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.Ich habe den Verdacht, daß William Leo davon überzeugt hat, er, William, habe den tödlichen Schuß abgegeben, obwohl es in Wirklichkeit Leo war.Ein Fall von Gehirnwäsche, könnte man sagen.Leo bewundert William grenzenlos und würde seine Sicht der Dinge widerspruchslos akzeptieren, wenn er sie nachdrücklich genug darstellt – auch für den Fall, daß sie seiner eigenen Erinnerung zuwiderläuft.Aber ob William tatsächlich die Wahrheit sagt oder Leo schützt, werden wir vielleicht nie erfahren.In diesem Punkt kommen wir momentan kein Stück weiter.« »Aus irgendeinem Grund halte ich das für wichtig«, sagte Grace.»Natürlich ist das wichtig.Mal abgesehen von allem anderen habe ich, egal wie widerwillig, für diesen Sommer die Verantwortung für meinen Neffen übernommen, nur, um ihn in einen Mordfall zu verwickeln, vielleicht sogar als Hauptperson.Ich wage gar nicht daran zu denken, was ich meinem Bruder erzählen soll.« »Sie haben also noch nichts von ihm gehört.« »Glücklicherweise ist er in Europa, und man kann nur hoffen, daß in der europäischen Ausgabe der ›Times‹, die er mit ziemlicher Sicherheit liest, nichts über unseren eher kleinen ländlichen Mordfall steht.Doch der Tag der Abrechnung wird kommen.Ich werde mich mit einem steifen Brandy wappnen und sagen müssen: ›Ich habe es dir ja gleich gesagt.‹ Ich weiß zwar nicht, was ich ihm gesagt habe, aber ich habe immer wieder festgestellt, daß solch eine Bemerkung die Gegenpartei nach einer entlastenden Erwiderung suchen läßt und man diese Pause nutzen kann, um sich vom Schlachtfeld zurückzuziehen.Natürlich mache ich mir Sorgen um Leo, aber größtenteils, weil die Situation so besorgniserregend ist.Tatsache ist, daß er sich in diesem Sommer wunderbar entwickelt hat.Ob das an Williams Anwesenheit liegt oder an der Abwesenheit seiner Eltern oder schlicht an den Veränderungen, die die Zeit mit sich bringt, das könnte ich nicht sagen.« »Danke, daß ich das loswerden durfte«, sagte Grace.»Kommen wir also zurück auf unsere Tonerde, wie Emmet das nennt.Araby.Wie klein ist es?« »Etwa vierhundert Einwohner, einschließlich der Säuglinge.Ungefähr einhundertvierzig Haushalte zahlen Steuern.Von denen sind mehr als die Hälfte Sommergäste mit großen, hoch besteuerten Häusern, die weder die Schulen in Anspruch nehmen noch die Pflegedienste und auch nicht die Bibliothek – was übrigens, wie ich entdeckt habe, ein tolles Wort ist für die wenigen zerlesenen Bücher, die man an zwei Stunden jeden Donnerstag ausleihen kann.« »Was hat Sam Lingerwell dazu gebracht, sich hier ein Haus zu kaufen?« »Eine gute Frage, die mir erst kürzlich eingefallen ist.Ich habe seiner Tochter einen Brief geschrieben, und wenn ich Glück habe, bekomme ich auf eine ganze Reihe von Fragen eine Antwort.Aber der Grund ist wahrscheinlich ganz einfach: Er kam hierher zu Besuch, und ihm gefiel das Land.Wir wissen, daß das ländliche Gemeinschaftsleben nicht so sehr dem Geschmack eines überzeugten Städters entspricht, aber das läßt sich wohl kaum an einem zufällig hier verbrachten Wochenende schon feststellen.Die Gegend ist schön, die Luft angenehm, und irgendwie wirkt das Landleben so einfach, wenn man an einem hektischen Nachmittag in einem New Yorker Büro daran denkt.Er konnte zum Beispiel nicht ahnen, daß eine Mary Bradford seine Nachbarin sein würde.« »Also weiter«, sagte Emmet und kam wieder zur Sache, »wen haben wir in Araby, der die Kugel in den Lauf von William Lenehans Gewehr gesteckt haben könnte? Da gibt es uns, die Bradfords, Mr.Mulligan, Mr.Artifoni und sein Lager – wen könnten wir uns noch als Verdächtigen zurechtmodellieren, der unseren Wünschen mehr entspricht?« »Alle anderen Sommergäste muß ich leider von dem Verdacht ausnehmen.Sie haben nie ›mal hereingeschaut‹, wie man auf dem Lande gern sagt; sie wissen nichts über unseren Haushalt – jedenfalls bestimmt nicht genug, um eine Kugel in den Gewehrlauf zu schieben.Zweifellos haben sie von den Einheimischen diesen oder jenen Klatsch über uns gehört, aber der ist ja immer sehr daneben und läßt sich gewiß nicht für Mordpläne nutzen.Bleiben also die Einheimischen übrig, wozu natürlich auch die Pasquales und die Monzonis zählen.Beide Familien wissen alles über uns und sind dringend verdächtig.Aber haben sie Mary Bradford gehaßt, wirklich gehaßt? Notieren Sie sich die Frage, Emmet, wir müssen dem nachgehen.Natürlich gibt es hier noch andere Farmer und ein oder zwei italienische Familien, über die Mary Bradford immer als ›Gesindel‹ herzog, aber abgesehen davon, daß sie fröhlich und etwas leichtsinnig sind, weiß ich nur wenig von ihnen.Mich fängt dieses Gespräch an zu deprimieren.Mehr und mehr Verdacht auf unsere armen Häupter.« »Nicht unbedingt«, sagte Emmet.»Ich persönlich rechne schwer mit Mr.Mulligan.Wer weiß, wie nahe Mary Bradford der Wahrheit war mit ihrem Geschwätz von Orgien.Und Mr.Mulligan hat ein ordentliches Amt, ist relativ früh Professor geworden, weil er schon so viel veröffentlicht hat.Aber diesen Posten kann man verlieren wegen moralischer Verworfenheit.« »Dazu müßte er mindestens eine Studentin vergewaltigen, und zwar öffentlich im Vestibül der Universität.« »Zur Not reichen auch Orgien.Oder das Verführen junger Assistenzprofessorinnen.Selbst wenn Mr.Mulligan Mary Bradford nur als bedrohlich empfand, würde das schon reichen.Dann ist da Mr.Artifoni, über dessen Leben ich liebend gern Näheres wüßte.Nein, keine Sorge wegen Leo, liebe Kate, gegenüber kleinen Jungen wird er sich bestimmt nichts zuschulden kommen lassen, aber wie sehr hat diese Frau ihn und sein Lager belästigt? Ich möchte da auch niemanden verunglimpfen, wenn es denn Verunglimpfungen sind, aber den Amerikanern täte es gut, wenn sie begriffen, daß die Homosexuellen, die Frauen zutiefst verabscheuen, nicht immer diejenigen sind, die herumscharwenzeln und die Tunten spielen.Mein Verdacht, wenn ich denn einen hätte, würde sich bestimmt auf jene Männer richten, die ihre ganze Arbeitszeit damit verbringen, die Aktivitäten kleiner Jungen zu organisieren, und ihre Freizeit, um mit ihnen zu spielen oder ihren Spielen zuzuschauen, und falls dieser Typ Mann heiratet, hat er immer fünf Söhne mit Bürstenhaarschnitt.Die Mädchen, möchte ich wetten, werden gleich nach der Geburt ersäuft.Mary Bradford mag all das nicht im einzelnen herausbekommen haben, aber wer weiß, was sie vermutet hat… Diese Frau hatte eine Nase für Skandale, das muß man ihr wohl zugestehen.« »Emmet, wollen Sie damit sagen, daß ich meinen Neffen nicht nur in einen Mordfall gezogen, sondern auch noch in ein Zeltlager voller Schwuler gesteckt habe?« »Seien Sie beruhigt.Falls Artifoni Mary Bradford ermordet hat, dann hat das wahrscheinlich mit seinem tollen Lager zu tun
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