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.Verlaßt Euch darauf, Gott wird Euch hierfür einst zur Rechenschaft ziehen.«Der Händler drehte sich schweigend um.»Das kann man sagen«, erklärte der Pferdehändler und faßte ihn am Ellbogen, »das ist aber ein Unterschied zwischen diesen Pastoren, nicht wahr? ›Verflucht sei Kanaan‹ scheint dieser nicht durchzulassen, was?«Haley brummte unwirsch.»Das will noch nichts besagen«, fuhr John fort, »vielleicht läßt es der Herrgott auch nicht durchgehen, wenn er einst mit Euch abrechnet, wie er es ja vermutlich mit uns allen vorhat.«Haley wanderte nachdenklich auf die andere Seite des Dampfers.»Wenn ich bei den nächsten Transporten einen hübschen Pfennig zur Seite legen kann«, überlegte er, »werde ich dieses Geschäft wohl aufgeben müssen, es wird ja geradezu gefährlich.« Und er zog sein Notizbuch hervor und fing an, seinen Gewinn zu überschlagen – eine Beschäftigung, mit der auch andere Leute schon ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen verstanden.Der Dampfer stieß stolz vom Ufer ab, und das Leben an Bord nahm wieder fröhlich seinen Verlauf.Die Männer schlenderten plaudernd einher, lasen und rauchten.Die Frauen machten Handarbeiten, die Kinder spielten, und der Dampfer zog auf seiner Bahn dahin.Eines Tages, als er für längeren Aufenthalt bei einer kleinen Stadt in Kentucky anlegte, begab sich Haley in den Ort, um geschäftliche Dinge zu erledigen.Tom, dessen Fesseln ihm eine gewisse Bewegungsfreiheit gestatteten, war an die Reling getreten und blickte trübselig auf das Ufer.Nach einer Weile sah er den Händler eiligen Schrittes in Begleitung einer farbigen Frau zurückkehren, die ein kleines Kind auf dem Arm trug.Sie war ganz ordentlich gekleidet, und ein Neger trug ihr einen kleinen Koffer nach.Die Frau schritt fröhlich einher, sprach mit dem Mann, der ihr den Koffer trug, und gelangte über die Planke auf das Schiff.Die Glocke tönte, der Dampfer tutete, die Maschinen stöhnten keuchend, und weiter ging die Fahrt flußabwärts.Die Frau suchte sich einen Platz zwischen den Kisten und Ballen des Zwischendecks, ließ sich nieder und fing an, ihr Kind zu herzen.Haley machte ein-, zweimal die Runde um den Dampfer, kam dann heran, setzte sich zu ihr und teilte ihr halblaut in gleichgültigem Tone etwas mit.Tom gewahrte bald, daß sich die Stirn der jungen Frau umwölkte und daß sie hastig und mit großer Heftigkeit antwortete.»Das glaube ich nicht – das kann ich nicht glauben!« hörte er sie sagen.»Ihr wollt mich nur zum Narren halten.«»Wenn du es nicht glaubst, sieh her!« sagte der Mann und zog ein Papier hervor.»Dies ist der Kaufkontrakt und darunter steht der Name deines Herrn, und ich habe gutes, bares Geld dafür bezahlt, daß du es nur weißt – also!«»Ich glaube nicht, daß der Herr mich so betrogen hat; das kann nicht stimmen!« sagte die Frau in steigender Erregung.»Da kannst du hier jeden fragen, der lesen kann.Hier!« sagte er zu einem Mann, der vorüberkam.»Lest das doch einmal.Das Mädchen will mir nicht glauben, wenn ich ihr sage, was darin steht!«»Na, das ist ein Kaufvertrag, unterzeichnet von John Fosdick«, sagte der Mann, »der Euch das Mädchen Lucy mit ihrem Kind abtritt.Soweit ich sehe, ist das alles klar.«Der leidenschaftliche Widerspruch der Frau lockte eine schaulustige Menge herbei, der der Händler kurz den Grund ihrer Erregung mitteilen mußte.»Er hat mir gesagt, daß ich nach Louisville käme und in demselben Wirtshaus, wo mein Mann beschäftigt ist, einen Posten als Köchin bekäme – das hat mir mein Herr gesagt, mit eigenen Worten; und ich kann nicht glauben, daß er mich angelogen hat«, sagte die Frau.»Aber er hat dich verkauft, arme Frau, da besteht kein Zweifel«, sagte ein gutmütiger Mann, der die Papiere überflogen hatte; »daran läßt sich nicht drehen und deuteln.«»Dann hat auch alles Reden keinen Zweck«, erklärte die Frau und wurde plötzlich ganz ruhig.Ihr Kind fest in die Arme schließend, setzte sie sich auf ihre Kiste, kehrte sich ab und starrte bedrückt auf das Wasser.»Scheint es sich nicht weiter zu Herzen zu nehmen«, meinte der Händler.»Das Mädel hat Verstand.«Die Frau sah gefaßt aus, während der Dampfer weiterfuhr.Ein leichter, weicher Sommerwind glitt wie ein mitfühlender Geist um ihre Stirn – der sanfte Wind, der niemals fragt, ob die Stirn, die er umfächelt, schwarz oder weiß ist.Und sie sah den hellen Sonnenschein in goldenen Wellen auf dem Wasser glänzen und hörte die heiteren Stimmen, sorglos und unbeschwert, um sich in der Runde plaudern; aber ihr war das Herz schwer, als sei ein großer Stein darauf gefallen.Das Baby richtete sich empor und streichelte ihr mit seinen Händchen die Wangen.Es zappelte, es krähte und plapperte und schien auf alle Weise seine Mutter ermuntern zu wollen.Sie drückte es plötzlich heftig an sich, nahm es in die Arme und ließ langsam eine Träne nach der anderen auf sein verwundertes, ahnungsloses Gesichtchen fallen, allmählich schien sie sich etwas zu beruhigen und machte sich daran, es zu stillen und zu versorgen.Das Kind, ein Junge von zehn Monaten, war ungewöhnlich groß und stark für sein Alter und von sehr kräftigen Gliedern.Es hielt nicht einen Augenblick still, seine Mutter hatte alle Hände voll zu tun, es zu hüten.»Das ist aber ein feines Kerlchen«, sagte ein Mann, der plötzlich vor ihr stehenblieb, beide Hände in den Taschen.»Wie alt ist er?«»Zehn und einen halben Monat«, antwortete die Mutter, und Stolz leuchtete aus ihren Augen.Der Mann pfiff dem Kleinen und hielt ihm eine Zuckerstange hin, nach der er eifrig angelte, um sie alsbald in dem allgemeinen Aufbewahrungsort der kleinen Kinder, nämlich im Munde, verschwinden zu lassen.»Großartiges Bürschchen!« sagte der Mann.»Der weiß, was er will.« Und er pfiff wieder und ging dann weiter.Als er an der anderen Schiffsseite anlangte, stieß er auf Haley, der rauchend über einem Haufen Kisten lehnte.Der Fremde zog ein Streichholz hervor, zündete sich eine Zigarre an und sagte dabei: »Nettes Mädel habt Ihr da
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