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.Das Bisschen, das sie zu sehen im Stande waren, ließ das ganze Chaos jedoch erahnen.Kreuz und quer herumliegende Töpfe und Pfannen, zerbrochenes Geschirr auf dem Boden.Die gefliesten Wände hatten faustgroße Löcher, außerdem schien das Dach an unzähligen Stellen undicht zu sein.Von der Decke zog sich eine einzige, große Schimmelkolonie bis in die dunklen Ecken des Raums.Ein modrig feuchter Gestank wehte ihnen um die Nase.Vorsichtig setzten sie einen Schritt vor den anderen, was auf dem durchweichten Fußboden jedesmal dumpfe Schmatzgeräusche verursachte.Auf der Anrichte in der Mitte waren Messer aller Größen und Formen tief in die Arbeitsplatte gebohrt worden.An den meisten klebte eine undefinierbare dunkle Masse.Harry erschauderte.Er wollte sich nicht vorstellen, um was es sich dabei handelte.Hier drinnen hörte man auch den Sturm wieder deutlicher und das Rauschen der tobenden Wellen, dazwischen dröhnte immer wieder das Murmeln des Gebäudes.Vögel oder anderes Getier schienen sich in der Küche nicht aufzuhalten, aber das war die einzige gute Nachricht.Langsam schob Sem Harry vorwärts.Sie umrundeten die Anrichte und fanden dort die überraschend banale, dafür umso grausamere Antwort auf die undefinierbare Verfärbung der Messer.Harry zuckte zurück.In der Nähe der Tür lagen dutzende tote Vögel in einem seltsamen Kreis angeordnet.Einigen fehlte der Kopf, anderen ein Flügel oder eine Bein.Ihr Blut hatte sich in der Mitte des Kreises als Lache gesammelt.„Heilige Scheiße!“, entfuhr es Sem.„Der Kerl scheint ein echt krankes Schwein zu sein.“„Oder er weißt schon länger, dass wir kommen…“Harrys Magen verkraftete den Anblick der geschlachteten Vögel und den Gestank, der von ihnen ausging, nicht länger.Einen Moment lang konnte er sich noch beherrschen, dann beugte er sich vornüber und übergab sich.Für Sekunden hörte man nur noch Harrys Würgen und Husten.Sem klopfte ihm schließlich ungeduldig mit der Taschenlampe auf den Rücken, während er laut und deutlich rief: „Hey, Sklaaten! Wir sind hier! Wir haben deine Haustiere gefunden.Die sehen ziemlich kopflos aus.Pass auf, dass wir mit dir nicht das gleiche anstellen, wenn wir dich in die Finger kriegen! Wir sind gleich bei dir.Lauf nicht weg!“„Muss hier raus“, keuchte Harry und schob sich an den Tierkadavern vorbei zur Tür.Es war eine Flügeltür ohne Verschlussmechanismus.Harry stolperte mit der Schulter voraus dagegen.Die Flügel leisteten keinen Widerstand und so fiel er der Länge nach in den weiten Raum, in dem sich früher das große Restaurant befunden hatte.Die Taschenlampe glitt ihm dabei aus der Hand und rollte davon.„Sei vorsichtig, du Idiot!“ schnauzte Sem ihn an.Mit einem Satz stand er neben ihm.Harry erwiderte nichts und versuchte sich langsam aufzurappeln.Aus den Augenwinkeln konnte er beobachten, dass Sem die Waffe gezogen hatte und mit der Taschenlampe das Restaurant durchleuchtete.Allerdings fiel Harry im gleichen Moment etwas anderes auf.Er sah es nur, weil der Schein der auf dem Boden liegenden Lampe es sichtbar machte.„Halt!“, brüllte er instinktiv und Sem, der gerade dabei war einen Schritt vorwärts zu machen, sprang zurück.„Da, Stolperdraht.“Harry deutete auf die Schnur, die in zwanzig Zentimeter Höhe quer über den Fußboden gespannt war.Jetzt sah Sem ihn auch und kniete sich daneben.Er begutachtete den beinahe unsichtbaren Faden.In seinem Gesicht war ungemeines Interesse abzulesen, als wäre er ein kleiner Junge der soeben eine Gefahr entdeckt hatte, die es unbedingt auszutesten galt.„Eine von Aris Fallen?“, fragte er neugierig.„Möglich“, antwortete Harry atemlos.Er erinnerte sich sofort an die Polizeifotos, die Ben Beelham ihm damals gezeigt hatte.Die Verwundungen der Polizisten waren tiefe Schnittverletzungen bis auf die Knochen gewesen, alle auf Höhe der Knöchel und im Unterschenkelbereich.Einem hatte es durch eine hervorschießende Geflügelschere beide Achillessehnen durchschlagen.„Finden wir es heraus“, sagte Sem herausfordernd, nachdem sie eine Minute nachdenklich vor dem Stolperdraht gehockt hatten.Ehe Harry etwas dagegen sagen konnte, hatte Sem bereits die Pistole weggesteckt und langte nach dem Sturmfeuerzeug in seiner Hosentasche.Mit einer gekonnt lässigen Handbewegung ließ er den Verschluss zurückschnappen und entlockte dem Metallkästchen eine Flamme.Behutsam hielt er sie unter die Schnur.Harry wich einen halben Meter zurück, bis er mit dem Rucksack gegen den Türpfosten stieß.Es dauerte keine zehn Sekunden, da gab der Nylondraht nach.Mit einem leisen Deng riss er auseinander.Harry zuckte zusammen.Sem hockte ungerührt auf dem Fußboden.Beide hielten die Luft an.Nichts geschah.„Tja, das war wohl ein Blindgänger!“, konstatierte Sem nonchalant, nachdem es auch in den folgenden Sekunden still geblieben war.Er hatte gerade das Feuerzeug zurück in die Hosentasche gestopft und wollte sich wieder erheben, da gab es hinter der Küchentür ein lärmendes Klackern.KLACK! KLACK! KLACK! KLACK!Zutiefst erschrocken stürzte Harry, der bis in die Haarspitzen angespannt davor gekauert hatte, nach vorn.Sem riss die Pistole aus dem Gürtel und zielte, fand aber nichts worauf er schießen konnte.Es gab keine sichtbaren Veränderungen, keine hervorschießenden Messer, keine herumfliegenden Rasierklingen oder zuschnappende Scheren.Nichts.An der Situation hatte sich rein gar nichts verändert.Nach dem Geklacker geschah erst einmal nichts weiter.Harry saß der Schreck in den Knochen.Er atmete kurz und flach, während er sich vom Boden aufraffte.Sem bewegte sich mit vorgehaltener Waffe langsam auf die Tür zu.Mit der Taschenlampe tippte er testweise gegen eine der Flügel.Er bewegte sich nicht.Sem drückte etwas fester dagegen.Noch immer keine Bewegung.Schließlich ließ der kräftige Kerl alle Vorsicht fahren, machte einen weiteren Schritt und stemmte sich mit der Schulter dagegen.Die Tür ließ sich nicht bewegen.„Verschlossen?“, hauchte Harry ängstlich hinter Sem.Der jedoch kam nicht mehr zum Antworten.Durch die Dunkelheit des weiten Raumes drang ein lautes Rauschen, vergleichbar mit dem Geräusch, welches erklang, wenn Harry zu Hause das alte Radio in der Küche anstellte und keinen Sender fand.Harry und Sem starrten in die Dunkelheit.Sem leuchtete planlos mit der Taschenlampe umher.Es rauschte, krächzte und knisterte aus allen Richtungen und dann hörten sie ihn plötzlich [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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