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.«»Sind Sie Händler?«»Wer? Ich? Nein.«Fazio überspielte das Gelächter, das er nicht hatte zurückhalten können, mit einem Hustenanfall.Montalbano wurde wütend.»Hören Sie zu, Ragioniere, Sie sagen mir, was Ihnen gestohlen wurde, und wir schließen die Sache ab.«»Wir müssen in den zweiten Stock.« Umständlich schloss er die Tür auf und wieder zu.Sie gingen die Treppe hinauf, blieben im zweiten Stock auf dem Treppenabsatz stehen, mit einem anderen Schlüssel schloss der Ragioniere die rechte Tür auf, schloss sie wieder ab, dort war ein Flur, vor der dritten Tür links blieb er stehen, er zog seinen Schlüsselbund hervor, schloss auf, trat ein, schaltete das Licht an und bat den Commissario und Fazio herein.Das Zimmer war praktisch ein einziges Regal aus Metall, in perfekter Ordnung, in den Fächern Pappschachteln in allen Größen, mit Paketklebeband verschlossen.Der Ragioniere wies nach rechts, auf ein Regalfach, in dem Schuhschachteln standen.»Sie haben die Schachtel mit den Kronkorken der Bierflaschen vom letzten Jahr gestohlen.Sehen Sie, Commissario, heute ist der vierte Januar.Gut, am zweiten Januar habe ich die Schachtel versiegelt, in der ich die Kronkorken der Bierflaschen gesammelt habe, die ich 1997 getrunken habe.Dreihundertfünfundsechzig waren es, ich trinke jeden Tag eine.«Montalbano sah ihn an.Der scherzte nicht.Ganz im Gegenteil, er wirkte durcheinander.»Und was ist in dieser großen Schachtel links, Ragioniere?«»Da? Absolut unbrauchbare Fadenreste.«»Und in den Schachteln daneben?«»Gebrauchte Plastik- und Papiertüten.Sehen Sie? Sie sind nach Jahrgang sortiert.Da, lesen Sie: Gummiringe 1978, 79, 80.abgelegte Unterhemden 1979, 80, 81.und so weiter und so fort.Ich hebe alles auf, ich werfe seit zwanzig Jahren nichts weg.«»Ist das oberste Stockwerk auch so?«»Natürlich.Dort sind Unterlagen, Zeitungen, Zeitschriften.und dann abgelegte Kleidung, Schuhe.Korken, Flaschen, Dosen und solche Dinge sind in den Zimmern nebenan.Aber ich muss im Erdgeschoss noch ein paar Zimmer bauen lassen.Wissen Sie, ich rauche täglich vierzig Zigaretten.Ich weiß nicht mehr, wo ich die Kippen hintun soll.«Montalbano hielt mit Mühe seinen Verstand zusammen, der sich fortstehlen wollte.Er musste hier sofort raus, er schwitzte.Er wandte sich zum Gehen, blieb aber an der Tür stehen.»Entschuldigen Sie, Ragioniere«, sagte er, von einer plötzlichen Eingebung geblendet.»Was ist denn in den Fässern, die im Keller stehen?«»Meine organischen Abfälle«, sagte Ragioniere Ettore Ferro.Montalbano ging grußlos hinaus.Er schaffte es nicht, direkt ins Büro zu fahren.Kurz bevor die Straße nach Vigàta hinunterführte, gab es einen Feldweg, der in eine einsame Lichtung mündete, mitten darin ein krummer olivo saraceno, der ihm ein Freund war.Er setzte sich auf einen Ast.Er spürte in sich ein dumpfes Unwohlsein, ein Missbehagen, das von einer ganz konkreten Frage herrührte: Warum tat Ragioniere Ferro das? Nur weil sein Gehirn mit Wechselstrom funktionierte? Oder gab es subtilere Gründe? Wollte er sich durch die Anhäufung von Müll, den er selbst produzierte, seiner Existenz versichern? Oder handelte es sich um eine Form maßlosen Geizes? Er rauchte drei Zigaretten hintereinander und war vor lauter Nachdenken am Ende eher verwirrt als klar im Kopf.Doch eines wusste er sicher: Er hatte großes Mitleid mit dem Mann.Er war seit einer halben Stunde wieder im Büro, als Fazio in sein Zimmer kam.»Es war doch gut, dass Sie sich das Haus des Ragioniere angesehen haben, oder? Pinsassi, Dottore, stellen Sie sich vor, er hat mir gesagt, als wäre es das Normalste von der Welt, dass er in diese Fässer, die Sie im Keller gesehen haben, nicht nur die Scheiße und die Pisse reinkippt, sondern auch die Nägel, die er sich schneidet, und seine Bart- und Kopfhaare!«»Weißt du, was er in der Gefriertruhe, in der Kühlzelle und in den Abstellkammern hat?«»Freilich! Er hat sie für mich aufgemacht.Wissen Sie, Dottore, der Ragioniere rechnet sich aus, wie viel Fleisch er in einem Jahr essen wird, wie viel Fisch, wie viel Pasta, wie viel Käse.Eben alles, was ein Mann seiner Meinung nach für dreihundertfünfundsechzig Tage zum Leben braucht.Alles, wirklich alles, glauben Sie mir, sogar so was wie Zahnstocher.Am zweiten Januar kommen die Lieferwagen, und er lagert das Zeug ein, das, was er einfriert, das, was in den Kühlschrank gehört.Er könnte ein ganzes Jahr zu Hause bleiben, ohne einen Fuß vor die Tür zu setzen.«»Hat er Verwandte?«»Nur einen Neffen, den Sohn einer Schwester, die mit ihrem Mann nach Venedig gezo gen war und dort gestorben ist.Das Haus wird er seinem Neffen hinterlassen, unter der Bedingung, dass nichts von all dem, was er dort vorfindet, veräußert wird, wie er sagt.Alles muss bleiben, wie es ist.Können Sie sich das Gesicht des Neffen vorstellen, wenn er die Fässer öffnet?«Montalbano fügte den Mutmaßungen, die er bereits angestellt hatte, eine weitere hinzu: ein naiver Wunsch nach Unsterblichkeit? Die Pharaonen ließen sich wenigstens Pyramiden bauen!»Und wissen Sie was?«, fuhr Fazio fort
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