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.Sie trug ein blaues Kostüm mit einer cremefarbenen Bluse.Die Brille und das zurückgesteckte Haar ließen sie wie ein reizendes, wißbegieriges Schulmädchen wirken.Heller tätschelte ihr sofort beruhigend die Hand, als wäre schon der kurze Wortwechsel mit Sanders für Meredith eine schreckliche Tortur gewesen.Sanders und Fernandez nahmen Johnson und Heller gegenüber Platz.Alle holten irgendwelche Papiere und Notizen hervor.Peinliche Stille senkte sich über den Raum, bis Heller eine Frage an Fernandez richtete: »Wie ist eigentlich die King-Power-Sache ausgegangen?«»Zu unserer Zufriedenheit«, antwortete Fernandez.»Ist die Summe schon festgesetzt?«»Nächste Woche, Ben.«»Wieviel wollen Sie denn?«»Zwei Millionen.«»Zwei Millionen?«»Sexuelle Belästigung ist eine sehr ernste Angelegenheit, Ben.Die Entschädigungssummen werden immer größer.Vor allem, wenn sich eine Firma derart schäbig verhält.«In der gegenüberliegenden Wand wurde eine Tür geöffnet, und eine Frau Mitte 50 betrat den Raum.Sie wirkte sehr bestimmt und hielt sich auffallend gerade.Gekleidet war sie in ein dunkelblaues Kostüm, das sich kaum von dem Meredith’ unterschied.»Guten Morgen«, sagte sie.»Ich bin Barbara Murphy.Bitte sprechen Sie mich mit Judge Murphy oder Ms.Murphy an.« Sie ging herum und schüttelte jedem die Hand; dann setzte sie sich auf den Stuhl an der Schmalseite des Tisches, öffnete ihren Aktenkoffer und holte ihre Unterlagen heraus.»Ich möchte Ihnen die Regeln erläutern, die für unsere Sitzungen gelten«, sagte Judge Murphy.»Dies ist keine Gerichtsverhandlung, das Verfahren wird nicht protokolliert.Ich bitte alle Anwesenden, sich eines angemessenen, höflichen Tons zu befleißigen.Wir sind nicht hier, um mit Anschuldigungen wild um uns zu werfen oder einander die Schuld zuzuschieben.Unser Ziel ist es, die grundlegenden Fakten des zwischen den Parteien bestehenden Streits zu bestimmen und herauszufinden, wie dieser Streit am besten geschlichtet werden kann.Ich möchte alle Anwesenden daran erinnern, daß die von beiden Seiten erhobenen Vorwürfe äußerst schwerwiegend sind und für die jeweiligen Parteien juristische Konsequenzen nach sich ziehen können.Ich bitte Sie dringend, diese Sitzungen vertraulich zu behandeln.Ganz besonders möchte ich Sie davor warnen, das, was hier besprochen wird, an irgendeine auße n stehende Person oder an die Presse weiterzugeben.Ich habe mir die Freiheit genommen, mich privat mit Mr.Donadio, dem Herausgeber des Post-Intelligencer , über den Artikel von Ms.Walsh zu unterhalten, der heute erschienen ist.Ich habe Mr.Donadio daran erinnert, daß es sich bei beiden Parteien im ›Unternehmen X‹ um einzelne Privatpersonen handelt und bei Ms.Walsh um eine bezahlte Angestellte der Zeitung.Das Risiko einer Verleumdungsklage gegen den Post-Intelligencer ist somit sehr real.Mr.Donadio schien in diesem Punkt ganz einer Meinung mit mir zu sein.«Sie beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch.»Nun gut.Die Parteien haben vereinbart, daß Mr.Sanders als erster spricht und dann von Mr.Heller befragt wird.Dann spricht Ms.Johnson und wird von Ms.Fernandez befragt.Um die Sache nicht unnötig in die Länge zu ziehen, habe nur ich das Recht, während der Aussagen der Hauptzeugen Zwischenfragen zu stellen; außerdem kann ich die Befragung durch die gegn e rischen Anwälte einschränken.Gegen kurze Diskussionen habe ich nichts einzuwenden, ich bitte Sie jedoch, mir bei der Ausübung meines Richteramtes behilflich zu sein und dazu beizutragen, daß wir vorankommen.Bevor wir anfangen – gibt es irgendwelche Fragen?«Niemand hatte eine Frage.»Gut.Dann beginnen wir jetzt.Mr.Sanders, würden Sie uns bitte erzählen, was sich aus Ihrer Sicht vorgestern abend ereignet hat?«Die nächste halbe Stunde hindurch berichtete Sanders mit ruhiger Stimme.Er begann mit dem Gespräch, in dessen Verlauf Blackburn ihm mitgeteilt hatte, daß Meredith die neue Vizedi rektorin werden solle.Dann erzählte er von der kurzen Unte r haltung mit Meredith nach deren Präsentation und von ihrem Vorschlag, sich wegen des Twinkle-Laufwerks zu treffen.Was sich bei dem Treffen um 18 Uhr ereignete, stellte er sehr ausführlich dar.Während er sprach, wurde ihm klar, warum Fernandez tags zuvor darauf bestanden hatte, daß er ihr seine Geschichte wieder und wieder erzählte.Es bereitete ihm jetzt keine Mühe mehr, den Gang der Ereignisse zu schildern, selbst über Penisse und Vaginas konnte er sprechen, ohne zu stocken.Trotzdem empfand er es als eine große Anstrengung; als seine Schilderung den Punkt erreichte, an dem er das Büro verlassen und die Putzfrau gesehen hatte, war er sehr erschöpft.Er berichtete noch von dem Anruf bei seiner Frau, von der vorgezogenen Sitzung am nächsten Morgen, seinem daran anschließenden Gespräch mit Blackburn und von seinem Entschluß, Klage zu erheben.»Das war so ziemlich alles«, sagte er zum Schluß.»Bevor wir weitermachen, habe ich einige Fragen«, sagte Judge Murphy.»Mr.Sanders, Sie erwähnten, daß während des Treffens Wein getrunken wurde.«»Ja.«»Wieviel Wein tranken Sie, Ihrer Schätzung nach?«»Weniger als ein Glas.«»Und Ms.Johnson? Wieviel trank sie, was würden Sie sagen?«»Mindestens drei Gläser.«»Gut.« Sie notierte sich etwas.»Mr.Sanders, haben Sie einen Arbeitsvertrag mit der Firma?«»Ja.«»Was besagt dieser Vertrag, Ihrem Verständnis nach, in bezug auf eine mögliche Versetzung oder Entlassung?«»Ohne triftigen Grund kann ich nicht entlassen werden«, antwortete Sanders.»Was über eine Versetzung darin steht, weiß ich nicht.Aber ich will ja gerade zeigen, daß sie mich, wenn sie mich versetzen, genausogut entlassen können –«»Ich weiß, was Sie zeigen wollen«, unterbrach ihn Judge Murphy.»Ich hatte nach Ihrem Vertrag gefragt.Mr.Blackburn?«»In der entsprechenden Klausel ist von ›Versetzung an eine gleichwertige Position‹ die Rede.«»Ich verstehe.Darüber ließe sich diskutieren.Gut.Machen wir weiter.Mr.Heller? Ihre Fragen an Mr.Sanders, bitte.«Ben Heller klopfte seine Papiere zu einem ordentlichen Stapel zurecht und räusperte sich.»Mr
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