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.Ich tippte meine Passnummer ein.‹ok, enter› wechselte das Programm erneut.Ein dreidimensionales Dreieck mit zehn blinkenden Diamanten schwebte drehend vor schwarzem Hintergrund.Wieder dieser Kasten, der auf ein Passwort lauerte.»Guess, what I am«, quarrte der Lautsprecher im Computer.»Ich krieg die Krise.« Kögel nahm eine Wanderschaft durch den Raum auf und krümelte ungeniert seine Asche auf dem Boden herum.Es war das Zeichen, das Hannah um den Hals trug und das als Symbol für die Loge stand.Ich tippte ‹chesed› ein.‹access denied›, kam als Antwort.Zugriff verweigert.Der Balken schmolz bedenklich schnell.»Verdammt, hör auf hier herumzustampfen«, fuhr ich Kögel an.»Wir haben nur noch einen Versuch.Was kann man zu diesem Gebilde noch sagen?«Kögel stützte sich auf meinen Schultern ab und qualmte mir die Sicht auf den Bildschirm zu.»Ich bin ja nur ein kleiner, unstudierter, pensionierter Kriminalbeamter, aber ich würde das Gebilde ein ›Dreieck‹ nennen.Am besten auf Englisch.«Der Balken drohte ganz zu verschwinden.Schnell tippte ich ‹triangle› ein.Eine andere Chance gab es nicht mehr.Sekundenlang geschah nichts.Als ob das Programm mit sich selbst beschäftigt sei, reagierte es nicht mehr auf das letzte ‹enter›.Nur das leise Surren aus van der Veldes Computer deutete darauf hin, dass das Laufwerk noch aktiv war und neue Informationen in den Arbeitsspeicher lud.Der Bildschirm erlosch für einen Moment und baute dann wieder in Schwarz-Weiß auf.»Was ist das denn?«, stöhnte Kögel, der immer noch hinter mir stand und dabei war, sein Restzigarillo zu Kautabak zu verarbeiten.In schneller Reihenfolge flimmerten Negative über den Bildschirm.Das hatte ich schon einmal fragmentarisch gesehen.Es waren die Vergrößerungen der Mikrofilme.Die Filme, die angeblich durch radioaktive Strahlung vernichtet worden waren.»Können wir das ausdrucken?«, fragte ich den Banker, der das Spiel aufmerksam auf seinem Bildschirm verfolgte.»Nein.Tut mir leid«, schüttelte er den Kopf.»Dieses Programm lässt keinen Ausdruck oder eine Speicherung in irgendeiner Form zu.Wenn es zu Ende ist, löscht es sich von selbst.Ich warte nur auf den Hinweis der Kundin, was ich mit Ihnen machen soll.«»Da, die Zeitungsausschnitte«, brüllte Kögel.»Sieh hin.Sie gibt uns Hinweise.«Tatsächlich rauschte eine Kopie nach der anderen der alten beim Professor gefundenen Zeitungen über den Bildschirm.So schnell, dass sie nicht lesbar, aber immerhin als solche erkennbar waren.Genauso schnell, wie der Spuk aufgetaucht war, verschwand er in den Tiefen der Mikrochips.Stattdessen erschien ein übergroßes ‹pay them›.Dann warf das Laptop die CD-ROM aus dem Schacht.Einen Augenblick herrschte totale Stille im Raum.Van der Velde schaltete die Geräte aus und winkte uns zu folgen.Die Tresortür fiel hinter uns zu.Van der Veldes Büro war das, was sich ein kleiner Gehaltsempfänger unter Prunk vorstellte.Hier wurde nicht gearbeitet, hier wurde Hof gehalten.Alles war überdimensioniert und strahlte die arrogante, einschüchternde Kälte des Reichtums aus.»Meine Herren, es war ein interessantes Spiel, was sich unsere Kundin hat einfallen lassen«, bemerkte er bewundernd-distanziert und wies uns zwei Besuchersessel vor seinem tischtennisplattengroßen Schreibtisch zu.»Ich bin beauftragt, Ihnen dies auszuhändigen«, fuhr er fort und schob eine Schatulle über das Spielfeld.Die Abmessungen dieses Behältnisses konnten keine fünf Millionen enthalten.Außer, sie waren mikroverfilmt.»Bitte überprüfen Sie den Inhalt und bestätigen mir den Empfang.« Es folgte diskret ein Blatt, auf dem bereits unsere beiden Namen als Empfänger gedruckt waren.Woher hatte Hannah gewusst, dass ich mit Kögel hier war? Sie hatte es offensichtlich vorausgesetzt, sonst hätte das Programm nicht nach meiner Passnummer gefragt, ohne die Kögel allein niemals hätte sein Ziel erreichen können.Besitzergreifend zog Kögel die Schatulle an sich und drückte auf den goldenen Knopf, um sie zu entriegeln.Der Deckel fuhr durch Federdruck hoch und gab ein schwarzes Samtinlett frei, auf dem zehn geschliffene Diamanten, wie das Zeichen der Chesed, in Dreiecksform angeordnet, das Tageslicht empfingen und tausendfach gebrochen widerspiegelten.»Einzigartige Qualität.River, Magna-Cut-Schliff«, kommentierte van der Velde.»Jeder von denen hat hundert Karat.Reine Liebhaberstücke.«»Wert?«, fragte Kögel lapidar, und ich sah ihm an, was ich dachte: Dollar wären uns lieber gewesen.»Schwer zu sagen«, lehnte sich van der Velde zurück.»Irgend etwas zwischen zwanzig und fünfzig Millionen Dollar.«»Und die gehören jetzt uns?«, lehnte ich mich auch zurück.»Sie brauchen nur zu unterschreiben.Dann gehören sie Ihnen.«Es bedurfte schon des geschulten Auges eines Journalisten, um zu bemerken, dass van der Veldes Gesichtsausdruck fast unmerklich von betont distanziert-freundlich in angespannt-abwartend wechselte.Etwas stimmte mit den Diamanten nicht.»Wo ist der Haken?« Ich legte meine Hand auf den Schatullendeckel und drückte ihn ins Schloss zurück.»Was sollen wir damit? Diese Diamanten sind doch sicherlich für uns unverkäuflich.Oder?«»Was soll der Scheiß?«, knurrte Kögel.»Das ist mehr als erwartet.«»Stimmt es?« Ich winkte ihm den Mund zu halten und beugte mich zu van der Velde.Der schnellte aus seiner Ruheposition zurück an die Schreibtischplatte.»Kennen Sie sich mit Diamanten aus?«»O ja«, log ich eingedenk des Schnellkurses, den mir Hannah zwischen Sofa und Haustür gegeben hatte.»Na schön.« Der Banker wurde jetzt unruhig.»Die Steine haben eine Expertise, aber kein Herkunftszeugnis, da sie aus dem Privatdepot der Kundin stammen.Ein Verkauf auf dem freien Markt wird schwer, es sei denn, Sie lassen die Steine von einem illegalen Schleifer umarbeiten.Das wäre sehr schade.Aber ich mache Ihnen ein anderes Angebot.«»Verstehe kein Wort«, murmelte Kögel und öffnete wieder die Schatulle.»Ich kann doch jeden Stein an einen Juwelier verkaufen, wie ich will.«»Theoretisch ja«, lächelte van der Velde hintergründig, »aber der Wert der Steine begründet sich in ihrer Gesamtheit.Einzeln bringen sie nicht diesen Wert und.da gibt es noch ein Problem.«»Was ist das für ein Gefühl, als Betrüger vom Betrüger betrogen zu werden?«, versuchte ich Kögels Laune aufzuhellen.Der hatte sich rauchend und grummelnd auf den Rücksitz des Bentley verkrochen, den uns van der Velde mitsamt Fahrer zur Verfügung gestellt hatte.»Ich fasse es immer noch nicht«, kam es von hinten.»Der Kerl verschanzt sich hinter dem Kartell, dass die Steine nicht ausgeführt werden können, und knöpft sie uns so für mickrige hunderttausend Dollar ab.Hunderttausend für einen Zwanzig-Millionen-Wert.«»Für jeden von uns hunderttausend«, verbesserte ich ihn, »und ein Treffen mit dem vermutlich noch letzten lebenden Mitglied der Zehn.Also maul nicht herum.Diese Art des Geschäftes ist für uns ein paar Nummern zu groß.«»Trotzdem ist es eine Sauerei«, wollte er sich nicht beruhigen.»Was sollen wir mit einem Konto über hunderttausend Dollar auf einer südafrikanischen Bank? Ich kann doch nicht jedes Mal nach Johannesburg fliegen, um Geld abzuheben
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