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.Virgil war so auf seine Anbetung, auf seine Verehrung konzentriert gewesen, daß er nicht einmal auf den Gedanken gekommen war, auf den Mann eifersüchtig zu sein, mit dem Phenice verheiratet war.„Ich glaube, Edward hat Verdacht geschöpft“, erklärte sie.„Man wird uns verbieten, uns zu sehen, und das kann ich nicht ertragen.“„Aber wir können doch nicht einfach weglaufen.Wohin sollen wir denn gehen?“Sie breitete beide Arme aus.„Die Welt gehört uns.Denk nur an Venedig, ich in deinen Armen auf dem Canale Grande! Zusammensein unter der strahlenden Sonne Roms! Über das Mittelmeer zu fahren! Warum eigentlich nicht? Immer von der Sonne begleitet.“„Aber wir können doch nicht einfach alles hinter uns lassen.Du kannst doch den Marquis und deine Position, deine gesellschaftliche Stellung nicht einfach aufgeben.“„Meine gesellschaftliche Stellung!“ hatte Phenice abfällig wiederholt.„Woraus besteht sie denn, diese gesellschaftliche Stellung? Aus Unterhaltungen mit stumpfsinnigen und altmodischen Männern und Frauen.Mit dir will ich Zusammensein, Virgil.Mit dir zusammen spüre ich mich, wie ich mich noch nie in meinem Leben gespürt habe.Ich sehne mich nach dem Feuer, das du in mir entfachst.“Sie erschauerte.„Wie finster und kalt hier in England alles ist! Ich will weg von hier! Bring mich weg, Virgil, bitte, bring mich weg!“Er war völlig verwirrt und unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn, einen Plan zu schmieden.Er wollte ihr natürlich gefällig sein und ihr den Wunsch erfüllen, aber wie? Wie?Und genau an diesem Tag, als er nach Hause gekommen war, hatte sein Vater ihm gesagt, daß er sie nicht mehr sehen durfte.Jetzt blickte sich Virgil in der Bibliothek um.Warum hatte er nicht auf seinen Vater gehört? Warum hatte er nicht begriffen, daß sein Vater nur sein Bestes gewollt und seinen gesunden Menschenverstand angesprochen hatte?Aber er war zu dumm und zu verbohrt gewesen und hatte nichts verstanden.Plötzlich hielt er es in der Bibliothek nicht mehr aus.Er löschte die Lichter und stieg die Treppe hinauf, um sich in seinem Zimmer zu vergraben.Als Mrs.Hansell ihm bei seiner Ankunft das Schlafzimmer hergerichtet hatte, in dem schon seit Generationen der Besitzer und Herr von Barons1 Hall schlief, hatte er nicht zu protestieren gewagt.Hätte er die Dienstboten vor den Kopf stoßen sollen? Woher sollten sie wissen, wie sehr ihn das schlechte Gewissen seinem Vater gegenüber verfolgte und daß er aus diesem Grund viel darum gegeben hätte, nicht auch noch das Zimmer bewohnen zu müssen, in dem dieser gestorben war?Als er es jetzt betrat, flackerte ein Feuer im Kamin, und Dawkins, sein Kammerdiener, stand daneben und wartete geduldig auf die Anweisungen Seiner Lordschaft.„Warum haben Sie denn Feuer gemacht, Dawkins?“ fragte Lord Damien erstaunt.„Weil draußen ein beißender Wind weht, Mylord“, antwortete der Diener.„Diese Maiwinde können sehr trügerisch sein, vor allem, wenn man nicht an dieses Klima gewöhnt ist.“Nicht daran gewöhnt, dachte Lord Damien.Das stimmt.Wer zu lange in warmen Ländern gelebt hat, ist verweichlicht.Er hatte alles getan, um bei guter Kondition zu bleiben.Stundenlang geritten war er, bis zu seiner Erschöpfung und der des jeweiligen Pferdes.Geschwommen war er, um seine Muskeln zu stärken, gewandert und in die Berge gestiegen.Dawkins hatte recht.Er spürte die Kälte mehr als früher.Die Sonne hatte trotz aller Bemühungen einen Teil seiner Widerstandskraft geraubt.Er zog sich wortlos aus, ging zum Fenster und machte es auf.Ein unfreundlicher Wind schlug ihm entgegen.Er hüstelte.„Mylord, das sollten Sie nun wirklich nicht tun“, tadelte der Kammerdiener hinter ihm.„Sie wissen doch, was der Arzt gesagt hat, als Sie im Winter so krank waren, damals in Neapel.“Nicht wegen des Klimas war er in jenem Winter in Neapel so krank gewesen, sondern weil er wegen Phenice ein Duell ausgefochten hatte und sein Gegner ein besserer Schütze gewesen war als er.Dawkins zog sich zurück.Und Lord Damien lag in dem großen Bett mit den vier geschnitzten und vergoldeten Pfosten, die Palmen darstellten – was er früher immer höchst romantisch gefunden hatte.Diese Form von Romantik war ihm inzwischen gründlich vergangen.Er haßte Palmen, er haßte die kahlen Stämme, an denen die Eingeborenen wie Affen hochkletterten.Jetzt sehnte er sich nach dem Anblick von jahrhundertealten Eichen, nach Ahornbäumen, nach Fichten und Buchen, nach Mischwäldern, nach allem, was nicht an tropisches Klima erinnerte.Das Kaminfeuer warf bizarre Schatten an die Decke, und die Schatten wurden zu Bildern.Er sah den Palazzo, den sie in Venedig bewohnt hatten [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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