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.Sie hatte wesentlich mehr von seinem Sinnen und Trachten in Besitz genommen, als er je für möglich gehalten hätte.Am Rande dieser Gedanken war ein Gefühl, das der Zärtlichkeit sehr nahe kam und sich langsam in sein Bewußtsein vortastete.Aber gleich dahinter lauerte immer der Schmerz, der Schmerz zu wissen, wer sie war und wie unwiderruflich ihre Empfängnis sein Leben verändert hatte, der Schmerz zu wissen, wie ausgelaugt er in den Augen einer Frau ihres Alters wirken mußte, der Schmerz zu sehen, wie sie Junior küßte.»Verdammt.«Er stöhnte in der Dunkelheit und legte schützend den Arm vor seine Augen, als ihm sein Verstand erneut ein Schnippchen schlug und er das Ganze noch einmal mitansehen mußte.Es hatte einen solchen Anfall von Eifersucht ausgelöst, daß er Angst gekriegt hatte vor dem Vulkan in seinem Inneren.Es war ein Wunder, daß er nicht senkrecht durch das Dach des Wagens geschossen war.Spielte ihm sein Unterbewußtsein einen Streich? Warum hatte er sie an sich herangelassen, obwohl absolut nichts dabei rauskommen konnte, außer daß die Kluft, die ihre Mutter zwischen ihm und Junior aufgerissen hatte, noch tiefer wurde?Eine Beziehung – allein bei dem Wort schauderte es ihn schon – zwischen ihm und Alex kam nicht in Frage, warum machte es ihm dann etwas aus, daß er in den Augen einer smarten welterfahrenen Karrierefrau sicher wie ein Hinterwäldler wirkte und obendrein ein alter?Er und Celina hatten alles gemeinsam gehabt, trotzdem war sie unerreichbar gewesen, wie, zum Teufel, kam er dann darauf, daß es eine gemeinsame Basis geben könnte für ihn und Alex?Und noch eine Kleinigkeit, dachte er, der Mord an Celina.Alex würde die Geschichte nie verstehen.Leider schaffte es keines dieser vernünftigen Gegenargumente, ihn von seiner Sehnsucht zu befreien.Hitze durchströmte jetzt seinen Körper und mit ihr Verlangen.Er wollte sie riechen.Er wollte ihr Haar an seiner Wange, seiner Brust, seinem Bauch spüren.Bei dem Gedanken an ihre Lippen und ihre Zunge auf seiner Haut stockte ihm schmerzlich der Atem, aber der Mangel an Luft war das Bild wert.Er wollte sie wieder schmecken und mit seinem Mund an ihrem Nippel zupfen.Er flüsterte ihren Namen in die Dunkelheit und konzentrierte sich auf den Augenblick, in dem seine Hand in das Körbchen ihres BHs geglitten war und die verbotene Haut gestreichelt hatte.Das Feuer seiner Phantasie drohte ihn zu verzehren, so heftig flammte es auf.Schließlich verglomm es, und er fühlte sich leer und allein in seinem kalten, dunklen, einsamen Haus.33»Guten Morgen, Wanda Gail.«Fergus Plummets Frau wich einen Schritt zurück.»Wie haben Sie mich genannt?«»Wanda Gail«, erwiderte Alex mit einem sanften Lächeln.»So heißen Sie doch, oder? Sie sind eine der Burton-Drillinge, besser bekannt als die Gail-Schwestern.«Mrs.Plummet hatte die Tür mit einem Spüllappen in der Hand geöffnet.Daß Alex wußte, wer sie war, verschlug ihr die Sprache.Ihr Blick huschte an der Besucherin vorbei, um zu sehen, ob sie Verstärkung mitgebracht hatte.»Darf ich reinkommen?«Alex wartete nicht auf die Erlaubnis, sondern nutzte den Schrecken der anderen, um einzutreten und die Tür hinter sich zu schließen.Sie hatte Mrs.Plummets Identität per Zufall entdeckt, als sie bei ihrer morgendlichen Tasse Kaffee das Jahrbuch durchgeblättert hatte.Nachdem sie es wohl hundertmal überschlagen hatte, war ihr plötzlich ein Klassenbild ins Auge gestochen.Sie hatte an eine Täuschung gedacht, bis sie den Namen am Rand bestätigt fand.Wanda Gail Burton.Zitternd vor Aufregung hatte sie im Telefonbuch die Adresse des Pfarrhauses herausgesucht und war direkt hingefahren.Sie hatte ein gutes Stück weiter unten geparkt und sich erst dem Haus genähert, nachdem Fergus mit seinem Wagen weggefahren war.Die beiden Frauen standen sich im schwach beleuchteten Gang gegenüber.Alex war neugierig und Wanda Gail Plummet deutlich verängstigt.»Ich sollte nicht mit Ihnen reden«, flüsterte sie nervös.»Warum? Weil Ihr Mann Sie vor mir gewarnt hat?« fragte Alex leise.»Ich will Ihnen keinen Ärger machen.Setzen wir uns doch.«Alex übernahm die Rolle der Gastgeberin und führte Wanda Gail in das tristeste, häßlichste Zimmer, das sie je betreten hatte.Es gab keinen einzigen Farbtupfer oder irgend etwas Heiteres, keine Pflanzen, keine Bilder – abgesehen von einem blutenden, gekreuzigten Christus –, keine Bücher oder Zeitschriften.Es gab nichts, was die freudlose Atmosphäre des Hauses aufgelockert hätte.Alex hatte die drei dünnen, niedergeschlagen aussehenden Kinder gesehen, die mit ihrem Vater ins Auto gestiegen waren.Sie war mit Wanda Gail alleine.Nun setzten sie sich nebeneinander auf ein billiges, fadenscheiniges Sofa, genauso ärmlich wie die restlichen Möbel im Blickfeld.Wanda Gail knetete den feuchten Lappen zwischen ihren Händen.Ihr Gesicht zuckte furchtsam.Sie hatte offensichtlich Todesangst, entweder vor Alex oder vor der Bestrafung durch ihren Mann, sollte er herausfinden, daß sie in ihrem Haus gewesen war.Alex versuchte sie zu beruhigen, indem sie freundlich sagte: »Ich möchte nur mit Ihnen reden.Per Zufall habe ich entdeckt, daß Sie Wanda Gail Burton sind.«»Nicht mehr.Nicht mehr, seit ich Jesus gefunden habe.«»Erzählen Sie mir davon.Wann war das?«»Im Sommer, nachdem ich mit der Schule fertig war.Ein paar von uns.«»Ihre Schwestern?«Sie nickte.»Und ein paar Freunde.Wir haben uns alle zusammen ins Auto von einem gequetscht und sind nach Midland gefahren, um uns zu amüsieren«, sagte sie und schlug die Augen nieder.»Wir haben dieses große Zelt gesehen, das auf einer Weide am Rand der Stadt aufgeschlagen war.Ein Bibeltreffen fand dort statt.Wir dachten, wir gehn mal hin und schaun, was da los ist
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