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.Ash schürfte sich auf dem harten Lehmboden die Knie auf, doch das war ihm egal.Noch einmal stieß er sich ab und kam endlich frei.»Fallen lassen!«Onkel Vik schloss Ash in die Arme, als die drei anderen Männer den schweren Stein losließen, der daraufhin in vier große Stücke zerbrach.»Ash …«Vik drückte ihn noch fester als zuvor die eingestürzte Decke.Dann trat sein Onkel einen Schritt zurück und musterte ihn.»Ash, geht es dir gut? Irgendwas gebrochen? Tut dir was weh?«»Ich bin okay.« Als Ash erneut hustete, reichte ihm jemand eine Wasserflasche.Die Hälfte des lauwarmen Inhalts trank er in einem Zug, den Rest goss er sich über den Kopf.Überall um ihn herum versammelten sich Menschen mit Taschenlampen.Halb zog, halb trug man ihn aus der eingestürzten Grube.Mit noch immer schwirrendem Kopf sah Ash, dass die Kammer, die er gefunden hatte, in sich zusammengefallen war.War vielleicht keine so gute Idee gewesen, ein Loch in eine Stützmauer zu schlagen.Ash kletterte eine kurze Leiter hinauf und fand sich in einem Halbkreis von Menschen wieder, die wenig mehr als dunkle Schemen waren, bis einer von ihnen vor- und ins Licht der Lampen trat.»Wenn Sie mich fragen, sieht der Junge unverletzt aus«, meinte Lord Savage.Ash wandte sich ab.Wo war sein Onkel? Im trüben Licht wirkten die versammelten Männer unmenschlich, wie groteske Zerrbilder, teils Mensch, teils Tier und teils … etwas anderes.Ihre Zähne waren zu lang, die Augen zu groß, das Lächeln auf ihren Lippen zu gierig.Ash stolperte mit vor Panik klopfendem Herzen rückwärts.Träumte er noch immer?Nein, nein, nein.Er verbarg sein Gesicht.Rakshasas gab es nicht in echt.Dennoch – er konnte sie zwar nicht mehr sehen, aber ein komischer Gestank war noch immer allgegenwärtig und verklebte seine Nase.Der Geruch nach Schweiß und Blut.»Vielleicht sollten wir ihn zum Schloss bringen.« Mayar trat vor, auf der Nase eine neue Sonnenbrille.»Wir könnten uns um ihn kümmern.«»Onkel?«, sagte Ash.Plötzlich schlug sein Herz doppelt so schnell, als Jackie, die Engländerin, ihm den Weg versperrte.Im Zwielicht wirkte ihr Haar dichter, wie Mähne oder Fell.»Armer Junge«, hauchte sie mit aufgesetztem Mitleid.»Er sieht zu Tode verschreckt aus.«»Onkel?« Wo steckt er?»Ja, Lord Savage«, sagte der hochgewachsene Mann mit der Hakennase und schlug die Fingernägel aufeinander.»Lassen Sie uns den Jungen versorgen.« Es war Jat.Gaukelte Ash seine Fantasie etwas vor oder waren diese Nägel gewachsen? Sie erinnerten ihn an die langen, gebogenen Krallen eines hässlichen Vogels.Jemand packte Ash an der Schulter, sodass er um ein Haar aufgeschrien hätte.Doch es war nur Onkel Vik, der Ash anlächelte und ihn dicht zu sich zog.»Ich glaube, wir sollten jetzt heimgehen«, sagte Onkel Vik.»Wirklich, Professor Mistry, ich glaube nicht, dass das nötig ist.« Savage schnippte mit den Fingern.»Ich werde mein Personal veranlassen, dem Jungen hier ein Quartier herzurichten, wo er sich ausruhen und einer meiner Ärzte ihn untersuchen kann.Viel einfacher, als den ganzen Weg nach Varanasi auf sich zu nehmen.«»Mr Savage, ich bin durchaus imstande, meinen Neffen selbst zu versorgen.«»Lord Savage, wenn ich Sie bitten darf, Mistry«, sagte Jackie betont.»Professor Mistry, wenn ich Sie bitten darf«, entgegnete Ashs Onkel.Savage machte eine wegwerfende Handbewegung.»Ist schon gut.Professor Mistry ist nur ein wenig mitgenommen.« Eindringlich fasste er Ash und seinen Onkel ins Auge.»Seien Sie vernünftig, Professor.Nach Varanasi ist es ein weiter Weg und die Straßen sind nicht … immer sicher.Bleiben Sie hier.«»Soll das ein Befehl sein, Lord Savage?«»Wenn Sie es so nennen wollen – ja.« Savage leckte sich über die trockenen, rissigen Lippen und streckte die Hand nach Ash aus.»Der Junge bleibt bei uns.«Onkel Vik trat dazwischen.»Ash kommt mit mir nach Hause.«Savage rammte Onkel Vik seinen Tigerknauf in die Brust.»Ich habe Ihnen gutes Geld gezahlt, Professor Mistry.Dafür erwarte ich Gehorsam.Ich fordere Gehorsam.«Onkel Vik stieß den Gehstock beiseite.»Ich bin kein Sklave, Lord Savage.«Savage wischte sich Speicheltröpfchen vom Mund.»Wollen Sie etwa mehr Geld? Ich weiß genau, wie ihr Inder seid.Immer am Betteln.Von mir aus.Ich werde Ihnen morgen früh einen neuen Scheck ausstellen.«Savage schenkte Onkel Vik einen abfälligen Blick und gab sich keine Mühe, seine Abscheu zu verbergen.Genau so hatte auch der erste Savage in dem Gemälde ausgesehen, das Ash gefunden hatte: arrogant, von oben herab und grausam.»Haben wir uns verstanden, Mistry?«Onkel Vik schaute zu Boden.»Ich verstehe bestens, Lord Savage.«Lächelnd rief Savage Mayar zu sich.Der Riese trottete herbei und mit jedem seiner Schritte erzitterte die Erde.»Bereite die Gästezimmer –«Onkel Vik zog einen zusammengefalteten Zettel hervor: Savages Scheck.Er hatte ihn noch nicht eingelöst.Langsam riss er ihn entzwei, dann abermals in zwei Hälften und blickte Savage schließlich fest an.»Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft, aber ich muss ablehnen.«Mit offenem Mund sah Ash zu, wie Onkel Vik die Fetzen in die Luft warf und zwei Millionen Pfund im Wüstenwind davonwehten.Und mit ihnen all die Träume seines Onkels: schicke Autos, große Häuser, Reisen in fremde Länder, endlich sein eigener Herr zu sein, dem man Respekt zollte.Alles, was ein Mann sich wünschen konnte.Doch Onkel Vik drückte aufmunternd Ashs Hand.Es war nur Geld.Mehr als alle diese Dinge zählte die Familie.Ash hatte sich ordentlich in seinem Onkel getäuscht – er hatte ihn für schwach und sogar ein bisschen jämmerlich gehalten.Doch jetzt begriff er, wie viel Mut es kostete, die Familie an erste Stelle zu setzen.Endlich erkannte er den Mann, den sein Vater bewunderte und liebte.Gott sei Dank.Ash fiel ein gigantischer Stein vom Herzen.Er wollte nur noch so weit wie möglich von hier fort und nie, nie, nie zurückkehren.Gemeinsam mit seinem Onkel lief Ash zu den Sieben Königinnen, wo Tante Anita und Lucky schon auf sie warteten.Lucky lächelte ihm mitfühlend zu, doch Anita durchbohrte ihn mit finsteren Blicken.»Wegen dir bekomme ich noch einmal einen Herzinfarkt!« Aber dann umarmte sie ihn so fest, dass ihm fast erneut die Luft wegblieb, und drückte ihm einen Kuss aufs Haar.Fragend musterte sie Onkel Vik, der nur müde mit den Schultern zuckte.»Es ist vorbei, Anita.Lass uns heimfahren.«»Aber was ist mit unseren Sachen?«, fragte sie.»Das Picknick ist doch noch –«»Ich hole sie morgen ab«, sagte Vik.Ash wandte sich an seine Schwester und flüsterte ihr ins Ohr: »Wenn wir erst mal zu Hause sind, blüht dir so was von einer Abreibung!«»Versuch’s ruhig.« Sie berührte seine Finger.»Bist du okay?«»Klar.Lass uns einfach schnell abhauen.«»Was ist denn das da?« Lucky zeigte auf Ashs linke Faust.Ash starrte verdutzt auf seine Hand, die etwas so fest umklammerte, dass er sich regelrecht dazu zwingen musste, die Finger zu öffnen.Darin lag die goldene Pfeilspitze.Kapitel 9Als sie den Fluss überquert hatten, hatte Onkel Vik bereits alles erklärt.Nur Lucky hatte noch Fragen.»Also kein Pony?«Tante Anita streichelte ihr über die Wange.»Kein Pony.«Onkel Vik stieg ins Auto und ließ den Motor an.Ash kletterte auf den Beifahrersitz, während Tante Anita und Lucky sich auf die Rückbank fallen ließen.Vik seufzte schwer.»Na ja, falls man für Liebe so was wie einen Preis zahlen muss, habe ich das eben getan«, sagte er.»Zwei Millionen Pfund, so viel hast du mich gekostet, Neffe.«»Tut mir leid.«»Ich frage deinen Dad einfach, ob er es mir zurückzahlt.« Schief grinsend streichelte Vik über das Lenkrad.»Lasst uns heimfahren, bevor Savage das gute Stück hier noch konfisziert und wir per Anhalter auf einem Kuhkarren reisen müssen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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