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.»Wir haben keine spöttischen Randbemerkungen verlangt.Nur Antworten auf unsere Fragen.Warum sollte die Kruger als Köder dienen?«»Weil Harry wußte, daß die Leute, die an Stelle der Engländer sein Öl haben wollen, Eurospan mit dem Attentat auf ihn beauftragt hatten.« Die Contessa zögerte einen Augenblick.»Er hoffte, wenn er den Mördern eine Falle stellte, könne er vielleicht einen von ihnen erwischen und zur Aussage zwingen.Wenn dann die Wahrheit durch die Weltpresse gegangen war, mußte der fragliche Staat Eurospan zurückpfeifen, denn wenn Harry danach noch etwas passierte, würde man diesen Leuten die Schuld zuschreiben und sie bekämen nie das Öl, auf das sie aus sind.Deshalb verbreitete ich diskret, daß mein alter Freund, Seine Hoheit Haroun el-Zamen, auf Capri bei mir zu Gast sein werde, natürlich streng inkognito.Ich verbreitete ferner, die besondere Schwäche Seiner Hoheit seien Frauen, vornehmlich Blondinen.Jackie ist meine Freundin, sie war Feuer und Flamme, in die Villa eingeladen zu werden und den Märchenprinzen kennenzulernen.Wir hofften, ihr würdet euch zunächst an sie heranmachen, aber ihr hattet ja schon Miss Seidlitz in euren Fängen.«»Da ging Seine Hoheit aber ein Risiko ein, nicht wahr?« fragte die Ehrenwerte trocken.»Er wollte einen Eurospan-Agenten einfangen, obwohl er nur dieses Hornvieh von Leibwächter als Schutz bei sich hatte? Aber dann hatte er ja auch noch Amalfi, nicht wahr?« Die Contessa nickte stumm.»Wer ist dieser Narr mit seinen Zauberkunststückchen und Albernheiten eigentlich?«»Das weiß ich auch nicht genau.« Die Contessa schüttelte den Kopf.»Er ist mit Harry eng befreundet und in seinem Land wohl auch ein bedeutender Mann.«»Und wie bedeutend«, knurrte Marty spöttisch.»Das sah man ja, wie er sich heute abend beim Dinner benommen hat.«»Ich kann einfach nicht glauben, daß Seine Hoheit so blöd ist, wie die Contessa uns glauben machen will«, sagte die ehrenwerte Pamela bedächtig.»Nur ein Idiot hätte es für möglich gehalten, daß so etwas funktionieren könne.Er wußte ja nicht, ob nicht jeder Gast der Villa und jeder Dienstbote obendrein für Eurospan arbeitete.Und trotzdem stellt er sich als Zielscheibe für ein Attentat zur Verfügung — mit welchem Schutz? Einer Frau« — sie wies auf die Contessa —, »seinem einfältigen Leibwächter Ali und dessen lächerlichem Schwert! Und dazu schließlich noch ein Narr mittleren Alters, der sich aufführt, als habe ihm jemand zum letzten Geburtstag einen Zauberkasten für Kinder geschenkt und er sei selber noch nicht ganz erwachsen.Das stimmt doch irgendwie nicht!«»Vielleicht verschweigt uns die Contessa doch noch etwas?« gab Marty zu bedenken.Die ehrenwerte Pamela schüttelte ungeduldig das Haupt.»Das glaube ich nicht.Sie ist so eins von diesen absolut weiblichen Wesen, innen so richtig butterweich, und der Gedanke, du könntest die Dame da vor ihren Augen in Stücke schneiden, der hat ihr garantiert den Magen umgedreht.Nein, da muß noch etwas anderes sein — das As, das im Ärmel steckt.«»Da komm’ ich nicht mit«, brummte Marty.»Warte mal!« In den Augen der Hexe glühte es böse auf.»Seine Hoheit scheut doch Publicity, erinnere ich mich? Er weigert sich stets, fotografiert zu werden, und meidet die Öffentlichkeit wie Gift.«»Er geht halt gern auf Abenteuer aus«, meinte Marty.Tief aus ihrer Kehle drang ein unheilvolles Lachen.»Natürlich, das muß es sein.Es kann nur eine Person geben, der dieser Unterschied auffiele, und sie wäre ja gleichzeitig seine alte Freundin — und seine Geliebte, daran zweifle ich nicht —, die Contessa Rienzi.« Sie stand auf und rieb sich geschäftig die Hände.»Jetzt können wir den Job vollenden, der uns hergeführt hat, Marty.Es war ganz gut, daß wir erst ein wenig mit der Contessa geplaudert haben.Wir hätten heute abend ums Haar einen schrecklichen Fehler begangen.«»Ich weiß immer noch nicht, wovon, zum Teufel, du überhaupt redest«, schnauzte er sie an.»Das macht nichts«, schnauzte sie zurück.»Du bist ein Mann der Tat und nicht des Geistes, Marty.Sadismus und Mord liegen nahe beieinander, sowohl bei deinen Bildern wie bei deiner eigentlichen Arbeit, nicht wahr?« Ihre Lippen verzogen sich zu einem grausamen Lächeln.»Wenn du vielleicht fünfzehn Zentimeter größer geworden wärest, dann hätte sich dieser Drang in dir gar nicht entwickelt, es nämlich größeren Männern gleichzutun?«»Du verdammtes Miststück!« Martys Stimme bebte vor Zorn.»Du hast gerade Grund zu solchen Reden, du und dein.«»Jetzt reicht’s!« sagte sie scharf.»Wir haben zu arbeiten.Behalte die beiden hier im Auge, wir brauchen sie später noch.Ich denke da an ein Verbrechen aus Leidenschaft.Der alte Liebhaber und die schöne Contessa, die sich von seiner Hoheit fallengelassen fühlt und ihn zusammen mit der hübschen Amerikanerin in ihrem Bett erwischt hat.Da hat sie beide umgebracht und sich dann selbst gerichtet.Das hier ist für so etwas das richtige Land, die Italiener verstehen ein Verbrechen aus Leidenschaft.«An der Tür blieb sie stehen und blickte noch einmal zurück, und ihre Miene schien seltsam ausdruckslos, während es tief in ihren Augen aussah, als lache sie sich ins Fäustchen.»Noch eins, Marty.Ich zweifle nicht daran, daß man sehr gründliche Obduktionen vornehmen wird, und wir wollen vermeiden, daß die Story an einem technischen Detail scheitert.Deshalb solltest du vielleicht einmal ganz lieb zu Miss Seidlitz sein, während ich unterwegs bin?«Dann schloß sie die Tür sachte hinter sich und überließ mich der Aussicht, ein Schicksal schlimmer als Tod zu erleiden — und den Tod selber dann hinterher auch noch.Manchmal wünsche ich mir fast, ich wäre häßlich zur Welt gekommen und flach, wie ein Brett geblieben!9Nachdem die ehrenwerte Pamela draußen war, war im Zimmer nur noch Martys heftiges Atmen zu hören [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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