loren Muses Handy klingelte.Max Darrows Witwe rief zurück.»Ich hab was gefunden«, sagte sie.»Was?«»Es sieht aus wie der Obduktionsbericht von Candace Potter«, sagt Gertie Darrow.»Auf jeden Fall ist es ein Obduktionsbericht.Den hat noch der alte Gerichtsmediziner unterschrieben.Ist ein netter Mann gewesen.«»Was steht drin?«»Da steht ’ne Menge drin.Größe, Gewicht.Soll ich Ihnen das alles vorlesen?«»Was ist mit der Todesursache?«»Hier steht was von Strangulation.Und dann noch von heftigen Schlägen und einem Schädeltrauma.«Das stimmte mit dem überein, was sie schon wussten.Aber was war Max Darrow nach so langer Zeit aufgefallen? Wie war er nach Newark und zu Emma Lemay, alias Schwester Mary Rose gekommen? »Mrs Darrow, haben Sie ein Faxgerät?«»Nebenan bei Max im Büro steht eins.«»Könnten Sie mir die Akte faxen?«»Selbstverständlich.«Loren gab ihr die Faxnummer.»Inspector Muse?«»Ja.«»Sind Sie verheiratet?«Loren unterdrückte einen Seufzer.Erst Yates, jetzt Mrs Darrow.»Nein, bin ich nicht.«»Je gewesen?«»Nein.Warum fragen Sie?«»Ich habe dem anderen Ermittler geglaubt.Mr Wine, oder?«»Ja.«»Was er über Max im Auto mit einer Frau von, na ja, zweifelhafter Moral erzählt hat, wie wir das früher nannten.«»Ja.«»Ich wollte nur, dass Sie es wissen.«»Was sollte ich wissen, Mrs Darrow?«»Na ja, Max war nicht immer ein guter Ehemann, wenn Sie wissen, was ich meine.«»Ich glaube schon«, sagte Loren.»Ich will damit sagen, dass Max das früher getan hat.So, im Wagen.Und nicht nur einmal.Deshalb hab ich das auch sofort geglaubt.Ich dachte, das sollten Sie wissen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • listy-do-eda.opx.pl