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.In der Mitte ein riesiger Tisch mit vielleicht dreißig hochlehnigen Stühlen rundum.Die ganzen Wände entlang verdunkelte Bilder von allen möglichen Herren und Damen in Halskrausen und Panzern, mit Perücken und Spitzbärten, Spinnweben an den Fenstern und an den großen Kristalleuchtern.Wir wanderten scheu hindurch, Jakob schnurchte und nieste auf meiner Schulter.Er drängte sich eng an meine Wange, es gefiel ihm offenbar nicht.Wir schlossen noch eine ganze Reihe von Sälen auf, wanderten durch viele kleine Räume, über Stufen, Wendeltreppen, durch Tapetentüren, umgingen vorsichtig Stellen, an denen die Dielen schon eingebrochen waren, faßten uns an der Hand, wenn wir Ratten und Mäuse huschen sahen, und gelangten schließlich in den sogenannten mittleren Ausgang.Das war ein Rundbau, von dem eine große Doppeltür wieder auf den Vorplatz hinausführte.Innen schwangen sich zwei edle Marmortreppen zum zweiten Stock hinauf, und in der Mitte stand ein ungeheuer ausgestopfter Eber.Jessika schloß zunächst die Tür ins Freie auf und ließ sie angelehnt.Und dann flüsterte sie heiß an meinem Ohr: »Du bist der wilde Jäger! Du mußt jetzt den großen Eber erschießen, ihm dann auf den Rücken klettern und in der wilden Jagd mitreiten!«»Da komm ich ja gar nich ‘rauf«, sagte ich, »is ja zu groß!«Sie sah mich mit ihren grünen Augen von der Seite an: »Dann schieß ihn wenigstens tot und setz ihm Jakob auf den Rücken.Jakob ist dein Jagdfalke, wie ihn die Ritterfräulein hatten!«Ich zuckte die Achseln: »Na schön, wenn de willst!« Dann lud ich sehr ernsthaft einen rotgefiederten Bolzen, ging in die Kniebeuge, visierte lange, schoß dem Eber den Bolzen in den Kopf, stürmte dann vorwärts und warf Jakob im Schwung gegen seinen Rücken.Jakob war das gar nicht recht.Er stieg mit wildem Geschrei in die Höhe, landete auf dem ausgestopften Eberrücken und schlug dort wild mit den Flügeln, um seine Balance zu bewahren.Und dann geschah es.Der Eber wurde lebendig.Besser gesagt, es wurde in ihm lebendig.Eine Wolke von Motten stieg aus ihm auf.Ich habe nie wieder in meinem Leben so viele Motten gesehen, Tausende, in allen Größen.Sie erfüllten im Nu den Kuppelraum wie Schneegestöber, sie drangen in Mund und Nase.Das ganze Gesicht, der Anzug, alles war erfüllt von tausendfachem ekligem Schwirren und Flügelschlagen.Selbst Jakob, der die Mottenvorhut zunächst aufgefressen hatte, wurde erst nervös und dann von einer wilden Panik erfaßt.Wie ein Wilder sauste er, halb fliegend, halb hüpfend, um sich hackend, krächzend, spuckend, herum, schließlich fand er mich in dem Geschwirr, kletterte an mir hoch und kroch wie schutzsuchend in die Jacke.Hinter mir gellte das Lachen Jessikas.Die Tür schlug zu, und der Schlüssel wurde von außen umgedreht, ehe ich, wie ein Blinder umhertappend, bis an die Klinke gelangen konnte.Die Panik Jakobs übertrug sich auf mich.»Hilfe!« schrie ich zunächst, und schließlich: »Mama.Mama!« Das war ein Fehler, denn der doppelte A-Laut erforderte ein weites öffnen des Mundes, und diesen Mund hatte ich sofort voller Motten.Ich rannte die Treppe hinauf, fand schließlich im oberen Stockwerk eine offene Tür, stolperte durch ein paar Zimmer, und hielt endlich schnaufend inne.Dann begann ich zu überlegen.Hier fand ich mich nicht zurecht, und meine überwache Phantasie malte mir sogleich aus, wie ich, in den unzähligen Zimmern und Sälen herumirrend, vielleicht auf irgendeine Falltür tretend und in fürchterliche Kellertiefen verschwindend, niemals gefunden würde und samt Jakob verhungerte.Nein, ich mußte zum mittleren Ausgang zurück.So wie ich Jessika, das kleine Luder, kannte, würde sie nach einiger Zeit nachsehen, was aus uns geworden sei.Auf diese Weise konnte ich schnell den Fuß zwischen die Tür schieben, ihr den Hintern vollhauen und wäre wieder draußen.Zunächst holte ich Jakob aus meinem Jackett hervor.Er war noch ganz dünn vor Angst und klammerte sich mit den Krallen derart an meiner Hand fest, daß sie blutete.Ich streichelte ihm den Rücken
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