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.Er arbeitete schweigend, verbissen, wie jemand, der nichts mehr zu verlieren hat.Als er fertig war, reichte er ihr den feuchten Mantel.»Willst du wirklich mitkommen?«Sie nickte stumm.Der Ziegelstein in ihrem Magen war zu kleinen runden Brocken geworden.»Dann zieh das an.«»Wieso?«»Du bist jetzt er.Wir werden seinen Karren nehmen.Er muss irgendwo in der Nähe sein.Und mit der Verkleidung fällst du nicht sofort auf.« Er legte sein Ohr an McIntyres Brustkorb und lauschte.»Geht es ihm gut?« Moira biss sich auf die Lippen.Auch wenn sie McIntyre schon oft verflucht hatte – seinen Tod wollte sie natürlich nicht.Duncan nickte.»Er kommt sicher bald wieder zu sich.« Es klang, als wollte er sich selbst damit beschwichtigen.»Wir brauchen sein Halstuch.Kannst du es losbinden?«Während Moira sich mit dem Tuch abmühte, band Duncan McIntyres Arme mit dem Zaumzeug auf dem Rücken zusammen.Dann fesselte er auch seine Fußgelenke.Moira war kaum fertig, als ein neuerliches Stöhnen durch McIntyres Körper ging.»Schnell, er wacht auf!«Duncan riss ihr das Halstuch aus der Hand und band McIntyre den hellen Stoff als Knebel um den Mund.McIntyre öffnete die Augen.Für einen Moment wirkte er verwirrt, dann richtete sich sein Blick auf sie.Ein stierer Blick mit so viel Hass, dass es Moira schauderte.Er versuchte etwas zu sagen, aber durch den Knebel hörte sie nur unverständliche Laute.Duncan trat neben sie.»Es tut mir leid«, hörte sie ihn flüstern.Der Regen war ihr Verbündeter.Kaum ein Mensch war zu sehen, als sie zu dem Karren gingen, den McIntyre auf dem Platz hatte stehen lassen.Nur für einen Augenblick glaubte Moira, eine Gestalt von dem Gefährt weghuschen zu sehen.McIntyres Dreispitz tief ins Gesicht gezogen, ging sie neben Duncan her, der vom Heuboden schnell noch seinen Rock und das eingewickelte Stück Kuchen geholt hatte.Ihr Ehemann war nicht sonderlich groß gewachsen, so dass der Mantel auch für Moira die richtige Länge hatte.Ein irres Lachen drängte sich in ihre Kehle, als sie versuchte, McIntyres krummbeinigen Gang nachzuahmen.Mit aller Macht zwang sie es zurück.Das Herz hämmerte in ihrem Brustkorb.Wenn sie jetzt jemand ansprach, waren sie verloren.»Heb die Hand!«, flüsterte Duncan, ohne sich zu ihr umzudrehen.»Der Mann da drüben grüßt dich!«Hastig erwiderte Moira den Gruß aus der Ferne und betete darum, dass der flüchtige Beobachter sie tatsächlich für McIntyre halten würde.Offenbar tat er es.Niemand sprach sie an.Niemand kümmerte sich um sie.Der Kutschbock war nass vom Regen.Obwohl Moira vor Ungeduld und Angst vibrierte, nahm Duncan sich die Zeit, den Sitz trockenzuwischen und eine Decke darauf zu legen.Alles andere wäre verdächtig gewesen.Sie wussten schließlich nicht, wer ihnen zusah.»Wohin?«, fragte Duncan, als sie mit dem Karren Toongabbie endlich verließen.Moira lächelte ihn mit mehr Zuversicht, als sie wirklich empfand, unter dem Dreispitz an.»Nach Parramatta.Ich weiß, wer uns helfen wird.«13.In dem strömenden Regen konnte Moira kaum ein paar Schritte weit sehen.Wenigstens schützten sie McIntyres Mantel und sein Dreispitz.Sie warf einen flüchtigen Blick auf Duncan, der mittlerweile bis auf die Haut durchnässt sein musste, und bezwang den Wunsch, sich an ihn zu schmiegen.Seine Fingerknöchel waren weiß, so fest umklammerte er die Zügel.Sie sprachen kaum miteinander.Zu ungeheuerlich war das, was vorgefallen war, als dass sie das Geschehene in Worte hätten fassen können.Und so saßen sie nur schweigend nebeneinander auf dem Kutschbock des einfachen Karrens und lauschten dem gleichförmigen Hufschlag des Pferdes und dem Reiben der Geschirrgurte.So schnell hatte sich alles geändert.Mit einem Schlag war sie herausgerissen worden aus der vermeintlichen Sicherheit ihres bisherigen Lebens.Was bislang nur ein abwegiger Wunschtraum gewesen war, war tatsächlich eingetroffen: Sie lief fort.Mit Duncan.Sie merkte erst, dass sie an den Fingernägeln knabberte, als sie rohes Fleisch spürte.Sie zwang sich, ruhig zu atmen.Die Panik nicht zuzulassen.Wie lange es wohl dauern würde, bis man den gefesselten McIntyre entdeckte? Hoffentlich erst in einigen Stunden, wenn jemand die Pferde von der Koppel ins Kutschenhaus brachte.Sie brauchten so viel Vorsprung wie möglich.Der Regen ließ allmählich nach, ging in ein schwaches Tröpfeln über und versiegte schließlich ganz.Als sie ein abgeerntetes Maisfeld passierten, riss Moira sich angewidert den Dreispitz vom Kopf, öffnete die Knopfleiste und begann, den schweren Mantel auszuziehen.Duncan beobachtete sie wortlos.Erst als sie den Mantel vom Karren schleudern wollte, fiel er ihr in den Arm.»Nicht! Was soll das?«»Ich stinke nach ihm!«»Wir werden den Mantel noch brauchen.«Im ersten Moment wollte Moira widersprechen, dann lenkte sie ein.Er hatte ja recht.Als sie den zusammengelegten Mantel unter den Kutschbock schob, entdeckte sie dort McIntyres Arzttasche.Noch etwas, das sie brauchen konnten?»Bist du sicher, dass Dr.Wentworth uns helfen wird?« Duncan strich sich mit einer Hand die nassen Haare aus dem Gesicht.Moira nickte.»Ganz sicher.Er hat mir seine Unterstützung mehrfach angeboten.Und Dr.Wentworth steht zu seinem Wort.Außerdem bin ich mit seiner Frau befreundet.« Sie lächelte schwach.»Catherine war selbst ein Sträfling, als sie hierherkam.«Möglicherweise wusste Wentworth ein Versteck, in dem sie für die nächste Zeit bleiben konnten und wo man sie nicht suchen würde.Und sicher würde er ihnen Geld geben – das sie natürlich zurückzahlen würden, sobald sie dazu in der Lage wären.Als sie sich Wentworths Anwesen näherten, kamen sie durch ein Waldstück [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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