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.Ihr langes, dunkles Haar war in zwei dicken Zöpfen geflochten.Um den Hals trug sie auffallenden Silberschmuck, den türkisfarbene Edelsteine zierten.Doch das hervorstechendste Merkmal an ihr war ihre Hautfarbe: Sie war weiß! Schneeweiß.Die Weiße Büffelfrau lächelte ihnen entgegen, wenngleich ihr Blick nur Barb suchte.„Ich habe lange auf dich gewartet, Tochter!”, sagte sie mit einer warmen, dunklen Stimme.Dann wanderte ihr Blick erstmals auch zu Saha.„Und da ist ja auch deine weiße Schwester.” Ihr Gesichtsausdruck wurde ernster.„Ihr müsst euch beeilen.Ihr habt nicht mehr viel Zeit.Nur einmal im Jahr geht das rote Volk den Pfad des Lebens.Folgt dem Lauf des Blauen Flusses, der in den Blauen See mündet.Dort werdet ihr die Quelle des Lebens – den Ursprung – finden.“„Aber was sollen wir dann hier und verplempern kostbare Zeit?”, wollte Dahsani gewohnt vorlaut wissen.Brachte aber auf den Punkt, was Saha dachte.Die Weiße Büffelfrau zog eine Augenbraue hoch.Sie war ein derart respektloses Verhalten nicht gewöhnt.Sie schenkte Barb wieder ihre Aufmerksamkeit.Blickte ihr tief in die Augen und ließ etwas aus dem Ärmel gleiten.Etwas Funkelndes, in dem sich das Licht brach.Einen Kristall.Den Heiligen Kristall, wie Uhura ehrfurchtsvoll flüsterte.Sie gingen nicht mehr den Weg zurück, den sie gekommen waren, sondern folgten der Regenbogen-Brücke bis zur anderen Seite.Was die Freunde empfing, waren wieder endlose Gänge des Labyrinths.Sie gönnten sich keine Pause.Litten Hunger und Durst.Immer die Stimme der Weißen Büffelfrau im Ohr: ‘Ihr müsst euch beeilen.beeilen.beeilen.’Barb hätte am liebsten geschrien.Die Zeit arbeitete gegen sie.Sie schafften es nicht! Als sie den Freunden schon vorschlagen wollte, aufzugeben, als sie ihre Hoffnung begraben wollte, den Pfad des Lebens jemals zu beschreiten, rief Ishtar: „Seht nur!”Ein großes, dunkles Tier ließ sich in affenartiger Geschwindigkeit aus dem Nichts auf sie herab.Seine acht Augen betrachteten die potentiellen Opfer dabei aufmerksam.Saha wusste, dass die Hauptaugen Bilder, die Nebenaugen Bewegungen wahrnahmen.Flink kam das Tier auf seinen acht siebengliedrigen Beinen herangelaufen.Sein Vorder- und Hinterleib – durch einen schmalen, röhrenförmigen Stiel verbunden – wies starke Behaarung auf.Obwohl in seinen Adern blaues Blut floss, hatte es durchaus nichts Aristokratisches, eher etwas Verschlagenes an sich.Doch das täuschte.„Azaa!”, rief Saha erfreut.„Sieh nur, Barb, das ist Azaa!”Barb rührte sich nicht.„Ich weiß nicht so recht”, meinte sie zögernd.„Sie sieht zwar so aus, aber.”Die Spinne kam näher und kicherte.„Was für hübsche Sonntagsbrate.Mein Labyrinth – ohne mich loben zu wollen: Mein Meisterwerk – hält euch gefangen.Ihr entkommt mir nicht.” Sie blieb nur einen Meter vor ihnen stehen.Und da bemerkte es auch Saha.„Du bist nicht Azaa”, flüsterte sie enttäuscht.Sie blickte sich um.„Das ist kein natürliches Labyrinth.Das ist ein Spinnennetz.Ein von dir gewebtes Netz.”Die Spinne kicherte.„Du hast Recht.Ich bin Iktomi, die Durchtriebene.”Saha hörte nur mit halbem Ohr zu.Sie wirbelte zu Barb und Ishtar herum.„Das ist eine Falle”, rief sie.Ishtar nickte traurig.Dahsani öffnete den Mund, um seine Empörung herauszubrüllen.Wohl auch als Ventil für seine Angst.Aber er brachte kein Wort heraus.Iktomi kroch näher.Ihr Gesichtsausdruck versprach nichts Gutes.„Na, wer will der Erste sein? Ich habe lange nichts mehr gegessen.”Saha blickte sich nach Shash um.Für den Bär musste es ein Leichtes sein, die Spinne zu zermalmen.Doch irgendetwas hielt ihn davon ab.Ihr Blick fiel auf den Kristall in Barbs Händen.Barb bemerkte es – und verstand.Ihr Gesicht erhellte sich.Iktomi schien zu ahnen, was auf sie zukam.Sie schrie schrill auf und wollte sich blitzschnell den Faden, an dem sie sich herabgelassen hatte, hinaufbewegen.Aber es war schon zu spät.Barb legte all ihre Kraft in den Wurf und schleuderte den Kristall in die Richtung der Spinne.Er verfehlte sein Ziel nicht.Wieder ertönte ein schriller Schrei.Es zischte.Nebel kam auf.Wieder ein Zischen, und plötzlich gab es einen furchtbaren Knall.Es war wie der Zauber eines großen Magiers.Nach dem Knall verzog sich langsam der Nebel, und da waren keine einengenden Wände mehr.Kein Labyrinth, das sie gefangen hielt, und auch Iktomi war verschwunden.„Wow!”, brüllte Dahsani und legte all seine Erleichterung in seine Stimme.Niemand antwortete.Bei Maiitsoh löste sich die Verkrampfung zuerst.Er winkte herrisch und gab Barb und Ishtar ein Zeichen.“Wir sollten besser weitergehen”, schlug er vor und sah sich nach Uhura um.„Weißt du, in welche Richtung?”Die Eule, die sonst immer Rat wusste, zuckte mit den Flügeln.So übernahm Maiitsoh wieder die Führung.Auch wenn ihm in dem Augenblick nicht danach war.Sie gingen einfach los.Mehr blieb ihnen auch nicht übrig.Sie wussten ohnehin nicht, wohin.Hatten längst den Überblick verloren.Und einen großen Teil ihrer Illusionen.Bis zu dem Zeitpunkt, als sie ein steinernes Monument sahen, das der Regenbogen-Brücke verblüffend ähnelte.Und da meldete sich Uhura wieder zu Wort.„Wir sind auf dem richtigen Weg”, entfuhr es ihr erleichtert.„Das ist der Navajo Arch.Wenn wir ihn überqueren, werden wir den Pfad des Lebens finden.” Leiser fügte sie hinzu.„Wir müssen ihn einfach finden.”Nach einem Tagesmarsch kamen sie dem Navajo Arch, einem beeindruckenden Naturbogen, näher.Doch ihre Kräfte reichten nicht mehr, ihn zu überqueren.Selbst Shash hatte merklich an Gewicht verloren.Zudem dunkelte es bereits, und es wäre zu gefährlich gewesen.Dahsani atmete erleichtert auf, als Maiitsoh vorschlug, ein Nachtlager aufzuschlagen.Das Stachelschwein dachte daran, wie leicht man in der Dunkelheit einen falschen Schritt machen und unweigerlich in die Tiefe stürzen konnte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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