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.“„Dann laß dir eines gesagt sein: Wenn es einen irdischen Erzengel gibt, dann ist es János Kovác!“„So habe ich ihn eigentlich noch nicht gesehen, aber ich schätze ihn als einen sehr gütigen Menschen“, erwiderte Forella.„Er hilft jedem, der in Not ist“, sagte die Prinzessin lächelnd.„János hat noch keinen Menschen abgewiesen, der ihn um Hilfe gebeten hat, und ich liege oft nächtelang wach und grüble, warum einem Mann mit so viel Güte im Herzen kein Glück beschieden ist.“„Ist er denn nicht glücklich?“ fragte Forella bestürzt.Die Prinzessin schien etwas erwidern zu wollen, sich aber plötzlich eines Besseren zu besinnen.„Die Reichen sind nicht immer so glücklich, wie die Leute sich das vorstellen“, sagte sie ausweichend.„In welcher Weise hat der Prinz Ihnen geholfen?“ wollte Forella wissen.Die Prinzessin schwieg einen Augenblick.„Es gibt keinen Grund, es dir zu verheimlichen.Tatsächlich bin ich seine Großcousine, aber wie alle ungarischen Familien sind auch die Kovacs immer gemeinsam durch dick und dünn gegangen, es sei denn, einer von ihnen – wie ich, zum Beispiel – schnitt die Familienbande entzwei.“„Was meinen Sie damit?“ fragte Forella gespannt.Die Prinzessin lächelte versonnen.„Ich habe den Mann geheiratet, den ich liebte“, sagte sie dann.„Und die Kovacs waren damit nicht einverstanden?“„Sie widersetzten sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Argumenten und Mitteln dieser Verbindung!“„Aber warum denn?“„Das sollst du erfahren, mein Kind“, sagte die Prinzessin seufzend.„Mein Mann war kein Adliger.Er war nicht gerade ein ‚Mann aus dem Volke*, aber fast.Außerdem war er Revolutionär.“„Wie aufregend!“ Forella lauschte der Prinzessin mit angehaltenem Atem.Die alte Dame genoß es sichtlich, eine so aufmerksame Zuhörerin zu haben, und sie fuhr fort:„Als meine Familie drohte, Imbe Dábas zu erschießen, wenn er sich mir näherte, bin ich mit ihm durchgebrannt.“„Wie mutig von Ihnen!“ Dabei überlegte Forella, daß es sicher einfacher war, mit einem Menschen, den man liebte, zu fliehen, als ganz allein, wie sie es versucht hatte.„Ich kroch eines Nachts wie die Heldin in einer romantischen Novelle klammheimlich aus dem Bett“, erzählte die Prinzessin weiter.„Meine Wertsachen hatte ich in einen Schal gewickelt.Damit stahl ich mich aus dem Palast.Imbe wartete schon auf mich.Wir ritten schnell vom Palast meines Vaters weg.Wenn man uns erwischt hätte, dann hätte Imbe sterben müssen.Mich hätte man im elterlichen Haus gefangengehalten und Tag und Nacht bewacht.“„Aber Sie sind entkommen, nicht wahr?“ rief Forella aufgeregt.„Wir ritten zwei Tage und zwei Nächte durch, ohne uns Schlaf zu gönnen“, sagte die Prinzessin, „bis wir den Besitz meines Vaters hinter uns gelassen hatten, dann ließen wir uns trauen.“„Wo war das?“„In einer kleinen Kirche am Fuß der Berge.“„Und Sie haben Ihre Flucht von zu Hause nie bereut?“„Niemals!“ erwiderte die Prinzessin mit Nachdruck.„Ich liebte Imbe, und er betete mich an.Man könnte sagen, wir waren füreinander bestimmt und nur glücklich, wenn wir zusammen waren.“„Das klingt sehr romantisch“, stellte Forella fest.„Genauso haben mein Vater und meine Mutter füreinander empfunden.“„Es ist die wahre Liebe“, sagte die Prinzessin.„Was uns die Zukunft auch bescherte, in dem Augenblick, als Imbe mich zu seiner Frau machte, war ich der glücklichste Mensch auf Erden.“ Ihre Stimme klang bewegt, als sie das sagte.„Was geschah danach?“ fragte Forella.„Wir lebten weiter in Ungarn“, sagte die Prinzessin.„Imbe war berüchtigt als ein Mann, der ständig die Regierung attackierte und immer neue Reformen forderte.Er machte sich mehr und mehr zum Anwalt der Unterdrückten und Ausgebeuteten.“„Haben Sie ihm dabei geholfen?" fragte Forella.„Ich half ihm mit meiner Liebe und einem gemütlichen Heim, in dem er Ruhe und Entspannung fand.“Forella wirkte wohl ein wenig enttäuscht darüber, denn die Prinzessin fügte erklärend hinzu: „Er wollte es so.Niemals hätte er zugelassen, daß das Liebste, was er besaß, einer feindlichen, grausamen Welt ausgesetzt wurde, die er ständig anprangerte und die ihn nicht verstehen wollte.“„Das ist wohl das Los aller Menschen, die für Reformen kämpfen“, murmelte Forella vor sich hin.„Wie recht du hast“, erwiderte die Prinzessin
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