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.Aber wenn er keinen festen Tag brauchte, um mir Blumen zu schenken, brauche ich künftig auch keinen festen Tag mehr, um mit meiner Familie zum Wandern zu gehen.Den nächsten Muttertag werde ich mir auf jeden Fall bis zum bitteren Ende freikämpfen.Das wird mein Tag, und den verbringe ich allein.Punkt.Nächstes Jahr habe ich Migräne, versprochen.Seien Sie in Ihrem Wirken unaufhörlich bescheiden und stellen Sie sich nie auf Rang 1 in der Familienhierarchie.Dieser Platz sollte stets dem Mann gehören.Ja, hieran bin ich bisher gescheitert, aber Bescheidenheit liegt mir einfach nicht.Meine neuen SchuheIm Großen und Ganzen verstehe ich mich ja gut mit meinen Schwiegereltern.In ihren Augen bin ich eine brave Schwiegertochter, die sich gut um ihren Sohn und ihr Enkelkind kümmert.Und weil sie die Familie gerne sehen, standen sie halt fast jedes Wochenende vor der Tür.Für mich hieß das, am Montag schon zu planen was es am Wochenende zu essen geben würde und welcher Kuchen gebacken wird.Nicht, dass ich mittlerweile das Kochen lieber mochte, aber zumindest konnte ich es jetzt.Wohlwollend wurden meine Fortschritte in der Küche immerhin wahrgenommen.Leider war das aber auch schon alles.Die Tatsache, dass ich Mutter eines Kleinkindes war, machte mich scheinbar zu einer willenloses und nicht mehr zu selbstständigem Denken, fähigen, Frau.Den Eltern meines Mannes machte es einen heiden Spaß, für ihre Besuche immer einen Ausflug zu planen.Natürlich ohne mich in ihre Pläne einzuweihen, wurden immer neue Routen und idyllische Plätze ausfindig gemacht, die dann an einem Tag abgegangen werden mussten.Wanderwege, Wiesen und Felder, Anhöhen hinauf und wieder hinunter, Abenteuerspielplätze und Kinderparks.Im Umkreis von 50 Km kannte ich jeden noch so kleinen Trampelpfad und war immer up to date, was an Gartenschauen, Wanderzirkussen und Sonstigem geboten war.»Ein Kind muss seine Umgebung kennenlernen«, pflegten meine Schwiegereltern immer zu sagen.Selbstverständlich wollte ich meinem Kind die nähere und weitere Umgebung zeigen, aber hatte ich denn gar kein Mitspracherecht? Kam denn keiner auf die Idee auch mal zu fragen, ob ich darauf überhaupt Lust hatte?Mit dem Kinderwagen, den Blick auf ein Kind gerichtet, das immer den Arm mit den Worten »Alleine«, wegzog, damit er selber laufen konnte, fiel es mir reichlich schwer, mich auf einen würdevollen Gang in High Heels konzentrieren.Woher hat dieses Kind nur diesen Trotzkopf? Jedes Mal zog er dabei sein Augenbrauen zusammen und setzte ein Flunschgesicht auf, wie das nur Kinder können.Also von mir hat er das sicherlich nicht.Julian lief auch nicht brav auf den von meinen Schwiegereltern ausgesuchten Wegen mit, nein er lief kreuz und quer.Jeder Stein, jeder noch so matschige Klumpen und jede Schnecke musste aufgehoben werden.Es war mehr als anstrengend seine Route zu verfolgen und wie ein Papagei zu wiederholen, »nein, lass das liegen«.»Lass ihn doch endlich mal«, sagte meine Schwiegermutter, »er muss doch die Welt entdecken.«Entdecken ja, aber doch nicht essen! Also ich bin meiner Mutter schon dankbar, dass sie meinem Entdeckerdrang nicht so weit nachgab, dass ich Schnecken vom Straßenrand essen durfte.Obwohl…mein Bruder, hat als Kind wirklich einmal Regenwurm versucht.Aber auch nur deshalb, weil ich ihm erklärt habe, dass daraus Spaghetti gemacht werden und die mochte er ja so gerne.Etwas skeptisch machte er mich auf den Farbunterschied aufmerksam, aber auf diese Frage war ich vorbereitet und erklärte ihm, wenn man Regenwürmer kocht, werden sie weiß und dann sehen sie so aus, wie er es kennt.Aber in braun schmecken sie auch gut.Restlos überzeugt kaute er drauf rum und fing dann hysterisch an zu schreien.Den Ärger, den ich bekam, werde ich nicht vergessen.Darüber muss ich heute noch lachen.Kinder können ja so grausam sein.Ich hoffe ja, dass Julian nie einem so grausamen Kind wie mir, über den Weg läuft.Ich werde ihn auf jeden Fall, früh genug, auf die bösen Kinder da draußen vorbereiten.Mit jedem Meter, dem ich Julian auf seinen Nebenwegen folgte, fühlten sich meine Füße an, als stünde ich in High Heels auf dem Laufband.Und das wäre wahrscheinlich noch einfacher.Seltsamer Weise war unser Kleiner auch nur bei Oma bereit, seine kleine Hand in die ihre zu legen und brav nebenherzulaufen.Ich erkannte, dass meine High Heels für diese Art des Ausgehens immer unpassender wurden.Ich kam einfach nicht drum rum, ich musste mir andere Schuhe kaufen.Meine schmerzenden High Heels Füße konnten den Schotterwegen einfach nichts mehr entgegensetzen.Das was ich mir geschworen habe nie zu tun, trat nun also ein.Gleich montags werde ich nach geeigneten flachen Schuhen Ausschau halten müssen.Da unsere finanziellen Mittel nicht ganz so wie früher waren, als ich noch arbeitete, machte ich mich auf den Weg zu einem Geschäft, welches Schuhe in Massenproduktion verkaufte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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